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Zu guter Letzt

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Einige meiner in den vergangenen sechs Jahren publizierten Gastkolumnen haben – neben Zustimmung – zu irritierten Reaktionen geführt. Dem Liberalismus schlägt vielfältiges Misstrauen entgegen. Das ist umso erstaunlicher, als die Schweiz im Vergleich mit den meisten Ländern als wirtschaftsliberal und freiheitsliebend gilt. Dieses Mehr an Liberalismus ermöglicht unseren hohen Wohlstand und den ausgebauten Sozialstaat. Wovor also haben die Schweizerinnen und Schweizer Angst?

Ein Grund dürfte gerade im hohen Wohlstand liegen: Wer viel hat, hat viel zu verlieren. Und die Verlustangst ist stärker als der Mut, immer wieder Neues zu wagen, Bestehendes infrage zu stellen, uns letztlich vital und anpassungsfähig zu halten. Erst wenn es nichts mehr zu verlieren gibt, ist man bereit, Risiken einzugehen und Dinge zu ändern.

Wir sind zurzeit weit davon entfernt, schon nur vergleichsweise Harmloses aufs Spiel zu setzen. Statt den Wandel proaktiv zu gestalten, versuchen wir seit längerem mit immer detailversessenerer Regulierung, Risiken zu verhindern. Klimawandel, Energieversorgung, Altersvorsorge oder Gesundheitswesen – so viele Lebensbereiche, in denen sich der Allmachtsglaube an eine hoheitlich verordnete Lösung in eine sichtbare Staatsüberforderung verdreht hat. Nicht nur in der Schweiz hat sich die Stärke der aufgeklärten, liberalen westlichen Gesellschaften durch selbst verschuldete Einengung auf staatliche Alleinlösungen (Merkels «Alternativlosigkeit») beinahe aufgelöst. Im Gegensatz zu Autokratien (China, Russland) können aber liberale Demokratien niemals durch von oben oktroyierte Einheitslösungen geführt werden, geschweige denn überleben.

Dabei sind die Vorteile des Liberalismus deutlich erkennbar. Er ist nicht nur aus sich selbst heraus nachhaltig, da er den steten Wandel ermöglicht – man vergegenwärtige sich schon nur die Umweltsünden im ehemaligen Ostblock. Er macht zudem die Menschen im Schnitt reicher und glücklicher – die Schweiz steht in beidem immer noch vergleichsweise gut da, und die westliche, liberale Welt bleibt Wunschdestination der meisten Menschen auf dieser Welt.

Haben wir also den Mut zum beständigen Wandel. Passen wir etwa das Rentenalter so an, dass nicht unsere Kinder und Enkel für unsere Übertreibungen zahlen müssen. Seien wir vorbeugend einsichtig, dass eine Verteuerung der Energie genau jene wirksamen Knappheitssignale aussendet, auf die wir so flexibel zu reagieren gewohnt sind. Sehen wir ein, dass immer mehr Mengenausweitung und staatliche Regulierung im Gesundheitswesen die Kostensteigerungen nicht einzudämmen vermögen. Und seien wir ehrlich zu uns: Wenn wir die Verantwortung unseres Tuns, das Tragen der Konsequenzen unserer Entscheide wieder stärker selber übernehmen, statt an den Staat, die anonyme Gesamtgesellschaft oder unsere Nachkommen auszulagern, schaffen wir einen natürlichen Anreiz für Nachhaltigkeit – in allen Belangen.

Wenn nichts mehr funktioniert und alles bis ins Letzte unveränderlich erscheint, trauern wir der Freiheit nach. Wir müssen es nicht so weit kommen lassen. Schon heute können wir Gegensteuer geben in so vielen Bereichen, die sich erkennbar nicht nachhaltig entwickeln. Statt hoheitlich reguliertem Einheitsbrei, gefolgt von staatlicher Selbstüberforderung und Reformunfähigkeit, sollten wir wieder verstärkt auf Freiheit und Eigenverantwortung setzen. Geben wir den menschlichen Anpassungsfähigkeiten wieder mehr Entwicklungsraum. Vertrauen wir auf die konstruktive Individualität. Diese Früchte der Aufklärung und der liberalen Gesellschaftsordnung haben uns so weit gebracht. Sie schaffen die besten Voraussetzungen, damit wir auch die gegenwärtigen und künftigen Herausforderungen besser meistern.

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