Autor: Marc Kipfer
Das Centre Löwenberg könne sich der grossen Nachfrage nach Kursräumen kaum erwehren, sagt Remo Zberg. Der Leiter Bewirtschaftung der SBB-Immobilien war am Montag in Murten zu Gast, um zusammen mit weiteren Exponenten der Bundesbahn sowie Vertretern von Baufirmen die Aufrichte eines neuen Ausbildungsgebäudes zu feiern: Das neue Gebäude wird schlicht «Haus M» genannt. Den Erweiterungsbau lässt sich die SBB 6 Millionen Franken kosten. Ab Mitte Juni stehen in dem Gebäude auf zwei Etagen insgesamt 1200 Quadratmeter zusätzlicher Platz zur Verfügung.
Ende des Provisoriums
Bereits seit November 2007 veranstaltet die SBB einen Teil der Ausbildungen in einem Provisorium, um den chronischen Platzmangel zu lindern. Anfang 2008 begann denn auch das Vorprojekt für das Haus M. «Gerne hätten wir es direkt an das bestehende Ausbildungsgebäude angebaut», erklärte Zberg am Montag. Dies sei jedoch unmöglich gewesen, da das Gelände in höchstem Masse denkmalgeschützt sei und es dementsprechend viele Auflagen zu berücksichtigen gelte. Direkt neben dem neuen Gebäude befinden sich unter anderem historische Panzersperren.
Als wichtigsten Grund für den steigenden Platzbedarf für Aus- und Weiterbildungszwecke nennt die SBB die hohe Auslastung des Schienennetzes. Unterhaltsarbeiten werden dadurch anspruchsvoller, und eine Ausbildung an den Schienen ist heute in vielen Fällen nicht mehr möglich. Das Training findet deshalb unter anderem im Centre Löwenberg statt.
Ohne gefährliche Züge
Das Erdgeschoss des neuen Gebäudes wird in den kommenden Monaten ausgerüstet, um ab Sommer die Infrastruktur-Fachleute schulen zu können: Sicherheits- und Stellwerkanlagen, ein Modell für die ETCS-Steuerung sowie eine Werkstätte für Weichenmechanik stehen in Murten bald zur Verfügung – ohne die Gefahr vorbeibrausender Züge.
Im Obergeschoss entstehen Theorieräume und Büros.
Es fehlen Dach und Fassade
Ausschliesslich der SBB-Bereich Infrastruktur wird das Gebäude nutzen. Damit wird jedoch der Rest des Ausbildungszentrums entlastet (siehe Kasten). Dass dies schon im Sommer der Fall sein soll, ist dem Haus M noch nicht anzusehen: Die Fassade fehlt zurzeit noch. Und anders als es landläufig Brauch ist, hatte das Gebäude bei der Aufrichte noch kein Dach. Man müsse es halt erahnen, sagte SBB-Pressesprecher Jean-Louis Scherz.