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Zuwachs für die Puppenfamilie

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Gegen 4000 Objekte umfasst die Sammlung des Marionettenmuseums Freiburg, und der Bestand wird immer grösser. Dazu tragen Schenkungen bei, die das Museum von Figurentheaterspielern und Sammlern aus dem In- und Ausland erhält. «Das Museum hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt und an Stabilität gewonnen», sagt die abtretende Museumsleiterin Mares Jans. «Dadurch haben erfreulicherweise auch die Schenkungen zugenommen.»

Vielfältige Sammlung

Die jüngste Schenkung ist eine der bedeutendsten in der bald 30-jährigen Geschichte des Museums: Der Schweizer Figurentheater-Spezialist Gustav Gysin hat dem Museum seine Marionettensammlung mit rund 90 Objekten vermacht. Der heute 83-jährige Sammler war lange als Autor und Regisseur beim Basler Marionettentheater und in verschiedenen Gremien der internationalen Puppenspielerorganisation Unima tätig.

Nicht nur ihr Umfang, sondern auch ihre Vielfalt mache Gysins Sammlung zu etwas Besonderem, erklärt Mares Jans. Die Figuren stammten aus verschiedenen Epochen und verschiedenen Ländern. Länder wie Polen, Rumänien oder Taiwan seien dank der Schenkung erstmals im Marionettenmuseum vertreten.

Italien und England

Bis Anfang November ist die komplette Sammlung Gysins in einer Sonderausstellung im Museum zu sehen–der letzten Ausstellung, die Mares Jans gestaltet hat (siehe Interview unten). Ein Schwerpunkt der Sammlung liegt auf Figuren aus Italien. Hier finden sich etwa schwere Handpuppen aus Bergamo, grosse Stockmarionetten aus Palermo oder traditionelle Figuren aus Neapel.

Einen Einblick in die eigenständige Figurentheater-Tradition Englands gibt eine Figurengruppe aus dem Cannon Hill Puppet Theatre in Birmingham (1969–1994). Gründer dieses Theaters war der berühmte britische Marionettist John Blundall. Gustav Gysin erwarb die Puppen bei einer Versteigerung im Jahr 2008.

Reiche Tradition

Der zweite Teil der Ausstellung gleicht einer Reise von Osteuropa über China bis nach Indonesien. Da findet sich etwa eine Musikantenfigur aus Polen aus dem Jahr 1958, die Gysin bei einem Unima-Kongress in Warschau geschenkt bekam. Kleine Stangenmarionetten aus Rumänien nehmen die uralte Figurentheater-Tradition dieses Landes auf. Eine grosse Tradition des Puppenspiels kennt auch Indonesien, das in der Sammlung ebenfalls gut vertreten ist. Die Besucher erhalten Einblicke in verschiedene Arten des Wayang. So heisst in Indonesien jede Form des darstellenden Spiels, wobei das Puppenspiel und speziell das Schattenspiel besonders wichtig sind.

 Marionettenmuseum, Hinter den Gärten 2, Freiburg. Mi. bis So. 10 bis 17 Uhr.

«Kleiner Musikant» aus Polen, aus dem Jahr 1958.

Zukunft: Viele Wechsel und grosse Pläne

N ach dem Weggang von Mares Jans als Leiterin des Marionettenmuseums hat die verantwortliche Stiftung Bindschedler die organisatorischen Strukturen angepasst: Neu kümmert sich eine Person um die Administration und eine um die Durchführung von drei bis vier Wechselausstellungen pro Jahr.

Die Administratorin sei bereits seit einigen Wochen im Amt, die künstlerische Leiterin werde im November ihre erste Ausstellung präsentieren, sagte Stiftungspräsidentin Anne Colliard auf Anfrage. Einen Wechsel hat es auch im Café des Museums gegeben: Der bisherige Pächter David Munt hat im Sommer das Café du Marché an der Hochzeitergasse übernommen. Das Museumscafé war während des Sommers geschlossen und hat seine Türen Anfang September wieder geöffnet. Die Administratorin des Museums habe zusammen mit einer weiteren Person die Verantwortung übernommen, erklärte Anne Colliard.

Angesprochen auf die weitere Zukunft des kleinen Museums, denkt die Präsidentin schon jetzt an das 30-Jahr-Jubiläum 2015. Der seit längerem bestehende Wunsch, das Museum zu renovieren und auszubauen, sollte bis dahin konkrete Formen annehmen. An einen genauen Zeitplan sei noch nicht zu denken, so Colliard. Zuerst müsse die Stiftung die notwendigen finanziellen Mittel auftreiben.

Zu diesem Zweck sei ein Dossier in Arbeit, mit dem man mögliche Geldgeber überzeugen wolle, inklusive der öffentlichen Hand. Wichtige Vorarbeiten für die Zukunft laufen hinter den Kulissen: Seit einiger Zeit werden die fast 4000 Objekte der Museumssammlung, die grösstenteils in Depots untergebracht sind, inventarisiert und katalogisiert. Dieses Projekt wird von der Loterie Romande finanziert.

Zudem haben in den letzten zwei Monaten zwei Studierende der Hochschule Arc in Neuenburg die Konservierungsbedingungen untersucht. Ihren Bericht werden sie in den nächsten Tagen vorlegen. Diese Arbeit war für das Museum kostenlos. cs

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