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Zellen für den vorzeitigen Strafvollzug

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Autor: Lukas Schwab

«Wenn man ein Gefängnis eröffnet, ist das Einzige, was sicher ist, dass es nicht wieder geschlossen wird», erklärte Philippe Tharin, Direktor der Anstalten Bellechasse, bei der Einweihung des neuen Gebäudes. Mit diesem Zitat von Mark Twain deutete er an, dass die Einweihung für ihn eine negative und eine positive Seite hat. So sei es eine traurige Tatsache, dass es immer noch Gefängnisse brauche, um auf Gewalt in der Gesellschaft zu reagieren. Andererseits sei es für ihn schön, dass die Politik bereit sei, ihm die Mittel für seine Mission zur Verfügung zu stellen, so Tharin.

Geschlossener Strafvollzug

Staatsrat Erwin Jutzet erklärte, aufgrund der Platznot vieler Strafanstalten in der Schweiz, sei der Bau nötig gewesen. «Es ist keine Überraschung, dass bei der Eröffnung Ende Monat bereits alle vierzig Plätze besetzt sein werden», so Jutzet.

Das neue Gebäude ist in vier Flügel aufgeteilt, die durch einen Haupttrakt verbunden sind. Die Architektur ist schlicht und einfach. Gitter, Kameras und Sicherheitsvorrichtungen an Türen und Fenstern machen klar, dass hier niemand rauskommt. Das Gebäude für den vorzeitigen Strafvollzug ist ein geschlossener Bereich. Das heisst, die Insassen bewegen sich nur innerhalb des Gebäudes – sie halten sich entweder in ihrer Zelle, im Atelier, im Spazierhof oder in der Turnhalle auf.

Eine Stunde im Hof

Die neuen Zellen sind spartanisch eingerichtet: Eine Toilette mit Wasserbecken, ein Gestell, ein Bett und ein Fernsehgerät verteilen sich im kleinen Raum mit vergittertem Fenster. Dieses bietet einen Blick auf den schönen Innenhof, der von den beiden Pariser Künstlern Tanguy Nguyen und Aurélien Veyrat gestaltet wurde (die FN berichteten). Hier können sich die Insassen eine Stunde pro Tag im Freien aufhalten.

Der Verlust der Freiheit

Für Philippe Tharin ist es nicht von Bedeutung, ob ein Gefängnis schön ist oder nicht. «Wichtig ist die erzieherische Wirkung des Ortes», sagt er. Er hält aber fest, bei einem Neubau koste es nichts, auf die Schönheit zu achten. «Die hohen Kosten verursachen die Sicherheitsvorkehrungen», erklärt er. Mit Vorwürfen, Gefängnisse seien Vier-Sterne-Hotels, kann Tharin nicht viel anfangen. Die Menschen wüssten einfach nicht, was der Verlust der Freiheit bedeute. «Ich lebe seit sieben Jahren in Bellechasse, aber ich muss zugestehen, das nicht mal ich weiss, was es bedeutet.»

Für den Architekten Marcel Aebischer war die Planung eines Gefängnisses Neuland. «Um ein paar Eindrücke zu haben, haben wir uns ein Gefängnis im Wallis angesehen», erklärt Aebischer. Zentral seien für sein Team bei der Planung eine einfache Raumaufteilung und klare, übersichtliche Verbindungswege gewesen. «Ich denke, das war im Vergleich zu den anderen Projekten unser grosser Pluspunkt.» Denn im Gefängnisalltag sei für das Personal eine klare Raumaufteilung mit guter Übersicht sehr wichtig.

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