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Zürich reicht der Autopilot

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Dass die ZSC Lions nicht mehr unbedingt auf jeden Punkt angewiesen sind, zeigte sich gestern Abend im St. Leonhard bereits in der Aufstellung. Der leicht angeschlagene Stürmer Roman Wick wurde geschont, und im Tor stand Thomas Bäumle. Für den 31-jährigen Goalie war es das erste Meisterschaftsspiel in dieser Saison, bei dem er von Beginn weg im Tor stand. Zwar hatte er mit Kloten Anfang Saison eine Partie im Cup bestritten, Ende November war er dort aber nicht mehr erwünscht und blieb bis kurz vor Weihnachten vertragslos. Erst als sich bei den ZSC Lions Reservegoalie Urban Leimbacher verletzte, verpflichteten ihn die Zürcher im Dezember als Notnagel. Gespielt hat er seither erst 17 Minuten–am vergangenen Wochenende, als er gegen Zug eingewechselt wurde.

Zürich spielerisch und läuferisch besser

Auch anhand der Haltung auf dem Eis zeigten die Gäste von Beginn weg, dass die verbleibende Zeit bis zu den Playoffs für die Spitzenteams in erster Linie ein langes Warmlaufen ist. Ohne Sondereffort, ohne Emotionen versuchten die Zürcher zu ihrem 27. Saisonsieg zu gelangen – und kamen damit sogar durch. Lange Zeit hatten die Gäste im Modus Autopilot die Partie sogar fest im Griff. In der Verteidigung liess die beste Abwehr der Liga, hinter der so ziemlich jeder Torhüter meist gut aussieht, kaum etwas zu. Und vorne reichte es den Lions, ab und zu einmal das enorme Können aufblitzen zu lassen. So etwa in der Person von Chris Baltisberger, der in der 26. Minute nach einem unnötigen Puckverlust von Benjamin Plüss beim blitzschnellen Konter wunderbar Luca Cunti bediente, der für die Gäste das 2:0 erzielte. Das Resultat war zu diesem Zeitpunkt verdient. Zürich nutzte seine spielerische und läuferische Überlegenheit in diesem emotionsarmen Spiel, um den Gegner auf Distanz zu halten. Für eine Rückkehr Freiburgs sprach zu diesem Zeitpunkt nichts. Kurz nach dem zweiten Zürcher Treffer verhinderte der stark aufspielende Gottéron-Torhüter Benjamin Conz mit einem Big Save gegen Ryan Keller immerhin, dass die Partie bereits zu Spielmitte entschieden ist.

Verrückte Schlussminuten

So brachte ein Lucky Punch von Keaton Ellerby das Heimteam in der 35. Minute aus dem Nichts zurück ins Spiel. Der erste Saisontreffer des kanadischen Verteidigers veränderte die Partie grundlegend. Plötzlich war Freiburg deutlich energischer, schnürte im Schlussdrittel die Zürcher, die immer noch mit einem absoluten Minimum an Aufwand den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen versuchten, im Schlussdrittel im eigenen Drittel ein. Das klare Schussverhältnis von 17:6 in diesem letzten Abschnitt spricht Bände. Als Gottéron bereits in Überzahl spielte, Conz einem sechsten Feldspieler Platz machte und Greg Mauldin den Puck irgendwie zum Ausgleich über die Linie bugsierte, schienen die Freiburger eineinhalb Minuten vor Schluss doch noch für ihren Effort im Schlussdrittel belohnt und die Zürcher für ihre Passivität bestraft zu werden.

Doch die Freiburger schafften es danach tatsächlich noch, doch wieder mit leeren Händen dazustehen. Eine halbe Minute vor Schluss misslang Ellerby im eigenen Drittel die Befreiung. Gleichzeitig verloren seine Mitspieler allesamt völlig die Übersicht, so dass Mike Künzle völlig allein stehend mit einem Onetimer doch noch den 3:2-Siegtreffer für den Leader erzielte. «Heute hat uns wieder einmal der Kopf die Punkte gekostet», ärgerte sich Freiburgs Stürmer Caryl Neuenschwander nach dem Spiel. «Immer wenn es um die Wurst geht, verlieren wir den Kopf und machen haarsträubende Fehler.»

Kapitales Spiel am Samstag

Gottéron bleibt damit das Team der Serien. Auf elf Niederlagen folgten vier Siege, jetzt ist die Mannschaft von Gerd Zenhäusern bereits wieder bei drei Niederlagen angelangt. Im so wichtigen Heimspiel vom Samstag gegen Ambri tun die Freiburger gut daran, die neuerliche Negativserie zu beenden. Wenn auch im Schneckentempo, so rücken die übrigen in den Strichkampf involvierten Mannschaften den Freiburgern doch wieder näher und näher. Und für ein Team, das in den entscheidenden Momenten den Kopf verliert, ist es wohl besser, wenn sich nicht erst an den letzten ein, zwei Spieltagen entscheidet, ob es die Playoffs erreicht oder nicht …

Telegramm

Gottéron – ZSC Lions 2:3 (0:0, 1:2, 1:1)

St. Leonhard.–5501 Zuschauer.–SR Mollard/Prugger, Fluri/Tscherrig.Tore:23. Seger 0:1. 26. Cunti (Chris Baltisberger, Schäppi) 0:2. 35. Ellerby (Ngoy, Gardner) 1:2. 59. (58:54) Mauldin (Plüss/Ausschluss Geering) 2:2. 60. (59:34) Künzle (Matthews, Herzog) 2:3.Strafen:2-mal 2 Minuten gegen Gottéron, 5-mal 2 Minuten gegen den ZSC.

Freiburg-Gottéron:Conz; Rathgeb, Ngoy; Ellerby, Schilt; Kamerzin, Abplanalp; Maret; Sprunger, Bykow, Plüss; Mauldin, Gardner, Salminen; Neuenschwander, Schmutz, Mottet; Fritsche, Rivera, Neukom; Loichat.

ZSC Lions:Bäumle; Seger, Geering; Hächler, Bergeron; Blindenbacher, Siegenthaler; Phil Baltisberger; Künzle, Shannon, Jan Neuenschwander; Nilsson, Matthews, Herzog; Chris Baltisberger, Cunti, Schäppi; Suter, Malgin, Keller; Bachofner.

Bemerkungen:Gottéron ohne Vauclair, Picard, Pouliot, Réway (alle verletzt), ZSC ohne Karrer (krank), Flüeler, Trachsler, Foucault, Bärtschi, Leimbacher, Schnyder, Dan Fritsche, Wick (alle verletzt), Rundblad (überzählig).–26. Timeout von Gottéron. 32. Pfostenschuss Siegenthaler. 48. Lattenschuss Ellerby. Gottéron von 58:13 bis 58:54 ohne Torhüter.

Die FN-Besten:Conz und Künzle.

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