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Ziel Rio 2016

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Gastkolumne

Letzten Donnerstag ging das alte Kalenderjahr zu Ende. Im Fernsehen waren tagelang diverse Jahresrückblicke zu sehen. Ein Grossteil unserer Gesellschaft beschäftigt sich momentan mit dem Vergangenen und formuliert Ziele für das kommende Jahr. Einige nehmen sich vor, dieses Jahr die Haare endlich mal kurz zu schneiden, andere wollen einen Hektar Regenwald kaufen. Vorsätze wie sich das Rauchen abzugewöhnen, gesünder zu essen, den Keller auszuräumen, die Grosseltern öfter zu besuchen, keine Geburtstage mehr zu vergessen, am Morgen früher aufzustehen, den Job zu wechseln, mehr Sport zu machen oder endlich den Kaffee des Chefs zu versalzen, hört man überall. Ich denke, es würde uns gut tun, die Rückblick-Ausblick-Übung häufiger zu machen. Es gibt eigentlich keinen Grund, dies nur an Neujahr zu tun.

 Persönliche Ziele sind sinnvoll, weil sie einen Grund für aktives Handeln festlegen. Durch Ziele können Erfolgserlebnisse erfahren werden. Ziele bringen Menschen dazu, sich mit Vergangenem und vor allem mit sich selber auseinanderzusetzen. Was ist gut, so wie es ist, und was will ich verändern? Ziele legen eine Richtung fest. Sie machen den Erfolg messbar und generieren Motivation, Durchhaltevermögen und Selbstvertrauen.

 

 Als Sportlerin bin ich sehr stark zielorientiert. Es macht mich glücklich und erfüllt mich mit Energie, wenn ich an selbst definierten Zielen arbeiten kann. Ich suche das Limit, ich fordere mich selber heraus und will sehen, wie weit ich gehen kann. Für mich ist wichtig, dass ich Ziele in verschiedenen Lebensbereichen vor Augen habe. Ein zentraler Bereich sind sicher die Ziele in meinem Beruf.

Ich formuliere das Ziel, mich für die Olympischen Spiele 2016 in Rio zu qualifizieren. Um nicht immer an mein Fernziel zu denken, stecke ich Zwischenziele. Ich muss mir bewusst werden, was es für dieses grosse Ziel braucht. Ich brauche für jeden einzelnen Bereich klare Ziele. Um mich zu qualifizieren, braucht es Resultate auf der World Tour. Während eineinhalb Jahren muss ich genügend Punkte holen, um mich mit meiner Partnerin per 13. Juni 2016 in den ersten 17 der Welt zu platzieren. Man kann es aber auch aus einer anderen Perspektive betrachten. Wie fast jeder Spieler habe ich zurzeit spezifische technische Defizite. Zusammen mit meinen Trainern muss ich eine Entscheidung treffen, wo ich mich verbessern will, damit ich eine komplettere Spielerin werde. Welche Stärken will ich ausbauen, um andere Beachvolleyteams zu schlagen? Ich habe Ziele im athletischen Bereich, damit ich überhaupt meine Leistung bringen kann. Ich habe Ziele im mentalen Bereich, um meine Reaktionen auf dem Spielfeld zu optimieren. Ich möchte auch den Ausgleich zum Sport nicht vernachlässigen. So gibt es tausend Dinge, woran man arbeiten kann. Aber wichtig ist, gewisse Punkte auszuwählen und darauf den Fokus zu legen. Am Ende der Rechnung werden immer einige Punkte vernachlässigt werden und in der täglichen Arbeit wird man auch gewisse Dinge anpassen, doch wichtig ist die Richtung, die durch das Fernziel vorgegeben ist. Wichtig ist für mich auch, dass ich in den vielen einzelnen Bereichen genau weiss, was ich suche. Nur so komme ich Schrittchen für Schrittchen vorwärts.

 

 Die Angst vor dem Versagen ist bei vielen Leuten oft der Grund, keine Ziele zu setzen. Für mich zählt aber der Weg über viele kleine Zwischenschritte. Ich werde auf meinem Weg nicht jeden Tag an Rio denken, ich werde die einzelnen Momente auskosten, die mich hoffentlich dort hinführen werden. Ich nehme mir fest vor, die kleinen Fortschritte wahrzunehmen und mich nicht über das grosse Ganze zu definieren. Ich freue mich auf die Events auf der Tour und geniesse einfach meinen Sport.

 

 Nicht jeder muss seine Ziele mit der Öffentlichkeit teilen, aber ich möchte alle dazu aufmuntern, eigene Ziele zu formulieren–Ziele, die auch präzise Zwischenschritte beinhalten.

 

 Anouk Vergé-Dépré ist Beachvolleyball-Profi. Die U21-Weltmeisterin peilt die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2016 in Rio an. Die 23-jährige Bernerin studiert an der Uni Freiburg Medien- und Kommunikationswissenschaften und BWL.

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