«Das ist der letzte Kreditantrag, den die Gemeinde Ihnen vorlegt», betonte Gemeinderat Guy Petter an der Gemeindeversammlung vom Montagabend in Oberwistenlach (Haut-Vully). Es ging um einen Beitrag der Gemeinde in der Höhe von 300 000 Franken an den Bau von 27 Alterswohnungen beim Bahnhof in Sugiez zusammen mit der Nachbargemeinde Bas-Vully. Ein letztes Mal äusserte sich die Finanzkommission zu einem Kreditvorhaben der Gemeinde – und zwar positiv. Und ein letztes Mal stimmten die Bürger von Oberwistenlach ab und hiessen das Projekt gut.
Am 1. Januar werden die beiden Vully-Gemeinden zur Gemeinde Mont-Vully fusionieren. Der Beitrag von je 300 000 Franken wird der Wohnbaugenossenschaft Vully von beiden Nachbargemeinden als Darlehen zur Verfügung gestellt. «Die Alterswohnungen sind auf einem guten Weg», sagte Petter. Die öffentliche Auflage sei abgeschlossen. «Das Projekt ist wichtig für die Zukunft unserer Gemeinde», so Petter. Und viele der Anwesenden sollten dereinst davon profitieren können. Und mit dem Beitrag an die Kosten erkaufe sich die Gemeinde das Recht, seine Bewohner bei der Vergabe zu priorisieren.
Insgesamt kostet das Projekt 7,5 Million Franken. Die ersten Wohnungen sollen frühestens Anfang 2017 bezugsbereit sein. Es gebe unerwartet viele Interessenten für die Wohnungen, die sich als Genossenschafter an den Kosten beteiligen werden, so Petter: «Wer will, soll sich so bald wie möglich melden». Die Nachbargemeinde Bas-Vully hat ihrem Anteil bereits Anfang Monat zugestimmt. Mit dem Beitrag an die Baukosten entstehen der Gemeinde keine weiteren finanziellen Verpflichtungen, da nicht die öffentliche Hand, sondern die Genossenschaft für die zukünftigen Betriebskosten aufkommt.
Statuten wurden revidiert
Die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde hiessen zudem zwei kleine Veränderungen an den Statuten des Regionalverbandes für die Wasserversorgung stillschweigend gut. Der Verband hatte eine höhere Kreditlimite für Ausgaben beantragt. Sie soll von 15 auf 25 Millionen Franken erhöht werden. Ausserdem sollen neu Ausgaben erst ab der Höhe von 15 Millionen Franken zwingend dem Referendum unterstellt werden und nicht wie bisher schon bei 10 Millionen Franken. Das sei wichtig für die Entwicklung des Verbandes, hatte Syndic Jean-Philippe Noyer geworben, da der Verband in den nächsten Jahren grössere Investitionen vorhabe und durch die Revision der Statuten, deren Kern aus den 1940er-Jahren stamme, mehr Bewegungsfreiheit erhalte.
Schliesslich genehmigten die über 90 Anwesenden die Anpassung der Statuten des Sozialdienstes des Seebezirkes an die verschiedenen bevorstehenden Gemeindefusionen um Murten, am Mont-Vully und um Courtepin.
Zum Schluss der Gemeindeversammlung erfuhren die Bürger von den zuständigen Gemeinderäten, dass die Kosten für die Bauarbeiten der Entsorgungsstelle, des Schulhauses und der Seestrasse wahrscheinlich eingehalten oder gar unterschritten werden. Der scheidende Syndic Noyer schloss die Versammlung, indem er sich bei den Bürgern für ihr Engagement bedankte, an die Entwicklung der Gemeinde in den letzten Jahren erinnerte und der nach dem letzten Stundenschlag des Jahres entstehenden Gemeinde Mont-Vully alles Gute wünschte. Denn die Fusion sei für die beiden Gemeinden am Wistenlach eine Chance. fca