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Zwei Freiburger auf Wolke sieben

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Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie: In den vergangenen vier Jahren haben die Freiburger Nicolas Tièche und Laurent Sciboz versucht, den Gordon Bennett, die WM im Gasballonfahren, zu gewinnen. In den (sozialen) Medien hatten die beiden jeweils kräftig die Werbetrommel für ihren Ballon «FR  Challenge» gerührt und sehr viel Aufmerksamkeit erhalten, der Erfolg liess sich aber nicht herbeirufen. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass Tièche und Sciboz von den vier Pfeilern der Freiburger Wirtschaft (Groupe  E, Freiburger Kantonalbank FKB, Freiburgische Verkehrsbetriebe TPF, Kantonale Gebäudeversicherung) mit 400 000 Franken unterstützt wurden: Der 2. Rang aus dem Jahr 2016 blieb ihr bestes Ergebnis.

Bis gestern: Just in dem Jahr, in dem die Freiburger nicht mehr die grosse Unterstützung genossen haben und am vergangenen Freitag ohne viel Aufhebens quasi unbemerkt in Montbéliard (FRA) beim 63. Gordon Bennett gestartet sind, sind sie Weltmeister geworden. «Dank vielen kleineren Sponsoren haben wir doch unsere Finanzierung sichern können, der Aufwand war aber sehr gross», erklärt der 51-jährige Tièche. Die vier Pfeiler hätten aber trotzdem sehr grossen Anteil an ihrem Weltmeistertitel. «Dank ihrer Unterstützung in den vergangenen Jahren verfügen wir über sehr gutes Material, haben eine starke Bodencrew und einen grossen Erfahrungsschatz.»

82 Stunden auf einem Quadratmeter

Die Equipe von Fribourg Freiburg Challenge setzte gestern Morgen um 8.03 Uhr in Rumänien in der Nähe von Sfântu Gheorghe im Donaudelta gut 100 Meter vor dem Schwarzen Meer auf. 1774,77 Kilometer hatten Tièche/Sciboz in ihrem 82-stündigen Nonstop-Flug im knapp ein Quadratmeter grossen Korb ihres Gasballons zurückgelegt. Als die beiden ihren Ballon sanft aufsetzten, waren noch sechs andere in der Luft und sie alle hatten noch die Möglichkeit, weiter als die Freiburger zu fliegen. «Ich kann mich nicht erinnern, wann letztmals am vierten Renntag noch so viele Ballone im Rennen gewesen sind», sagt Tièche.

Der Showdown am Schwarzen Meer war deshalb an Spannung kaum zu überbieten. Weil die anderen Piloten alle südlicher unterwegs waren als die Freiburger und weil auch sie vor dem Schwarzen Meeres landen mussten, näherten sie sich den Führenden zwar bis auf kurze Distanz an, schafften es aber nicht, sie zu übertreffen. Beim Gordon Bennett gewinnt jenes Team, das ohne Zwischenstopp und ohne zeitliche Beschränkung am weitesten fliegt, wobei sich die zurückgelegte Distanz aus der Luftlinie zwischen dem Abflugs- und dem Landeort ergibt. Am nächsten kam den Freiburgern die Equipe von Schweiz II mit Kurt Frieden und Pascal Witprächtiger (1749,5 km), Platz 3 ging an Frankreich I mit Vincent Leys und Christophe Houver (1718,89 km).

Perfekte Strategie

Nach dem Exploit an der America’s Challenge im Oktober 2017, wo Laurent Sciboz und Nicolas Tièche den Weltrekord im Langstreckenfliegen aufstellten, haben die beiden nun auch die zweite der prestigeträchtigsten Trophäen im Ballonsport gewonnen – etwas, das noch nicht vielen Piloten vor ihnen gelungen ist. «Als ich 1985 zu ersten Mal beim Gordon-Bennett-Cup die Gasballone gesehen habe, habe ich davon geträumt, einmal einen solchen Ballon zu fliegen», erzählt Tièche. «Dass wir nun den Cup und das Double gewonnen haben, das ist unbeschreiblich schön.»

Den Sieg haben sich die Freiburger mit einer perfekten Strategie verdient. Am Freitagabend nach dem Start behielten sie bei schwierigen Windbedingungen die Nervenstärke, rund 48 Stunden in Frankreich zu verweilen. Während die anderen Ballone davonflogen, warteten sie geduldig auf die richtigen Winde, die sie anschliessend Richtung Wien trieben. Dort erwischten sie die Autobahn und hatten an der Grenze zu Rumänien auch den letzten Ballons überholt. «Eigentlich ist es taktisch immer besser, wenn man hinter den andern herfliegt, damit man auf ihre Aktionen reagieren kann», erklärt Tièche. «Wir wollten am Dienstagmorgen aber unbedingt früh an der Küste zum Schwarzen Meer sein, weil im Tagesgang der Wind vom Wasser ans Land weht und die Landebedingungen dadurch schwieriger werden. Man muss mehr Sicherheitsmarge einrechnen und kann nicht ans Limit fliegen.» Der Plan ist aufgegangen, Nicolas Tièche und Laurent Sciboz sind Weltmeister.

Zu den Personen

Nicolas Tièche

Der 51-Jährige wohnt in Gumefens, ist Chemie-Ingenieur und arbeitet seit 25 Jahren in der pharmazeutischen Industrie und in der Biotechnologie. 1978 flog er erstmals in einem Ballon, seit 1985 ist er Pilot. Tièche hält zusammen mit Laurent Sciboz den Schweizer Rekord im Höhenflug (11450 m), den Weltrekord im Langstreckenflug (3666 km)und hat acht Mal (2004/11/14/15/16/17/18/19) am Gordon Bennett teilgenommen.

Laurent Sciboz

Der 51-Jährige Laurent Sciboz wohnt in Sommentier, arbeitet als Informatiker und leitet seit 19 Jahren Forschungsprojekte im Bereich des Internets der Dinge. Der Freiburger ist seit 1989 Gleitschirmpilot und besitzt seit 2011 die Lizenz als Ballonpilot. Im selben Jahr hat Sciboz auch die Zulassungen für die Steuerung von Gasballons erhalten. Für ihn war es seine sechste Teilnahme (2014-19) am Gordon Bennett.

 

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