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Zukunft der Gemüsebranche sichern

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«Mit der Zustimmung des Kantonsparlaments können wir nun starten», sagte Rolf Etter, Biogemüse-Produzent aus Ried bei Kerzers und Vizepräsident des Verwaltungsrats der Produzentenorganisation Terraviva, den FN. Der Grosse Rat sprach gestern einen Betrag von 7,5 Millionen Franken für das Projekt zur regionalen Entwicklung (PRE) Bio Gemüse Seeland (siehe Text unten). Aufgrund der finanziellen Beteiligung des Kantons steuert der Bund fast 9,4 Millionen Franken bei.

Im Rahmen des regionalen Entwicklungsprojekts soll die Gemüseproduktion und -vermarktung koordiniert werden, und es sollen neue Verkaufsplattformen und neue Angebote zusammen mit anderen Akteuren, zum Beispiel aus dem Tourismus, geschaffen werden (die FN berichteten).

Obwohl das Projekt das Biogemüse ins Zentrum stelle, bedeute dies keine Marktverzerrung zum Nachteil des konventionell produzierten Gemüses, versichert Vereinspräsident Fritz Burkhalter. Denn Produktionsinfrastrukturen werden nicht vom Projekt unterstützt. Rolf Etter ergänzt: «Es ist vergleichbar mit einer Käsereigenossenschaft. Die Vermarktung des Käses wird unterstützt, nicht aber der Stall des Landwirts.»

Arbeitsplätze erhalten

Wichtige Akteure im Projekt sind die Produzentenorganisationen Terraviva mit Sitz in Kerzers und Seeland Bio in Büchslen. Sie vermarkten 95 Prozent des im Seeland produzierten Biogemüses. Die Nachfrage sei steigend, die Infrastruktur am Anschlag, und die Ansprüche der Grossverteiler an die Gemüseproduktion seien immer höher, sagen Rolf Etter und Bruno Christen, Betriebsleiter bei Seeland Bio.

Das Entwicklungsprojekt solle die Zukunft der Gemüsebranche in der Region sichern. «Andere Regionen schlafen nicht», so Christen. Im sehr landwirtschaftlich geprägten Kanton Freiburg, so Etter, sei der Anteil des Gemüses zwar mengenmässig klein, aber wertmässig hoch. Wenn die Betriebe hier bleiben könnten, blieben auch die Arbeitsplätze erhalten und der Kanton erhalte Steuereinnahmen. «Den Betrag, den der Kanton Freiburg in das Entwicklungsprojekt steckt, bekommt er dadurch mehrfach zurück.»

Unternehmen finanzieren mit

Zudem habe das Projekt zur regionalen Entwicklung den Zweck, einen wirtschaftlichen Vorteil in einer Region zu schaffen. «Dieser Vorteil betrifft in unserem Projekt die Landwirte, aber auch das Gewerbe, das Baugewerbe, die Gastronomie, den Tourismus, die Metzgereien, Käsereien. Es betrifft eigentlich alle», sagt Rolf Etter.

Die finanziellen Beiträge des Bundes und des Kantons seien für das Projekt zur regionalen Entwicklung unverzichtbar. Es dürfe aber nicht vergessen gehen, dass drei Viertel der Investitionen im Entwicklungsprojekt Bio Gemüse Seeland von der privaten Hand kämen. «Damit das Entwicklungsprojekt gelingt, müssen viele Unternehmen und Privatpersonen Risiken eingehen.» Das Entwicklungsprojekt müsse selbsttragend sein. Der Fortschritt werde jährlich überprüft.

Den zügigsten Fortschritt erwarten Rolf Etter und Bruno Christen bei den baulichen Erweiterungen bei Terraviva und Seeland Bio. Die Kapazitätsgrenzen bei den Packmaschinen, den Kühllagern sowie der An- und Auslieferung seien erreicht. Terraviva habe bereits die Baubewilligung erhalten für einen Neubau nahe dem heutigen Standort in Kerzers. Seeland Bio möchte ein neues Gebäude in Ried bei der Landi errichten und den Standort in Büchslen aufgeben. Das Baugesuch liege noch beim Oberamt, so Bruno Christen.

Die übrigen Unterprojekte seien kleiner. Das Kompetenzzentrum mit Beratungs-, Ausbildungs- und Forschungsleistungen solle so rasch wie möglich umgesetzt werden. Dafür brauche es aber eine Zusammenarbeit mit Akteuren aus der Forschung. Die Tourismusprojekte seien hingegen eher ein langfristiger Prozess mit der Schaffung von neuen Angeboten, Werbung und der Analyse, ob die Gemüse-Tourismus-Angebote auf Interesse stossen.

