Autor: karin aebischer
Innerhalb der vergangenen zwei Wochen hat sich am Saaneufer auf der Höhe des Bösinger Tenniscenters bis zur Badeanstalt in Laupen einiges getan. Die getroffenen Massnahmen zum Schutz vor Hochwasser werden derzeit in die Tat umgesetzt.
Fisch überlebt dank Biotop
Um Platz für zwei Biotope zu schaffen und das Schüttmaterial für den Schutzdamm zu gewinnen, wurde ein Teil des Waldes gerodet. Die Biotope sollen das Ufer nicht nur ökologisch aufwerten, sondern bei einem nächsten Hochwasser auch dem Fischsterben vorbeugen. «Die Fische bleiben in den Biotopen zurück und können so überleben, anstatt im Vorland zu verenden. Später werden sie wieder in die Saane zurückgebracht», erläutert der Projektleiter Markus Brügger aus Laupen. Da die Biotope vom Grundwasser gespiesen werden, geht er davon aus, dass sie nie abtrocknen.
Ein Meter Reserve
Auch der Damm, dessen Material aus dem Saanevorland entnommen wurde, ist bereits sichtbar. «Es waren keine Materialzufuhren nötig», betont Ingenieur Markus Brügger. Mit einer Planierraupe wurde das Material aufgeschüttet und dann gewalzt. «Verglichen mit dem Hochwasser im August 2005 ist rund ein Meter Reserve vorhanden», erläutert er.
Damals wie auch im August 2007 wurden die Industriezone von Bösingen sowie das Schwimmbad überflutet. Dadurch entstanden Schäden von über einer halben Million Franken.
Uferbeton wird entfernt
Der Uferweg wurde örtlich bis zu 1,65 Meter angehoben. Die Sicherung des erhöhten Uferweges vor Überströmung im Bereich der Badi erfolgt mit überkiesten Betonblöcken. Diese werden am 5. Juni in einer Grossaktion vom linken Saaneufer entnommen. «Die Betonblöcke können ohne Probleme entfernt werden, da das Ufer auf diesem Teilstück gar keines Schutzes bedarf», erklärt Markus Brügger. Viel eher sei man darum bemüht, ein natürliches Ufer zu schaffen.
Nur einheimische Pflanzen
Ab nächster Woche werden die Massnahmen im unteren Teil bis zum Saane-Sense-Spitz realisiert. Ende Juni sollen die Arbeiten zum Hochwasserschutz beendet sein. Als Letztes steht im Oktober die Bepflanzung des Dammes an. «Zudem führen wir in den nächsten drei bis vier Jahren eine regelmässige Neophytenkontrolle durch», sagt Brügger. Man will verhindern, dass sich eingeschleppte Pflanzen wie der Japanische Staudenknöterich oder Goldruten weiter ausbreiten.