«Zu Hause dank Spitex»
Heute ist nationaler Spitex-Tag 2005
D ank Spitex-Organisationen können landesweit tausende hilfe- und pflegebedürftige Menschen zu Hause leben. Daran soll am heutigen Spitex-Tag erinnert
werden.
Tag für Tag pflegen Spitex-Fachleute kranke, rekonvaleszente und betagte Menschen. Wenn nötig besorgen sie auch den Haushalt. Dank dieser professionellen Unterstützung können Hilfe- und Pflegebedürftige länger zu Hause leben. Oder sie können früher aus dem Spital in ihre vertraute Umgebung heimkehren.
Spitex arbeitet nach dem Grundsatz «Hilfe zur Selbsthilfe». Wenn möglich zieht sie die Angehörigen in die Betreuung mit ein. Immer mehr Menschen leben jedoch in Kleinhaushalten, und die Verwandten wohnen oft nicht mehr in der Nähe. Zudem werden Patienten heute immer früher aus dem Spital entlassen, wodurch die Übergangspflege zu Hause je länger, je komplexer wird. Eine professionelle Pflege durch Spitex wird somit immer wichtiger.
Bedeutender Arbeitgeber
Die rund 700 gemeinnützigen Spitex-Organisationen leisten jährlich rund 11 Millionen Stunden – und zwar je etwa zur Hälfte für Pflege und für hauswirtschaftliche Leistungen. Über 40 Prozent der 200 000 Betreuten sind 80 Jahre alt oder älter. Die 27 500 Spitex-Mitarbeitenden teilen sich 10 600 Stellen. Damit ist Spitex auch eine wichtige Arbeitgeberin. Der Anteil von Spitex an den Gesamtkosten der obligatorischen Krankenversicherung beträgt trotz der grossen erbrachten Leistungen nur gerade 1,8 Prozent.
Trotz ihres grossen Nutzens für das Gesundheits- und Sozialsystem müssen Spitex-Organisationen in vielen Kantonen um ihre finanzielle Basis kämpfen. Der Spitex-Verband Schweiz setzt sich deshalb in der aktuellen Diskussion um die Neuregelung der Pflegefinanzierung im Rahmen der KVG-Revision dezidiert für eine faire und zukunftsgerichtete Lösung ein. Spitex darf nicht zu einem Luxusgut werden.
NFA: Spitex wird Kantonssache
Mit der Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen (NFA) werden künftig die Kantone für die Spitex zuständig sein. Die Subventionen des Bundes aus der AHV-Kasse entfallen ab 2008. Diese machen heute im Budget der Spitex-Basi-
sorganisationen gegen 20 Prozent aus. Es liegt neu an den Kantonen, die Finanzierung der Spitex zu regeln.
Es ist für die Spitex von existenzieller Bedeutung, dass die wegfallenden Bundessubventionen durch kantonale Beiträge ersetzt werden. Eine finanzielle Einschränkung würde sich negativ auf die Leistungsfähigkeit der Spitex-Organisationen auswirken. Einsparungen beim Personal wären eine der möglichen Folgen. Spitex hilft anerkanntermassen, in anderen Bereichen Kosten einzudämmen, betont der Spitexverband. Wenn die Spitex ihren Auftrag nicht mehr ausreichend erfüllen kann, müssen mehr Heimplätze und Spitalbetten bereitgestellt werden. Der Spitex-Verband Schweiz erwartet deshalb von den Kantons- und Gemeindebehörden verantwortungsvolle, weitsichtige Spitex-Regelungen. Die Spitex darf nicht «krankgespart» werden, hält der Verband
fest. Comm.