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Zum Leben erweckt

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wort zum sonntag

Zum Leben erweckt

Autor: Hans Ulrich Steymans

In der Osternacht liest man sieben Lesungen aus dem Alten Testament und zwei aus dem Neuen Testament. Die neutestamentlichen Lesungen verkünden die Auferweckung Jesu. Die Lesungen aus dem Alten Testament beleuchten, wie Gott das Volk Israel zum Leben erweckt. Die Botschaft über den einen Gott der einen Bibel lautet: Wir glauben an einen Gott, der zum Leben erweckt. Unser Gott macht lebendig!

Das buchstabieren die Christen an dem Israeliten Jesus von Nazareth durch. Die Begegnung mit dem Auferweckten hat Menschen so verändert, dass sie eine Weltreligion schufen. Dass Gott lebendig macht, buchstabieren die Christen an Israel durch. Dass es Israel als Volk gibt, ist ein Wunder. So oft wollten Gewalthaber seine Vernichtung.

Von Todesgefahr und Lebensrettung erzählen die Lesungen der Osternacht. Sie sprechen aus vergangenen Zeiten und anderen Kulturen. Daher sind sie manchmal missverständlich. Die sieben Lesungen werden in kaum einer Kirche alle vorgelesen. Doch seien sie hier alle kurz vorgestellt, falls die eine oder andere in der Osternachtsfeier gelesen wird, die Sie, liebe Leserin, lieber Leser, besuchen.

Die erste Lesung erzählt von der Schöpfung. Gott schafft Leben und segnet es. Mit der zweiten Lesung beginnen Missverständnisse. Gott stellt Abraham auf die Probe, indem er verlangt, Isaak zu opfern. Wie kann Gott so grausam sein? Erprobt wird Abrahams Bereitschaft zur Hingabe! Vor allem erzählt die Geschichte, wie Gott das Leben des Isaak rettet. Gott will keine Menschenopfer!

Ebenfalls missverständlich ist die Lesung vom Durchzug der Israeliten durch das Meer. Warum müssen die Ägypter sterben? Ägypten ist die erste Staatsmacht der Geschichte, die Israel ausrotten wollte. Alle männlichen Säuglinge sollten sterben. Gott vernichtet jene, die töten und versklaven, und schenkt Israel Leben und Freiheit.

Die vierte und die fünfte Lesung aus Jesaja bringen einen anderen Inhalt des Ostergeheimnisses zur Sprache: die Vergebung. Durch Jesu Tod und Auferstehung hat Gott die Welt mit sich versöhnt. Israel hat Gottes Vergebung als Heimkehr aus dem babylonischen Exil erlebt.

Die sechste Lesung aus Baruch verbindet Leben schenkende Schöpfung und Leben ordnende Gebote: «Glücklich sind wir, das Volk Israel; denn wir wissen, was Gott gefällt.» Die Lesung aus Ezechiel schliesslich thematisiert wieder die Vergebung. Gott will Beziehung leben und verändert die Menschen, so dass sie den Geboten gehorchen.

Der DominikanerHans Ulrich Steymans ist Professor für Altes Testament und Biblische Umwelt an der Universität Freiburg (Schweiz) und lebt im Kloster St. Hyazinth in Freiburg.

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