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Untersuchungsbericht nimmt HFR in die Pflicht

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Die Strategie geht in die richtige Richtung. Bei der Ausführung besteht aber noch viel Verbesserungspotenzial. Dies ist die Quintessenz im Untersuchungsbericht der Wirtschaftsberatung KPMG über die Situation im Freiburger Spital HFR. Der Bericht wurde am Freitag vorgestellt.

«Wir alle wissen, das HFR befindet sich in einer kritischen finanziellen Situation», sagte Staatsrat Philippe Demierre, Direktor für Gesundheit und Soziales, zu Beginn der Medienkonferenz am Freitag in Freiburg. Seit zehn Jahren erwirtschaftet das Freiburger Spital (HFR) ungenügende betriebliche Erträge. Allein im letzten Jahr betrug der Verlust 26 Millionen Franken.

Aus diesem Grund beauftragte die Gesundheitsdirektion Ende 2021 das Beratungsunternehmen KPMG, die Situation im HFR zu analysieren. Am Freitag nun präsentierte Florian Schmid von KPMG den versammelten Medienvertretern die ersten Ergebnisse.

Neubau ist auf finanzielle Unterstützung angewiesen

Zuerst ein Lob der Autoren: Das HFR habe auch in der schwierigen Covid-19-Zeit bewiesen, dass es sehr gute Arbeit leiste und die Patientenorientierung einen hohen Stellenwert in der Unternehmenskultur habe. Das Problem seien die Finanzen. Trotz verhältnismässig stabiler stationärer und ambulanter Fallzahlen sei es dem HFR nicht gelungen, den Abwärtstrend bei den Betriebsergebnissen entgegenzuwirken. Steigende Erträge würden durch stetig zunehmenden Personal- und Sachaufwand überkompensiert.

Florian Schmid von KPMG präsentierte an der Medienkonferenz den Bericht über das HFR; daneben die Leiterin des Amts für Gesundheit, Claudine Mathieu.
Charly Rappo 

Der Untersuchungsbericht stellt aber nicht die Strategie 2030 des HFR als solches infrage. Diese sei plausibel und gehe in die richtige Richtung. Allerdings seien die Strategiearbeit, die sich auf das Angebot, die Infrastruktur und die Digitalisierung beziehe, sowie die Operationalisierung der Strategie unzureichend.

Ein zentrales Element der Strategie des HFR ist der geplante Spitalneubau am Standort Freiburg. Auch KPMG kommt in ihren Analysen zum Schluss, dass angesichts einer nicht mehr zeitgemässen Infrastruktur und damit verbundener Ineffizienzen ein Neubau überfällig und klar voranzutreiben sei. Allerdings bestehe zwischen den aktuellen Planvorgaben und der wirtschaftlichen Tragfähigkeit von Investitionen eine beträchtliche Lücke. Das HFR sei gemäss einer Studie der Unternehmensberatungsfirma Elsner+Partner zum aktuellen Zeitpunkt nicht in der Lage, eine entsprechende Investition allein zu stemmen.

Die Politik hat das Problem erkannt und will helfen. Deshalb hat der Staatsrat dem Grossen Rat vorgeschlagen, die Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung für das HFR zu erweitern. Das Gesetz über die Spitalfinanzierung soll angepasst werden. Darlehen zu Vorzugskonditionen oder nicht rückzahlbare Unterstützungsdarlehen sollen künftig möglich sein.

Staatsrat Philippe Demierre betonte denn auch: 

Der Staatsrat steht hinter dem Spital Freiburg.

Und sein Staatsratskollege Jean-François Steiert ergänzte: «Alle Massnahmen sind im Interesse der Patienten zu treffen.»

Verzweildauer zu lang

Neben dem IT-Bereich im HFR, der dringend verbessert werden muss, ist die lange Verweildauer im HFR ein Problem. Liegen im Schweizer Schnitt die Patienten durchschnittlich während fünf Tagen im Spital, so sind es in Freiburg sieben Tage. Dabei könnten so nicht nur Geld, sondern auch Ressourcen eingespart werden, wie Steiert ausführte: «Das Personal kann in den zwei eingesparten Tagen wieder anderweitig eingesetzt werden.»

Deutschsprachige bevorzugen ausserkantonale Spitäler

Im Kanton Freiburg verfügt das HFR über einen hohen Marktanteil bei Notfällen, nämlich 68 Prozent. Der Marktanteil bei den Wahleintritten liegt dagegen nur bei rund 37 Prozent. Innerhalb des HFR haben die Standorte Freiburg und Murten relativ die meisten Wahleintritte. Die Konkurrenz im Einzugsgebiet des HFR bilden bei den Wahleintritten die privaten Kliniken SMN Clinique Générale Ste-Anne und Daler-Spital. 

Wesentlich ist hingegen der Anteil der Wahleintritte von Freiburgerinnen und Freiburgern in ausserkantonale Spitälern. Dieser Anteil liege bei rund 40 Prozent. Insbesondere deutschsprachige Freiburger bevorzugten mehrheitlich einen ausserkantonalen Spitalaufenthalt. Diese Aufenthalte seien grösstenteils nicht medizinisch indiziert, die Behandlung würde also auch in Freiburg angeboten. 

Erste Auswertungen zeigen ein zusätzliches Ertragspotenzial, wenn ausserkantonale Patienten nach Freiburg zurückgewonnen werden können. Für weiterführende Aussagen seien jedoch vertiefte Analysen in den einzelnen medizinischen Bereichen notwendig, schreibt KPMG in ihrem Bericht.

Kein Stellenabbau geplant

Generell gilt: Stellt eine Wirtschaftsberatungsfirma fest, dass effizienter agiert und Prozesse optimiert werden könnten, so ist die Konsequenz oft Stellenabbau. Diesbezüglich gab Verwaltungsratspräsidentin Annamaria Müller an der Medienkonferenz Entwarnung: «Es ist nicht so, dass wir zu viel Personal haben. In gewissen Bereichen gibt es sogar Personalmangel. Unser Personal wird aber nicht immer optimal eingesetzt.»

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