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Zwei Brüder mit Rhythmus im Blut

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Am Wochenende wird St. Antoni zum Zentrum für Blasmusikfreunde aus dem ganzen Bezirk. 15 Musikgesellschaftenund Tambourengruppen, Jungmusikanten und Nachwuchsspieler treffen sich zum alle fünf Jahre stattfindenden Bezirksmusikfest des Sensebezirks. Erwartet werden zwischen 3000 und 5000 Zuhörer. Am Freitag und Samstag präsentieren die rund 750 Musikantinnen und Musikanten ihr Können vor Experten (siehe auch Kasten).

Am Sonntagnachmittag ab 16 Uhr treffen sich die Musikanten und Tambouren zum Höhepunkt und zugleich zum Abschluss des Festes. Der Gesamtchor wird zwei Stücke aufführen: Den Festmarsch «Zeit der Pioniere» und ein Werk von Jean-François Michel. Die vereinigten Tambourenspieler aus dem Sensebezirk werden ebenfalls ein neues Werk aufführen: «Schrick-Stick» von Stefan Stempfel.

Etwas Besonderes

Komponiert hat den Festmarsch «Zeit der Pioniere» der Brünisrieder Michel Stempfel. «Ich wurde vor etwa einem Jahr angefragt», sagt er. Er habe sich über den Auftrag gefreut. Es ist nicht das erste Werk, das er geschrieben hat. Für dieMusikgesellschaft Plaffeien, deren Dirigent er ist, und für die Musikgesellschaft Brünisried, bei der er mitspielt, hat er bereits fünf Märsche geschrieben. «Doch für ein Bezirksmusikfest etwas zu schreiben, ist schon etwas anderes», sagt er. «Ich habe noch nie ein Werk geschrieben, das in einem so grossen Rahmen aufgeführt wurde. Es war eine Herausforderung.» Vom Organisationskomitee gab es keine Vorgaben, wie das Stück klingen soll. «Ich habe das Komponierennie gelernt», sagt MichelStempfel. Und weil das Werk für einen so wichtigen Anlass vorgesehen war, habe er sich mehr Zeit genommen als sonst und sei weniger intuitiv und methodischer an die Arbeit gegangen. Erst habe er einen groben Plan der Struktur des Marsches aufgestellt, dann Takt für Takt die Melodie entworfen und notiert. Als die Klavierpartitur dann mal stand, hat Michel Stempel die Stimmen für Brassband und Harmonieorchester dazugeschrieben.

 Es braucht Zeit für Details

«Ich habe versucht, einentraditionellen Marsch zu schreiben», sagt der 33-Jährige. Michel Stempfel ist zufrieden mit dem Resultat. Die Echos der Musikantenkollegen seien gut ausgefallen, auch wenn der Marsch nicht ganz einfach zu spielen sei. «Er klingt nicht sofort nach etwas, man muss länger daran arbeiten. Es braucht Zeit für Details», beschreibt er. Mit den Plaffeier Musikanten hat er als Dirigent lange daran gefeilt, bis der Marsch so tönte, wie er sich das vorgestellt hat. Wenn er in den Reihen der Brünisrieder Musik sitzt, spielt er ihn so, wie Dirigent Manfred Schaller es vorgibt. «Ich würde nie etwas zur Spielweise in Brünisried sagen, da kann ich problemlos umschalten», sagt Michel Stempfel.

Der Marsch könne von jedem Musikverein anders interpretiert werden und dementsprechend verschieden klingen. Umso gespannter ist er auf den Sonntag, wenn der Gesamtchor erklingt. Eine gemeinsame Probe gab esnicht. «Das wäre viel zu aufwendig zu organisieren gewesen», sagt er. «Ich hoffe, dass er den Zuhörern und Musikanten gefällt.»

