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Zwei Herdebücher als Nachteil

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Zwei Herdebücher als Nachteil

Holsteinzüchter stehen vor grosser Herausforderung

Der vorzeitige Ausstieg aus der Milchkontingentierung stellt die Milchproduzenten, ihre Organisationen und die Verwerter vor grosse Herausforderungen, wie dies an der Delegiertenversammlung der Holsteinzüchter betont wurde.

Von JOSEF JUNGO

Der Milchmarkt befindet sich in einem totalen Umbruch, erklärte Verbandspräsident Gérard Rouiller in seinem Grusswort. Die vor 30 Jahren eingeführte Milchkontingentierung gehe dem Ende entgegen. Er analysierte dabei die Vor- und Nachteile dieses Systems, welches es damals erlaubt habe, den Zusammenbruch des Milchmarktes zu verhindern. Die Bindung der Milchmenge an die Fläche habe zu hohen Preisen geführt und mit dem Kontingentshandel hätten sich Produzenten verschuldet und viel Kapital sei dem Milchsektor verloren gegangen, führte er aus.

Die revolutionäre Entwicklung des Milchmarktes ende nicht allein bei der Aufhebung der Kontingentierung. Rouiller erinnerte an den Welthandel, die EU, die Sparmassnahmen des Bundes. Mit der Öffnung der Grenzen und der Kürzung der Stützungsmassnahmen des Bundes bei der Verwertung werde der Druck auf den Milchpreis stark ansteigen, befürchtet der Präsident.
In der ganzen Umgestaltung der Milchproduktion komme der Holsteinkuh eine besondere Rolle zu. Rouiller zählte dabei die Vorteile der produktiven und anpassungsfähigen Rasse auf.

Die zwei Holstein-Herdebücher
behindern sich

Der Präsident erinnerte an die enormen Fortschritte in der Holsteinzucht in den vergangenen Jahren. Das Holstein-Herdebuch innerhalb des Schweizerischen Rotfleckviehzuchtverbandes behindere die Holsteinzucht, bedauerte er, denn weder Testprogramme noch Zuchtziele seien identisch. Die Führung von zwei Herdebüchern sei für die Holsteinrasse kontraproduktiv, doppelte Geschäftsführer Jean-Charles Philipona nach. Er rief alle Holsteinzüchter auf, sich dem Holsteinzuchtverband anzuschliessen. Nur durch die Integration aller Züchter könne eine homogene Rassenpopulation erreicht werden, betonte er. Die Verbandsleitung hofft, dass zusammen mit den Verantwortlichen des Rotfleckviehzuchtverbandes eine Lösung gefunden werde, welche insbesondere dem Wissen und Können der Holsteinzüchter Rechnung trage.
Milchleistung auf 7602 kg gestiegen

Die 657 Freiburger Holsteinzüchter sind in 37 Zuchtgenossenschaften organisiert. Der weibliche Herdebuchbestand betrug im Berichtsjahr 2003 noch 30 967 (-1248). Pro Betrieb werden durchschnittlich 47 Tiere gehalten. Der freiburgische Zuchtbestand macht 34 Prozent des schweizerischen Herdebuch-Bestandes aus.

Die Standardleistung der 11 142 kontrollierten Kühe erreichte 7602 kg (+63 kg), mit 3,95 Prozent Fett und 3,18 Prozent Eiweiss.

Die Jungzüchter treffen sich am 3. und 4. Dezember in Bulle. Die Expo Bulle 2005 findet vom 1. bis 3. April statt. ju
Ausstieg aus Kontingentierung

Die Milchkontingentierung wird auf den 1. Mai 2009 aufgelöst. Der Ausstieg kann aber bereits ab dem 1. Mai 2006 erfolgen, sofern die in der Verordnung umschriebenen Bestimmungen erfüllt werden. Produzenten können nur von der Kontingentierung ausgenommen werden, wenn sie einer Branchen- oder Produzentenorganisation angeschlossen sind. Laut Art. 36 a, Abs. 2 des Landwirtschaftsgesetzes haben diese Organisationen das Mengenmanagement sicherzustellen.

Am Tag des Ausstiegs wird dem einzelnen Produzenten das Grundkontingent entzogen. Dieses entspricht dem Kontingent, das für die Abrechnung der letzten Periode vor dem Ausstieg massgebend war, exklusive Zusatzkontingente. Im Grundkontingent eingeschlossen sind ebenfalls die nicht endgültig übertragenen (gemieteten) Kontingente. Dies ist insbesondere für Kontingentsvermieter von Bedeutung, welche weiterhin der Kontingentierung unterstellt bleiben.

Das Konzept von Prolait

Prolait, die Plattform der drei Milchverbände der Kantone Freiburg, Waadt und Neuenburg, welche nach der Swiss-Dairy-Food-Pleite zur Rettung der Verarbeitungsbetriebe in Lausanne, Lucens und Thun geschaffen wurde und für den Bau der Milchpulverfabrik der Cremo in Freiburg die Mittel organisierte, hat für den Ausstieg aus der Milchkontingentierung auf den 1. Mai 2006 ein Konzept erarbeitet. Wie Georges Godel, Präsident des Verbandes Freiburgischer Milchgenossenschaften (FSFL) und Präsident der Prolait, vor den Holsteinzüchtern ausführte, soll dieses nun an etwa 20 Versammlungen mit den Produzenten und Verwertern diskutiert werden. Ziel von Prolait sei es, alle Milchproduzenten von der Notwendigkeit eines vorzeitigen Ausstiegs zu überzeugen. Diese erste Phase stelle eine Art Test dar für die künftige Milchverwertung. Für ihn sei klar, dass es mit dem Wegfall des öffentlich-rechtlichen Status auch nach dem 1. Mai 2009 eine Art Sicherheitsnetz brauche. Aber, so Godel, die Milchproduzenten müssen in Zukunft mehr Verantwortung übernehmen.

Das Begehren einer Branchen- oder Produzentenorganisation für den Ausstieg aus der Kontingentierung kann nur für die eigenen Mitglieder gestellt werden. Godel ist überzeugt, dass die Mengensteuerung möglichst grossräumig angegangen werden müsse, um so regionalen Preisunterbietungen den Riegel zu schieben.

Gesuch im Mai 2005

Laut Programm von Prolait sollen im Verlaufe des Vorfrühlings in den Milchverbänden die entsprechenden Beschlüsse gefasst werden. Im Mai 2005 will die Plattform für die Milchverwertung in der Westschweiz beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) das Gesuch für den vorzeitigen Ausstieg stellen. ju

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