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Zu viele Nullen

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Nach dem 0:3 am Freitag gegen Zug gab es für Gottéron auch am Samstag in Davos weder Tore noch Punkte. Die Freiburger verloren ein über weite Strecken ausgeglichenes Spiel erneut 0:3. Weder Trainer Mark French noch der Center des ersten Blocks, Jim Slater, wirkten nach dem Spiel im Interview jedoch besonders niedergeschlagen. «Wir haben viele Dinge richtig gemacht. Davos hat gut und kaltblütig gespielt», analysierte French. Slater sah es ähnlich. «Es war ein gutes Spiel. Wir haben solides Eishockey gezeigt. Ich glaube nicht, dass die Davoser besser waren, aber sie haben unsere Fehler ausgenutzt, wir ihre nicht, so einfach ist das», so der Amerikaner, der dabei vergass zu erwähnen, dass es eben durchaus auch etwas über die Qualität einer Mannschaft aussagt, ob sie die Chancen verwertet oder nicht.

Lehrstunde in Sachen Effizienz

Als defensiv solid darf man den Auftritt der Freiburger aber durchaus bezeichnen. Im Gegensatz zum Vorabend gegen Zug gestanden sie dem Gegner diesmal kaum Kontersituationen zu – keine Selbstverständlichkeit gegen die traditionell sehr schnell von Defensive auf Offensive umschaltenden Bündner. 25 Schüsse gestand Freiburg dem HCD insgesamt zu, in einem Spiel in der Vaillant-Arena ein durchaus akzeptabler Wert.

Es war denn auch keineswegs zwingend, dass die Bündner kurz vor der ersten Drittels­pause durch Marc Wieser in Führung gingen, als die Zuordnung beim Verteidigerduo Lorenz Kienzle/Ralph Stalder für einmal nicht stimmte. Got­té­ron reagierte im Mitteldrittel vehement auf den Rückstand. Die Gäste hatten nun ihre beste Phase, zwangen den Gegner zu Strafen. Sechs der ersten acht Minuten des zweiten Abschnitts spielten die Freiburger in Überzahl. Auch danach drückten sie weiter, in der 31. Minute traf John Fritsche aus bester Position nur die Latte. Statt 1:1 hiess es eine Minute später 2:0, als Mauro Jörg die erste nennenswerte Davoser Offensivaktion des zweiten Drittels prompt in ein Tor ummünzte. In der 37. Minute sorgte das Heimteam in doppelter Überzahl dann bereits für die Entscheidung.

Für die Freiburger war es im neunten Spiel erst der zweite Gegentreffer in Unterzahl. Torschütze war Magnus Nygren. Ausgerechnet der schwedische Verteidiger also, den Gottérons Sportchef Christian Dubé auf diese Saison hin ebenfalls unbedingt hatte verpflichten wollen. Die Bündner werden froh sein, hat sich der schussgewaltige Offensivverteidiger letztlich für das lukrativere Angebot des HCD entschieden. Mit vier Toren und sechs Assists in neun Spielen und einer Plus-8-Bilanz ist er überragend in die Saison gestartet.

Powerplay erschlafft

Topskorer Nygren ist im Powerplay der Davoser Dreh- und Angelpunkt. Ein Patron, wie er den Freiburgern im Moment definitiv ebenfalls guttun würde. Insgesamt neunmal konnten sie am Wochenende gegen Zug und Davos im Powerplay spielen – ohne Erfolg. Zu durchsichtig, zu ideenlos war das Freiburger Überzahlspiel. «Es kommt vor, dass es im Powerplay nicht läuft. Wenn das der Fall ist, muss man das Glück irgendwie zu erzwingen versuchen», sagt Slater. «In den nächsten Spielen müssen wir in Überzahl einfach wieder aus allen Positionen die Pucks aufs Tor bringen und dann irgendwie versuchen sie bei den Rebounds reinzudrücken.» Zu Beginn der Saison habe sein Team oft gut dem gegnerischen Goalie die Sicht genommen und viel Druck auf ihn erzeugt, sagte auch Trainer French. «Ich bin nicht sicher, ob wir das in Davos auch getan haben, das werde ich mir im Video noch einmal genau anschauen müssen.»

