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ZiG-Blog: Nasse Alltagsausbrüche

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Der erste Wasserwall kam als Begrüssung. Der zweite kurz vor dem Beginn der abstrusen, mit Werbung zugepflasterten Hölle, in welche soeben unser schwarzes Auto auf Nimmerwiedersehen verschwunden war. Und als ob das vierrädrige Gefährt, in dem wir gerade sassen, geahnt hätte, was es in wenigen Sekunden erwarten würde, zog es die Handbremse extra fest an. Sehr zum Ärger eines wild gestikulierenden älteren Mannes, dem wohl die Aufgabe zukam, den ganzen Wahnsinn hier zu koordinieren. Ich beobachtete den zweiten Mann, der in der Ecke stand–um einiges jünger als der Erste, dafür mit teilnahmslosem Gesicht und einem Gartenschlauch in der Hand. Wahrscheinlich stand er auch auf ebendiesem.

Als nun alle mechanischen, verbalen und finanziellen Probleme gelöst waren, ging die Fahrt los. Besser gesagt wurden wir wie auf einem Supermarkt-Fliessband in Richtung Kasse geschoben. An die Kasse kam auch die Frontseite unseres Autos: Als Erstes wurde das Innere des Wagens durch eine monströse Bürste verdunkelt, die zusammen mit einem Wasserfall und viel Getöse über die Frontscheibe hinwegrollte. Dann wurde das gleiche Programm auch den Seiten unseres Gefährts zuteil, einmal vor und zurück. Klack!

Ein lautes Geräusch liess unsere Köpfe in die Höhe fahren. Eine der monstermässigen Bürsten hatte den seitlichen Rückspiegel weggeklappt. Leider nicht in eine für das Auto anatomisch korrekte Position. Er stand nun ungefähr 135 Grad vom Seitenfenster ab, so dass sich wohl in Zukunft alle vorbeifahrenden Autofahrer darin würden betrachten können. Doch darüber wollten wir uns jetzt keine Gedanken machen, denn schon näherte sich in Windeseile ein überdimensionierter Föhn von vorne und von der Seite. Das Autofenster liess sich glücklicherweise nicht öffnen, ansonsten wäre ein seifiger Wasserschwall über uns hergeschwappt.

«Oh nein, schau mal, was da kommt!»

«Mist, da passen wir ja nie durch!»

«Doch, warte, es könnte reichen.»

Der Rand kam immer näher …

«Komm schon, komm schon!»

«Uff, das hat grade mal so gereicht.

Ui!»

Doch Zeit, sich von dieser glimpflich ausgegangenen Situation etwas zu erholen, hatten wir auch diesmal nicht. Vor uns hingen lange, gelbe Stoffstreifen–grossen Bananenschalen gleich–von der Decke. Das ganze Stoffensemble bewegte sich in einem unheimlichen, synchronen Rhythmus, und als die Stoffbahnen auf die Scheibe trafen, gaben sie ein eigenartiges Klatschen von sich. Sie verschoben sich langsam über unsere Köpfe hinweg nach hinten, während sich gleichzeitig vor uns ein Tor in die Höhe schraubte, und das Auto–in Ermangelung einer Handbremse–wie von Geisterhand aus der nassen Hölle rollte.

Als wir unseren Heimweg antraten, sagte eine Weile lang keiner etwas. Auch nicht der Wagen, dessen Seitenspiegel nun glücklicherweise–und ganz von alleine–wieder in seine ursprüngliche Position zurückgesprungen war. Der Schreck steckte uns allen noch etwas in den Knochen.

Und nein, für alle Leser, die an dieser Stelle etwas verwirrt sind, das war keine Geisterautobahn. Auch keine Geisterbahn für Autos. Und eine Autobahn für Geisterfahrer schon mal gar nicht. Es war eine automatische Autowaschanlage. Allerdings eine in einem bisher noch nie gesehenen Ausmass. Wer also Lust auf eine kleine Abwechslung vom Alltag hat: Den ganzen Gruselspass gibt es bereits ab 13 Franken; inbegriffen sind ein Auto und alle darin platzfindenden Personen. Und obendrein hat das Ganze einen positiven Nebeneffekt: einen sauberen Wagen.

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