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Zonenkonformität ist kein Freipass

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In Alterswil gibt die geplante Pouletmasthalle in unmittelbarer Nähe der Sternwarte zu reden. Anfang Mai hat sie sogar das Schweizer Fernsehen für einen Beitrag nach Ober Geriwil gelockt. Die Besitzer der Sternwarte gehen davon aus, dass die Staubbelastung der Pouletmasthalle die Sicht durch das Teleskop stark einschränken und somit die Existenz der Sternwarte gefährden würde. Sie haben gegen die Zustimmung des Alterswiler Gemeinderats zum Baugesuch Einsprache erhoben; seither liegt das Dossier beim Sensler Oberamtmann. Der Gemeinderat hatte entschieden, dass der Bau der Pouletmasthalle zonenkonform ist (FN vom 9. Mai). Ist die Zonenkonformität alleine ausschlaggebend für eine Baubewilligung?

Ungleicher Meinung

Gemäss dem Freiburger Rechtsprofessor Peter Hänni, der auf öffentliches Baurecht spezialisiert ist, bildet die Zonenkonformität den Ausgangspunkt für die Erteilung der Baubewilligung: Wenn eine Baute zonenkonform ist, hat der Gesuchsteller Anspruch auf die Baubewilligung. Werde jedoch gleichzeitig die Aussage gemacht, Schäden seien in Kauf zu nehmen, solange die Baute zonenkonform sei, müsse man diese relativieren. «Weil auch die Anforderungen anderer Rechtsvorschriften, namentlich des Umweltschutzrechtes, zu berücksichtigen sind», erklärt er.

 Hinsichtlich allfälliger Schäden gehen die Auffassungen der Gesuchsteller und der Einsprecher stark auseinander, sie schätzen die Auswirkungen der Pouletmasthalle völlig unterschiedlich ein: Die Landwirte Benjamin und Josef Baeriswyl sind überzeugt, dass die Luftfilteranlage der Poulethalle störende Staubemissionen verhindern wird. Die Sternwarten-Besitzer Arthur und Petra Sutsch hingegen verweisen auf ein Gutachten, das diese Aussage widerlegt. Die Landwirte wiederum kritisieren das Resultat dieses Gutachtens. Aus diesem Grund bestünden erhebliche Unsicherheiten, so Peter Hänni. Arthur und Petra Sutsch wollen bis vor Bundesgericht ziehen, sollte der Oberamtmann die Baubewilligung erteilen.

 Wäre es für die Sternwarte von Vorteil, wenn sie in einer Spezialzone stünde? Dies sei schwierig zu beurteilen, sagt Rechtsprofessor Hänni. Beim Entscheid über die Baubewilligung müsse das Bundesgesetz über den Umweltschutz aber auf jeden Fall angewendet werden. Dieses besagt, dass Luftverunreinigungen, Lärm, Erschütterungen und Strahlen durch Massnahmen bei der Quelle begrenzt werden müssen. Diese Emissionsbegrenzungen könnten verschärft werden, wenn feststehe oder zu erwarten sei, dass die Einwirkungen schädlich oder lästig werden. Hänni weist zudem darauf hin, dass auch nach Erteilung der Baubewilligung zusätzliche Massnahmen verfügt werden könnten, «falls sich die ursprünglichen Erwartungen hinsichtlich der Unbedenklichkeit der Baute oder Anlage nicht bestätigen sollten».

Eher Probleme mit Licht

«Wir haben uns gar nie überlegt, für die Sternwarte eine Spezialzone zu schaffen», sagt der Alterswiler Gemeinderat Silvio Serena auf Anfrage. Die Sternwarte in Ependes liegt ebenfalls in der Landwirtschafts- und nicht in einer Spezialzone. Die Stiftung, der die Sternwarte Ependes gehört, hat das Land von der Gemeinde gepachtet. Mit Feinstaub hätten sie nie Probleme gehabt, sagt Klaus Vonlanthen, ehemaliger Leiter der Sternwarte Ependes. Wegen der Lichtanlagen des Reitstalls in der Nähe und der Flutlichter des Fussballplatzes im benachbarten Arconciel sei eher die Lichtverschmutzung Thema gewesen. Um Anliegen und Bedenken einbringen zu können, sei die Sternwarte mit dem Reitstall und dem Gemeinderat in regem Kontakt gestanden und habe gute Erfahrungen damit gemacht, so Vonlanthen.

«KA Normal»

KA Autor

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Zahlen und Fakten

Eine Distanz von rund 400 Metern

400 Meter von der Sternwarte Alterswil entfernt planen die Landwirte Benjamin und Josef Baeriswyl, die in Dorfnähe einen Betrieb mit Mutterkuhhaltung und Ackerbau führen, den Bau einer Pouletmasthalle. Sie haben das Baugesuch vor gut einem Jahr eingereicht. Die Sternwarten-Besitzer, das Ehepaar Sutsch, ein weiterer Anwohner und der WWF Freiburg erhoben Einsprache. Der Alterswiler Gemeinderat lehnte diese ab. Nun ist das Dossier beimOberamt.ak

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