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Zu Besuch in Schmitten: Wasser kochen, chloren und abwarten

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Seit Donnerstagabend darf in Schmitten kein Leitungswasser mehr konsumiert werden. Ein Besuch vor Ort zeigt, wie die Gastronomie, ein Einwohner und der Gemeindepräsident mit der Situation umgehen.

«Die Leute wollen einfach keinen Kaffee mehr kaufen», berichtet Sabrina Santa, die Geschäftsleiterin des Restaurants zum Kreuz, als die FN am Freitagnachmittag vor Ort sind. «Die Gäste sind misstrauisch», so Santa. «Heute Morgen hatten wir kaum Kunden und die wenigsten von ihnen bestellten Kaffee. Dies, obwohl unsere Kaffeemaschine das Wasser deutlich über 72 Grad erhitzt.» Am Donnerstag wurde die Gemeinde Schmitten vom Amt für Lebensmittelsicherheit über die Verunreinigungen im Leitungswasser informiert. Anlass war die Meldung eines Arztes, welcher einen Patienten mit Magendarmbeschwerden betreut hatte (die FN berichteten). Auch in ihrem Zuhause müssen sich die Schmittnerinnen und Schmittner anpassen. Als die FN bei Einwohner Rolf Dietrich zu Besuch ist, ist die Küche bereits voll gestellt, mit grossen Kanistern und PET-Flaschen gefüllt mit Wasser. Der Kaffee ist auch bei Rolf Dietrich ein Thema: Der Schmittner macht ihn seit Donnerstagabend ausschliesslich mit gekauftem Wasser.

Rolf Dietrich wohnt in Schmitten und braucht aktuell literweise gekauftes Mineralwasser.
Sarah Neuhaus

Schmittnerinnen und Schmittner brauchen Geduld

«Ich wurde gestern von meinen Eltern über die Problematik informiert», so Dietrich. Die Flugblätter der Gemeinde und die Rundnachrichten auf Whatsapp hätten die Bevölkerung rasch und genau aufgeklärt. Die Ursachen der Verunreinigungen bleiben allerdings weiterhin unklar. Die erhöhten Regenfälle bieten eine denkbare Erklärung, nachgewiesen ist allerdings noch nichts. «Am Donnerstagabend war das Wasser bereits ausverkauft, und es haben sich riesige Warteschlangen vor den Einkaufsläden gebildet», berichtet Dietrich. Am Freitagvormittag sei der Wasserkauf allerdings kein Problem mehr gewesen. Jetzt gilt also: Wasser aufkochen und abwarten.

Das Restaurant Kreuz in Schmitten.
Sarah Neuhaus

Schnelles Reagieren in der Gastronomie

Zeit abzuwarten hat die Kreuz-Chefin Sabrina Santa hingegen nicht. Am Freitagnachmittag herrscht reges Treiben. Die sonst schon schnell getaktete Gastronomie erlebte am Donnerstagabend einen Schock: Kein Trinkwasser servieren, kein Gemüse spülen, und keine Eiswürfel mehr servieren. «Es war eine absolute Katastrophe», berichtet Sabrina Santa. «Wir erhielten das Flugblatt gegen halb vier – zu diesem Zeitpunkt sind wir mitten in den Vorbereitungen für den Abendservice. Denn man verliere nicht nur Zeit beim Aufkochen von Wasser, sondern müsse dann auch warten, bis es abgekühlt ist.

Trotz der ganzen Umstände und zusätzlichen Wartezeiten ist auch für Santa klar: «Wir dürfen kein Risiko in Kauf nehmen und müssen die Lage akzeptieren.» Am Freitag sei man bereits besser vorbereitet gewesen, betont Santa und zeigt auf die grossen Bottiche in der Küche. Sie sind mit abgekochtem Wasser gefüllt und sind am Abkühlen. Der Betrieb habe sich wieder normalisiert; so müssen die Gäste zwar auf Eiswürfel in ihrem Glas verzichten, können aber die Speisen ohne Bedenken verzehren.

Sabrina Santa und ihr Team vom Restaurant Kreuz müssen aktuell literweise Wasser abkochen.
Sarah Neuhaus

Nachbargemeinden nicht betroffen

Ebenfalls turbulent waren die letzten Tage für den Schmittner Syndic Hubert Schafer. Er habe die letzten Stunden fast ausschliesslich am Telefon verbracht. Anhand einer grossen Karte, wo die verschiedenen Wasserleitungen eingezeichnet sind, kann Schafer den Bürgerinnen und Bürgern genau sagen, ob ihr Zuhause betroffen ist oder nicht. Es kursierten sogar Gerüchte, dass einige Nachbargemeinden von Schmitten ebenfalls betroffen seien. Hubert Schafer stellt klar: «Weitere Gemeinden sind vom Problem nicht betroffen.» Es handelt sich nämlich nicht um ein Problem des grossen Wasserreservoirs Holzacher von Heitenried. Jenes versorgt zwar neben Bösingen und Heitenried auch Schmitten, hatte aber bei der Wasserüberprüfung keine besorgniserregenden Resultate aufgezeigt. Betroffen sind lediglich die lokalen Wasserreservoire Wilerholz und Täli, welche rund 80 Prozent der Schmittner Bevölkerung und keine weiteren Gemeinden mit Trinkwasser versorgen. «Die betroffenen Wasserreservoirs werden seit Freitagmorgen grossflächig gechlort», erklärt Hubert Schafer. Trotz der breitflächigen Chlorungen könne das Leitungswasser wohl aber frühestens Ende nächste Woche zum Konsum freigegeben werden, so die aktuelle Vermutung des Gemeindepräsidenten.

Der Schmittner Gemeindepräsident Huber Schafer.
Sarah Neuhaus

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