Für den Titel «Zeit der Pioniere» hat sich Michel Stempfel von der Chronik inspirieren lassen, den die Musikgesellschaft St. Antoni zum Fest herausgegeben hat. «Er soll daran erinnern, dass es immer wieder Pioniere braucht, damit es in einem Verein weitergeht und damit etwas erreicht werden kann», sagt er. Der Marsch sei in dem Sinn eine Hommage an die Gastgeber und an das Organisationskomitee. Nach dem Fest wird Michel Stempfel noch letzte Korrekturen vornehmen und den Marsch dann bei einem Musikverlag verlegen lassen. So kann er danach überall auf der Welt gespielt werden.

Stück für 35 Tambouren

Auch Stefan Stempfel ist gespannt auf den Sonntagnachmittag. Dann wird sein Tambourenstück «Schrick-Stick»von den 35 Trommlern aus dem Sensebezirk erstmals vorgetragen. Nicht jede Musikgesellschaft hat eine eigene Tambourengruppe. So haben sich die Trommler aus Heitenried, St. Antoni und Tafers zusammengetan, und auch die Tambouren von Brünisried und Plaffeien spielen zusammen. Unter der Bezeichnung SAU sind die Tambouren der Musikgesellschaften Schmitten, Alterswil und Überstorf vereint.

Zuerst war gar nicht vorgesehen, am Bezirksmusikfest auch ein Tambourenstück vorzutragen. «Eigentlich sollten die Tambouren lediglich die Trommelstimme zum Festmarsch beitragen», sagt Stefan Stempfel. Dann sei die Musikkommission aber zum Schluss gekommen, dass es besser wäre, wenn die Tambouren etwas Eigenes bieten können. Stefan Stempfel hat schon mehrere Stücke fürTrommler geschrieben. «Wennich eine Idee habe, schreibe ich sie auf», beschreibt er sein Vorgehen. Diese Stückchen nehme er dann beim Komponieren hervor und schaue, ob und wie sie zusammenpassen. Das Tambourenstück zum Bezirksmusikfest umfasst sechs Verse zu je acht Stücken. «Der Aufbau ist relativ einfach», sagt er. Gewisse Motive aus einem Vers wiederholen sich im nächsten wieder. So sei das Tambourenstück leichter zu lernen. Auch hier war eine Gesamtprobe nicht möglich.

Die Trommler hatten etwa zweieinhalb Monate Zeit zum Üben. «Das ist recht kurz, denn die Tambourenwerke sind viel schwieriger zu lernen als andere Musikstücke.» Es gebe Werke, an denen Tambouren mehrere Jahre arbeiten. «Es braucht Zeit, ein Gefühl für ein Stück zu entwickeln», sagt er. Wer ein gewisses Niveau erreichen wolle, müsse ein gewisses Rhythmusgefühl im Blut haben. «Mit viel Übung kann man es auch antrainieren, aber ein Grundtalent ist hilfreich, um Fortschritte zu erzielen», so Stefan Stempfel. Die Tambouren führen ein «Paralleldasein» zu den Musikgesellschaften; sie veranstalten ihre eigenen eidgenössischen und Westschweizer Feste und haben ein eigenes Stärkeklassensystem.

Zu den Personen

Aus einer musikalischer Familie

Stefan ist 1981 geboren und Elektroingenieur. Michel hat Jahrgang 1980 und arbeitet als Verkaufsleiter. Bereits der Vater und der Grossvater der Brünisrieder haben Musik gemacht. Beide sind Mitglied der Musikgesellschaft Brünisried. Michel Stempfel dirigiert zudem seit 2006 die Plaffeier Musik. Er fing als Elfjähriger an, Trompete zu spielen, hat das Euphonium ausprobiert und spielt nun seit zehn Jahren Bass. Stefan Stempfel leitet seit 16 Jahren La Bertholdia Freiburg, eine Tambourengruppe mit 20 Mitgliedern. 2011 gewann sie den Westschweizer Meistertitel in der höchsten Stärkeklasse. Er spielt auch bei der 44-köpfigen Tambourengruppe «Chriesibuebe» mit, die vor allem an der Basler Fasnacht auftritt. Er fing mit zehn Jahren seine Tambourenausbildung an.im

Musikkommission: Die Expertenmeinungen sind wichtig

S eit rund drei Jahren laufen in St. Antoni die Vorbereitungen für das Bezirksmusikfest Sense, das nur alle fünf Jahre stattfindet. Das elfköpfige Organisationskomitee steht unter der Leitung von Andre Schmutz und operiert mit einem Budget von rund 250 000 Franken. Eine Festhalle für 1000 Personen steht für die Besucher bereit. Die musikalischen Wettbewerbe und die Vorbereitungen finden im Schulhaus, in der Turnhalle, im Pfarreisaal und im Restaurant Senslerhof statt.

