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Zuerst verstehen und erst dann Unterstützung geben

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Meinem Mann geht es gar nicht gut: Er hat Streit mit seinen Geschwistern und eine Lösung ist im Moment nicht in Sicht. Ich möchte ihm gerne zur Seite stehen, ihn unterstützen. Ich weiss aber nicht, wie ich es angehen soll. Denn er sagt, ich könne ihm sowieso nicht helfen, er müsse das Problem mit seiner Familie selbst regeln. K.L.

Was die Beziehung ihres Mannes mit seinen Geschwistern angeht, können Sie nichts beitragen, das stimmt. Offensichtlich handelt es sich für ihn aber nicht nur um ein praktisches Problem, es werden noch andere Saiten angeschlagen. Sie können miteinander herausfinden, welche Saiten es sind. Wie ist es konkret für Ihren Mann, sich mit seinen Geschwistern zu streiten? Welche Gefühle, Erinnerungen werden wach?

Machen Sie eine Art Auslage aller Aspekte, die sich zeigen, vor allem die Gefühle. Nehmen Sie sich Zeit, die verschiedenen Dinge zu besprechen. In einem ersten Schritt einfach nur verstehen, was los ist. Es geht nicht darum, zu bewerten, sondern darum, was die Situation für ihren Partner mit sich bringt.

Erst nachdem Sie verstanden haben, wieso es ihm schlecht geht, geben Sie emotionale Unterstützung. Das heisst: Wertschätzung, Verständnis, Solidarität, Glaube an seine Fähigkeiten und Kompetenzen, die Situation zu bewältigen. Unterstützung, die zu früh erfolgt, ist zwangsläufig unangebracht und wirkungslos; man weiss ja noch gar nicht, was Sache ist. Der Betroffene fühlt sich nicht verstanden, verstummt und speichert innerlich ab, dass der Partner ihn nicht versteht und er mit seinen Problemen alleingelassen wird.

Es braucht Zeit, das Ereignis zu schildern und zu verstehen, was mit einem passiert. Aufmerksames und interessiertes Zuhören fördert zudem die Empathie, die Motivation, dem anderen bei der Bewältigung der Belastung zur Seite zu stehen.

Eine gute Idee ist es, eine Rückmeldung zu geben, wie zufriedenstellend die Unterstützung empfunden wurde, wie wirksam sie war und was man sich zusätzlich gewünscht hätte.

Sich dem anderen zu öffnen und seine tiefen Gefühle, seine Verletzlichkeit zu zeigen, braucht Vertrauen, Ruhe und Zeit. Der grosse Gewinn bei dieser Art Umgang miteinander ist Intimität und Nähe.

Nadia Dupont ist Psychologin FSP und arbeitet für das Familieninstitut für Forschung und Beratung an der Universität Freiburg. Sie ist verheiratet, hat vier Kinder und lebt im Broyetal.

nadia.dupont@psychologie.ch

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