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Zukunft der Poststelle ist ungewiss

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Autor: karin aebischer

Nelly Fasel hat Anfang Juli einen Brief von der Schweizerischen Post erhalten. Sie ist Miteigentümerin des Postgebäudes in Schwarzsee. In der sogenannten Vorinformation teilte die Post ihr mit, dass die Poststelle Schwarzsee in Bezug auf «Rentabiliät und Kundenfreundlichkeit» überprüft werde. Eine Agentur oder ein Haus-Service seien die Alternativen bei einer Schliessung. Dass eine Schliessung überhaupt in Betracht gezogen wird, passt der Tochter des ehemaligen Posthalters überhaupt nicht. «Die Post macht mit den Dörfern, was sie will. Post für Post wird geschlossen», sagt Nelly Fasel. Auch ein Gespräch mit einem Vertreter der Post konnte sie nicht von der angestrebten Agentur-Lösung der Post überzeugen. «Der einzige Vorteil wären die längeren Öffnungszeiten.»

«30 Kunden pro Tag»

Dass die Poststelle in Schwarzsee täglich lediglich eine Stunde am Morgen und zwei Stunden am Nachmittag offen ist, habe bisher niemanden gestört, sagt der Präsident der Talschaft Schwarzsee, Andreas Bapst. «Aus der Bevölkerung wurden nie Stimmen laut, dass es so nicht stimmt. Man kann sich ja anpassen», meint er. Die Post laufe gut, sagt Nelly Fasel. Post-Pressesprecherin Nevia Grivelli spricht von zirka 30 Kunden pro Tag. Insgesamt sei die Anzahl aber rückläufig.

Ein Rückschritt

Die Schliessung der Poststelle wäre in Andreas Bapsts Augen ein grosser Rückschritt für Schwarzsee und passe nicht zur Entwicklung des Tourismusortes. «Seit Jahren wird investiert und nun soll wieder etwas verloren gehen». Dagegen will er sich in Gesprächen mit der Post wehren. Wie 2001, als die Poststelle schon einmal geschlossen werden sollte. Eine Unterschriftensammlung hat damals mitgeholfen, die Schliessung zu verhindern. Dieses Mittel kommt für Bapst zum heutigen Zeitpunkt jedoch nicht mehr in Frage.

Ammann Otto Lötscher bestätigte auf Anfrage der FN, dass die Post bei der Gemeinde vorstellig wurde und beabsichtige, die Poststelle durch eine Agentur zu ersetzen. Diese soll im Lebensmittelgeschäft oder im Tourismusbüro untergebracht werden. Der Gemeinderat bedaure diese Entwicklung. «Wir hätten es gerne gesehen, wenn die Poststelle in dieser Form weiterbestehen könnte», so Lötscher. Die Post davon zu überzeugen, schätzt er als schwierig ein.

Nelly Fasel jedoch ist der Ansicht, dass der Gemeinderat zu wenig Widerstand leistet. «Man muss jetzt reagieren. Wenn die Poststelle einmal zu ist, wird es nie mehr eine geben», betont sie.

Keine Bar-Einzahlung mehr

Als wichtige Anlaufstelle bezeichnet auch Tourismusdirektor Adolf Kaeser die Poststelle vis-à-vis des Tourismusbüros. Dies nicht nur für die Touristen oder die Lager, sondern auch für die Einheimischen, welche oft Bar-Einzahlungen tätigen würden. Dies wäre mit einer Agenturlösung nicht mehr möglich. Es könnten jedoch weiterhin Briefe und Pakete aufgegeben und abgeholt werden. Einzahlungen und Geldbezüge müssten mit der PostFinance-Karte getätigt werden.

Auch für Rosmarie Jungo vom Lebensmittelgeschäft wäre die Schliessung der Post ein Verlust. «Alles würde sich nach Plaffeien verlagern», bedauert sie.

Die Schweizerische Post ihrerseits erklärt gegenüber den FN lediglich, dass zurzeit Gespräche mit der Gemeinde Plaffeien im Gang seien und verschiedene Varianten geprüft werden. «Mehr können wir im Moment nicht sagen», sagt Urs Krattiger, Verantwortlicher für die Netzentwicklung. Mit seinem Antwortschreiben will der Plaffeier Gemeinderat nun versuchen, die Schliessung der Poststelle so weit wie möglich hinauszuzögern. «Wir brauchen noch Zeit für weitere Abklärungen», so der Gemeindepräsident. Die Schliessung soll nicht wie von der Post angestrebt bereits bis Ende 2011 erfolgen.

Ausbau in Plaffeien

Für die Poststelle in Plaffeien sieht die Zukunft viel besser aus: Sie bleibt bestehen. «Es ist sogar von einem Ausbau die Rede», sagt Otto Lötscher. Dies durch den Bau eines dritten Schalters.

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