Zahlen und Fakten

Ein Verein steuert das Entwicklungsprojekt

Der Verein PRE Biogemüse Seeland steuert das Projekt zur regionalen Entwicklung Bio Gemüse Seeland sowie dessen Unterprojekte Koordination, Gesamtmarketing, Bio-Gemüse-Tourismus, Business-to-Business-Plattform (B2B), Inno-Plattform, Bau Gebäude Terraviva und Bau Gebäude Seeland Bio. Zudem trete er gegenüber den Behörden als Ansprechpartner auf und erstatte ihnen Bericht über die Entwicklung des Projekts, sagt Vereinspräsident Fritz Burkhalter. Er führt in Jegenstorf ein Büro für Unternehmens- und Projektentwicklung. Der Verein PRE Biogemüse Seeland wurde 2015 gegründet. Mitglieder des Vereins sind etwa 30 Gemüseproduzenten, die zwei Produzentenorganisationen Terraviva und Seeland Bio sowie Bio Freiburg und Murten Tourismus.

jmw

Grosser Rat

Einhellige Unterstützung durch das Kantonsparlament

93 Stimmen dafür und keine einzige Stimme dagegen: Der Verpflichtungskredit für die Subventionierung des Entwicklungsprojekts Bio Gemüse Seeland war gestern im Grossen Rat unbestritten.

Das Projekt für die Koordination, die Ernte, die Verpackung, den Verkauf, das Marketing sowie den Tourismus rund um Biogemüse aus dem Seeland wird vom Kanton Freiburg mit 7,5 Millionen Franken unterstützt. Der Grosse Rat genehmigte gestern noch 4,5 Millionen Franken, nachdem er vorher schon 3 Millionen als Teil des Wiederankurbelungsplans gesprochen hatte. Mit dem Kantonsbeitrag werden auch Bundessubventionen von 9,4 Millionen Franken verfügbar. Insgesamt umfasst das Projekt Investitionen von 79 Millionen Franken, den Grossteil tragen private Investoren.

Es handle sich um ein seit langem vorbereitetes Projekt von innovativen Partnern aus dem Seeland, sagte Kommissionssprecherin Bernadette Hänni (SP, Murten). Auf dem Biomarkt herrsche grosse Konkurrenz, aber Bio Gemüse Seeland schaffe durch die Zusammenarbeit einen Mehrwert für den Gemüseanbau in der Region und im Kanton. «Es ist schweizweit ein einzigartiges Projekt.» Wie sie sagte, solle mit der gesicherten Subventionierung die Umsetzung im nächsten Jahr starten und das Vorhaben bis in sechs Jahren selbsttragend sein.

Passt zur Freiburger Strategie

Staatsrat Didier Castella (FDP) sagte, Bio Gemüse Seeland passe bestens in die Landwirtschaftsstrategie des Kantons. Freiburg will sich als Leader im Lebensmittelsektor etablieren. Das Projekt im Seeland zeichne sich durch Nachhaltigkeit und Kundennähe aus. Er lobte auch die digitale Verkaufsplattform, die Ausbildung und die Forschung sowie den Einbezug des Tourismus. Die Unterstützung durch den Kanton stelle keine Ungleichbehandlung dar, so Castella. «Der konventionelle Gemüsebau kann auch ein solches Projekt lancieren.»

Rudolf Herren-Rutschi (SVP, Lurtigen) bezeichnete das Projekt als «zukunftsträchtig». Es gehe dabei um mehr als regionale Interessen mit dem Schaffen von Arbeitsplätzen und dem Erhalt von Steuersubstrat. «Es geht um die Grundversorgung mit regionalen Nahrungsmitteln.»

Susanne Schwander (FDP, Kerzers) verbürgte sich für die Seriosität der Initianten: «Es sind alles Passionierte des Gemüsebaus und des Tourismus, die selber investieren und dabei rund 200 neue Stellen schaffen.» Wie sie sagte, liege da der Unterschied zu Projekten wie der Blue Factory und dem Kompetenzzentrum SICHH, wo keine privaten Investoren mitmachten.

Ueli Johner-Etter (SVP, Kerzers) erinnerte daran, dass gegenüber dem Gebäude von Terraviva die Landi Seeland AG vor der Realisierung eines neuen Agrocenters stehe. «Das ist eine geballte Konzentration an landwirtschaftlicher Wertschöpfung in unserer Region.»

Frage zu Arbeitsbedingungen

Einen Vorbehalt äusserte Claude Chassot (CSP, Villarsel-le-Gibloux). Er gab zu bedenken, dass im Grossen Moos über Jahrzehnte viel Dünger verwendet worden sei, und fragte sich, wie gut die Qualität von Biogemüse dort sei. Castella versicherte, die Produkte seien von guter Qualität. Das Problem sei eher das Absenken der Böden, gegen das man aber Massnahmen plane.

Ursula Krattinger-Jutzet (SP, Düdingen) regte an, die Arbeitsbedingungen der Erntehelfer zu überprüfen: «Es ist Knochenarbeit bei jedem Wetter und unter Zeitdruck. Dafür braucht es faire Löhne und Arbeitsbedingungen.» Gleiches forderte Armand Jaquier (SP, Romont) für Angestellte auf den Feldern und bei der Verpackung. Er sprach von 55-Stunden-Wochen und einem Minimallohn von 3385 Franken. «Bio ist wichtig, aber nicht ohne die Angestellten einzubeziehen. Dazu erwarte ich ein Engagement vom Staatsrat.» Didier Castella versicherte, dass die Sensibilität dafür vorhanden sei.

uh

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