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Zu spät?

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die drei Könige gehören zum biblischen Geschehen und zum christlichen Brauchtum der Weihnachtszeit. Was sollen sie mitten in der Osterzeit in unserem Kalender? Nun, ihr Weg aus dem Osten war sicher lang und beschwerlich. Sie hatten sich auf Phänomene am Sternenhimmel verlassen und einen Aufbruch ins Ungewisse gewagt. Vermutlich waren sie Monate unterwegs, ohne zu wissen, wohin die Reise führen würde.

Dieser Aspekt hat den Dichter Edzard Schaper, der sein literarisches Hauptwerk in der Schweiz verfasste und 1961 zum Ehrendoktor der Universität Freiburg ernannt wurde, zu seiner «Legende vom vierten König» inspiriert: Der vierte König, der durchaus auch eine Königin sein kann, hat ebenfalls den Stern gesehen und bricht auf, um die grosse himmlische Verheissung zu entdecken. Er nimmt die typischen Geschenke seines kleinen Reichs mit: kostbare Stoffe, wärmende Felle, Perlen, Honig. Auf dem Weg hält ihn immer wieder etwas auf; aus einer Mischung aus Grosszügigkeit, Naivität, Übermut und Nachlässigkeit verschenkt und verliert er die mitgebrachten Gaben und endet schliesslich auf einer Galeere, von der er nach 30 Jahren erschöpft und resigniert an Land geworfen wird. Ohne zu wissen, wie ihm geschieht, findet er sich in Jerusalem mitten im Geschehen der Kreuzigung wieder. Zu spät … – doch angesichts Jesu, des Geschundenen, der das Geschick der Menschen geteilt hat, versteht er auf einmal seine eigenen Wege und Umwege neu.
Lange vor Weihnachten kann diese Geschichte zu unserer Geschichte werden: Wir alle haben unsere kleinen «Reiche», unsere Gaben, die uns kostbar sind und mit denen wir gern andere glücklich machen möchten. Irgendein Stern der Hoffnung leitet uns. Doch dann finden wir uns in der Galeere des Alltags wieder. Die Gaben sind verloren, verschwendet, missachtet. Der Stern verschwindet hinter trüben Wolken. Wir begnügen uns mit Zielen, die wir tatsächlich immer effizienter erreichen können, und halten von uns von dem fern, was uns abzulenken, zu stören, ja zu bedrohen scheint.

Gegenüber dem vierten König der Legende haben wir einen Vorteil: Er traf auf den Gekreuzigten – uns stellt diese Zeit des Kirchenjahres den Auferstandenen vor Augen. Er bestätigt: Was Du erlebst, ist der Weg zum Leben, Dein Weg zum Leben. Fürchte Dich nicht! Nimm die Könige und Königinnen mit ihren Reichen und ihren Gaben als Ermutigung mit auf den grossen Weg der Hoffnung!

Barbara Hallensleben ist Professorin für Dogmatik an der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg.
zvg

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