Michel Stempfel ist seit 2006 Mitglied der Musikkommission des Musikverbandes des Sensebezirks und seit 2007 deren Präsident. Die Aufgabe der Musikkommission besteht unter anderem darin, die Anmeldungen der teilnehmenden Musikgesellschaften zu koordinieren und einen Spielplan zu erstellen. Zudem ist sie dafür verantwortlich, die Jury für das Fest zusammenzustellen. «Wir konnten renommierte Experten verpflichten», sagt Michel Stempfel.

Franco Cesarini und Oliver Waespi, welche die Darbietungen der Musikgesellschaften beurteilen, sind selbst Komponisten und Dirigenten. Für die Tambouren steht Edgar Etter als Experte im Einsatz. Die Musikgesell schaften führen je ein Selbstwahlstück auf und stellen am Sonntag ihre Marschqualitäten unter Beweis.

Konstruktive Kritik

«Das Schöne am Bezirksmusikfest ist, dass durch die Jurybewertung ein Wettbewerbsgefühl da ist», sagt Michel Stempfel. «Aber es gibt keine Rangliste.» Die Musikgesellschaften treten nicht gegeneinander an. Das Feedback der Experten wird mit dem Dirigenten oder Präsidenten des Vereins besprochen und direkt auf CD aufgenommen. «Sie sollen die Musikanten nicht schlecht machen, sondern konstruktive Kritik anbringen», sagt er. Diese Beurteilung dient als Vorbereitung für das kantonale Musikfest, das in zwei Jahren stattfindet und an dem es dann eine Rangliste gibt. «Die Musikgesellschaften können so an ihren Mängeln arbeiten», sagt Michel Stempfel.

Mit links geführt

Das Gleiche gilt für die Tambouren. Der Experte wird die Trommler auf der rund 300 Meter langen Marschstrecke beurteilen. Sie müssen dabei eine zusätzliche Schwierigkeit meistern: Die zwischen 3,5 und sieben Kilo schwere Trommel wird mit dem linken Bein geführt. «Das macht das Marschieren schwieriger», sagt Stefan Stempfel. im

Programm: 300 Jungmusikanten am Samstag

A us dem Sensebezirk nehmen 15 Musikgesellschaften teil. Gurmels und Albligen sind als Gastsektionen zugegen. Mit dabei ist auch die Musikkapelle St. Georgen aus dem Südtirol. Zwischen ihr und der Musikgesellschaft St. Antoni bestehen seit 38 Jahren freundschaftliche Bande. Regelmässig besuchen sich die beiden Musikvereine. Auch die Jugend erhält eine besondere Plattform. Erstmals findet das Jugendmusiktreffen im Rahmen eines Bezirksmusikfests statt. Etwa 300 engagierte Nachwuchsmusikanten treten am Samstag auf.

Die Vorträge der Musikgesellschaften beginnen am Samstag um 14.30 Uhr und werden am Sonntag um 8.30 Uhr fortgesetzt. Die Marschmusikparade ist auf 14 Uhr angesetzt und der Gesamtchor tritt um 16 Uhr auf. Neben den Kompositionen von Michel und Stefan Stempfel wird dann auch das Werk «Schöbu» von Jean-François Michel aufgeführt. Dieses Werk hat die Firma Musik Beat Zurkinden AG anlässlich ihres 20-Jahr-Jubiläums den Sensler Musikgesellschaf ten geschenkt. Das Musikhaus stellt zudem für das Bezirksmusikfest sämtliche Perkussionsinstrumente kostenlos zur Verfügung. im

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