Nur vier Stürmer mit Torerfolg

Keine Videoanalyse braucht es, um zum Schluss zu kommen, dass bei Gottéron das Toreschiessen wie bereits in der letzten Saison auf zu wenige Schultern verteilt ist. Mit Julien Sprunger (4 Tore), Jim Slater (3), Matthias Rossi (3) und Andrei Bykow (3) haben in dieser Saison nur gerade vier Stürmer überhaupt bereits getroffen. Das heisst: Nicht weniger als zehn Stürmer sind nach neun Spielen immer noch ohne Tor, darunter Spieler wie Michal Birner, Killian Mottet oder Laurent Meunier. Zum Vergleich: Bei Gegner Davos haben in dieser Saison bereits neun verschiedene Stürmer getroffen, bei Leader Bern gar elf. «Natürlich hätte ich gerne ein bisschen mehr Punkte aus anderen Regionen im Team», gibt French zu. Er denkt dabei in erster Linie an den dritten und vierten Block. Beide Sturmformationen haben in dieser Saison noch nicht getroffen. Dadurch wird Freiburg berechenbar – und längerfristig Mühe haben, erfolgreich zu bleiben.

Neuer Schwung durch Cervenka?

Es gibt allerdings Grund zur Hoffnung, dass die Offensive bereits für das morgige Heimspiel gegen Genf einen gehörigen Schub erhält. Trainer French hofft, dann erstmals in dieser Saison Roman Cervenka einsetzen zu können. Der tschechische Weltmeister würde wieder vermehrt einen Schuss Genialität und Unberechenbarkeit in das Spiel der Freiburger bringen, was am Samstag in Davos gänzlich fehlte. Sollte Cervenkas Rücken einen Einsatz zulassen, muss French den schwierigen Entscheid fällen, wen er als überzähligen Ausländer auf die Tribüne setzen will. «Das wird ein harter Entscheid. Aber das sind für einen Trainer natürlich schöne Probleme.»

Jim Slater war bereits direkt nach dem Spiel auf Wiedergutmachung aus und freute sich auf die intensive Woche mit Spielen gegen Servette, Langnau und Bern. «Nach Wochenenden mit zwei Niederlagen braucht es am Montag immer ein Reset – und dann werden wir am Dienstag gegen Genf wieder voll bereit sein.»

Telegramm

Davos – Gottéron 3:0 (1:0, 2:0, 0:0)

4467 Zuschauer. – SR Oggier/Wehrli, Gurtner/Obwegeser. Tore: 20. (19:08) Marc Wieser (Jörg, Aeschlimann) 1:0. 32. Jörg (Ambühl, Marc Wieser) 2:0. 37. Nygren (Ambühl, Du Bois/Ausschluss Birner, Caryl Neuenschwander) 3:0. Strafen: je 5-mal 2 Minuten.

Davos: Van Pottelberghe; Du Bois, Grossniklaus; Nygren, Aeschlimann; Barandun, Paschoud; Forrer, Kindschi; Simion, Egli, Little; Marc Wieser, Ambühl, Jörg; Frehner, Walser, Dino Wieser; Portmann, Kousal, Eggenberger.

Freiburg-Gottéron: Brust; Holos, Chavaillaz; Kienzle, Stalder; Rathgeb, Schilt; Glauser, Leeger; Caryl Neuenschwander, Meunier, Flavio Schmutz; Sprunger, Slater, Birner; Rossi, Bykow, Mottet; John Fritsche, Rivera, Marchon.

Bemerkungen: Davos ohne Lindgren, Kessler, Schneeberger, Heldner, Jung und Corvi (alle verletzt) und Sciaroni (krank), Gottéron ohne Abplanalp und Cervenka (beide verletzt) und Tristan Vauclair (krank). – Latte: 31. John Fritsche, 36. Rathgeb. – 57. Timeout Freiburg-Gottéron, von 56:51 bis 57:58 sowie ab 58:13 bis 59:11 sowie ab 59:25 ohne Torhüter.

Die FN-Besten: Nygren, Brust. Schussstatistik: 25:24.

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