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«Ziel ist die Ausrottung des Käfers»

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2011 wurde der Asiatische Laubholzbockkäfer erstmals in Brünisried entdeckt. Nicht weit vom ersten Fundort entfernt sind nun neue Spuren des Schädlings entdeckt worden. Der betroffene Bergahorn im Dorfzentrum von Brünisried wurde bereits gefällt und entsorgt. Das Gleiche gilt für den zweiten Fundort, der etwa 300 Meter entfernt liegt. «Weil dieser zweite Baum so weit weg ist vom ersten, müssen wir die bisherige Kontrollzone auf einen Umkreis von etwa 500 Meter ausweiten», erklärt André Chassot, Verantwortlicher des kantonalen Pflanzenschutzdienstes.

Sechs Gemeinden

Das heisst, dass fast das ganze Gemeindegebiet von Brünisried betroffen ist. In dieser Zone werden in einer ersten Phase alle Lieblingsbäume des Asiatischen Laubholzbockkäfers, darunter Ahorn, Weide und Birke (siehe Kasten), in ein Inventar aufgenommen. Dieses bildet die Grundlage für weitere Massnahmen. «Wenn nötig, werden wir präventiv einige Bäume fällen müssen», erklärt André Chassot. Die Brünisrieder sind gestern per Flugblatt informiert worden. Darin steht auch, dass sie kein Pflanzenmaterial von Laubbäumen aus der Gemeinde abführen dürfen. «Sie müssen es zur Sammelstelle bringen. Dort wird es fein gehäckselt und dann kontrolliert der Verbrennung zugeführt», erklärt André Chassot.

 Um das Kerngebiet wurde eine Zwei-Kilometer-Pufferzone ausgeschieden, in der die Laubbäume stichprobenartig kontrolliert werden. Betroffen sind etwa 3000 Grundbesitzer in den Gemeinden St. Ursen, Rechthalten, Plaffeien, Zumholz, Oberschrot und Alterswil. Sie werden nächste Woche per Brief informiert.

Sichtbare Spuren

André Chassot fordert die Bewohner beider Zonen auf, in den nächsten Wochen ihre Bäume besonders gut zu beobachten. «Der Käfer ist relativ gross, auffällig und recht träge. Die Chancen stehen also gut, dass er entdeckt wird.» Bei den aktuellen Funden war es auch ein Einwohner von Brünisried, der den Käfer auf einer Mauer bei seinem Haus entdeckt hat. Auch die rund einen Zentimeter grossen Ausbohrlöcher seien gut sichtbar, ebenso die Bohrspäne, welche die Larven beim Tunnelbau im Ast oder Stamm produzierten, sagt André Chassot. Mit speziell trainierten Spürhunden will der Pflanzenschutzdienst die Suche intensivieren. Ausserdem werden ausgebildete Baumpfleger auf hohe Bäume klettern, um dort nach Käferspuren zu suchen.

 Noch ungeklärt ist die Frage, warum erst jetzt wieder Spuren des Schädlings gefunden worden sind. Denn erst im Juli sind neue Kontrollen mit Hunden durchgeführt worden–ohne Erfolg. «Dabei haben wir tatsächlich einen der späteren Fundorte kontrolliert.» Chassot vermutet, dass die Larven damals noch keine Löcher nach aussen gebohrt hatten und deshalb von den Hunden nicht gewittert werden konnten.

 Die Funde in Brünisried sind bisher ein Einzelfall im Kanton Freiburg. «Unser Ziel ist es, den Käfer auszurotten», sagt André Chassot. Der Laubholzbockkäfer steht national auf der Liste der besonders gefährlichen und damit meldepflichtigen Schädlinge. Es ist immer noch ungeklärt, wie er 2011 nach Brünisried kam. Man vermutet, dass er in Holzpaletten aus Südostasien eingeschleppt wurde.

Verdachtsmomente melden:Kantonaler Pflanzenschutzdienst Grangeneuve, Tel. 026 305 58 65.

Der Asiatische Laubholzbock- käfer. Bild Aldo Ellena/a

Zahlen und Fakten

Schon über 155 Käfer in der Schweiz entdeckt

Er ist 25 bis 35 Millimeter lang, schwarz und hat am ganzen Körper helle Flecken: der Asiatische Laubholzbockkäfer. Er befällt verschiedenste Laubholzarten und kann die befallenen Laubholzbäume innert weniger Jahre zum Absterben bringen. Die wirtschaftlichen und ökologischen Schäden für betroffene Gebiete sind entsprechend hoch, vor allem, wenn Obstbäume betroffen sind. In der Schweiz wurden seit 2011 aus sieben Kantonen Fälle von Asiatischen Laubholzbockkäfern gemeldet: Freiburg, Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Thurgau, Zürich, Luzern und Bern. In den Kantonen Thurgau und Bern wurden lediglich vier respektive zwei tote Käfer in der Nähe von Holzverpackungen gefunden. Insgesamt wurden bis heute in der Schweiz über 155 lebende Laubholzbockkäfer festgestellt.im

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