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Zu viel Theorie und zu wenig Praxisnähe

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Zuerst dachte ich, dass es sich nicht lohnt, Zeit aufzuwenden für eine Reaktion auf die Kolumne von Beat Brülhart. Doch der Rundumschlag und die Verallgemeinerungen, die ich aus den 1970er-Jahren kenne, kann ich so nicht einfach unbeantwortet lassen.

Meine Fragen an Herrn Brülhart: Sprachen Sie im letzten Jahr mit jungen Eltern, die gerade anfangen, ein Kleinkind zu betreuen, und versuchen, es «zu erziehen»? Besuchten Sie im letzten Jahr eine Schulklasse, zum Beispiel in Düdingen? Sprachen Sie mit Eltern, deren Kinder im Jahr 2016/17 die Schule besuchen? Sprachen Sie mit Lehrkräften, die im Moment unterrichten?

Ich beobachte, dass im Jahr 2017 andere Themen als die von Herrn Brülhart beschriebenen aktuell sind: Für junge Eltern, die ich im Moment treffe, ist es wichtig, den Kleinkindern im ersten Lebensjahr viel Geborgenheit und Sicherheit, kurz «Liebe», zu geben und sie dann behutsam, mit so viel Freiräumen wie möglich, in einem sicheren Rahmen mit viel Raum für Neugierde und Selbstbestimmung zu erziehen.

Ich erlebe Schulklassen, in denen es nicht nur um Anpassung, Gehorsam und Standardisierung geht, sondern um Qualitäten wie Zuhören, Achtsamkeit, Anstand – und natürlich um Vermitteln von Grundwissen, das ist doch elementar. Hat Herr Brülhart etwas gegen Lesen und Schreiben?

Eltern von Schulkindern sind heute mit neuen Lernformen konfrontiert. Die sind weit entfernt von «man muss», von Anpassung, von Einheitsmenüs. Sie sind sicher kreativer, als sie früher waren! Lehrkräfte haben oft viel zu tun mit zu wenig «Erziehung» der Kinder, das heisst Grundregeln des Zusammenlebens müssen in der Schule geübt werden, nebst Ansprüchen einiger Eltern, die Kinder um jeden Preis in die Mittelschule pushen zu wollen, und grossen Klassen mit Kindern verschiedener kultureller Herkunft.

Ja, ich meine, dass es in der Kolumne von Herrn Brülhart um viel Theorie und um wenig Praxisnähe geht, ganz nach dem Motto: «Man» hat es früher auch schon so gemacht …

Kathrin Zbinden, Düdingen

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