Autor: Walter Buchs
FreiburgIm Winter 2009-2010 hat das kantonale Labor mit Unterstützung des Bundesamts für Gesundheit (BAG) in über 2300 Gebäuden des Kantons Freiburg umfassende Messungen des im Boden vorkommenden schädlichen Gases Radon durchgeführt. Das BAG hat nun soeben auf seiner Website die aktualisierten Radonstatistiken der Gemeinden des Kantons Freiburg veröffentlicht. Dies hat die Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft (ILFD) am Montag bekannt gegeben.
Meist geringes Risiko
Gemäss diesen Ergebnissen wird das Risiko in 117 der 168 Gemeinden als gering und in 51 als mittel eingestuft. Fünf Gemeinden konnten an der Kampagne im Winter 2009-2010 nicht teilnehmen. Ihre Einteilung in eine Risikostufe ist im Moment noch provisorisch und die Messungen finden in diesem Jahr statt.
Wie die ILFD weiter bekannt gibt, liegen die gemessenen Gemeinde-Durchschnitte von Gurmels, Tentlingen und Haut-Intyamon über 200 Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m3). Damit würden diese Gemeinden in die Zone mit hohem Radonrisiko fallen. Das kantonale Labor habe jedoch entschieden, diese Gemeinden in Anbetracht der kleinen Anzahl Messungen und aufgrund der Tatsache, dass in jeder der Gemeinden der Grenzwert von 1000 Bq/m3 nur in einem Wohnraum überschritten wurde, provisorisch als Gemeinden mit mittlerem Risiko zu betrachten.
Ergebnisse im Herbst
In den genannten Gemeinden werden nun zusätzliche Untersuchungen durchgeführt. Dazu hat das Zivilschutzpersonal im Januar in einem Drittel der Gebäude Dosimeter verteilt. Die Ergebnisse werden dann im Herbst vorliegen. Auf der BAG-Website werden sie Anfang des Jahres 2012 aktualisiert.
Das radioaktive Radon ist ein natürliches, im Boden vorkommendes Gas. Seine Konzentration wird in Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m3) ausgedrückt. Radon dringt von unten über undichte Stellen in der Gebäudehülle ein und kann sich dann in der Raumluft ausbreiten.
Radon verursacht Krebs
Nach dem Rauchen ist Radon nach heutigen Erkenntnissen die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs. Falls in Wohn- und Aufenthaltsräumen die Radonkonzentration über dem Grenzwert von 1000 Bq/m3 liegt, muss das Gebäude laut den geltenden Bestimmungen saniert werden. Die Konzentration muss dabei unter 400 Bq/m3 gesenkt werden können.