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Zwei Kantonsrichter geben ihr Amt ab

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Autor: URS HAENNi

Freiburg Der Rücktritt von Alexandre Papaux kommt überraschend. Papaux wurde 1992 ans Kantonsgericht gewählt und kann somit auf eine 20-jährige Amtszeit zurückblicken, aber er hat als 54-Jähriger das Pensionsalter noch nicht erreicht. Er präsidiert die strafrechtliche Abteilung und den Strafappellationshof. 1999 und 2004 war Papaux Präsident des Kantonsgerichtes.

Aus einer Medienmitteilung des Justizrates geht kein Grund für Papaux’ Rücktritt hervor, und auch Josef Hayoz, Präsident des Justizrates, der Aufsichtsbehörde über die Freiburger Gerichte, sagt: «Ich weiss weder einen Grund, noch was er in Zukunft machen will.»

Papaux löst das Rätsel gegenüber den FN auf: «Ich will in meinem Beruf bleiben und in Freiburg als Berater und Anwalt tätig sein. Ausserdem gibt es Projekte für eine Lehrtätigkeit.» Papaux hat 2011 an der Universität eine Dissertation über Sprachen in der Justiz abgeschlossen.

Papaux weist darauf hin, dass er als 34-Jähriger sehr jung ans Kantonsgericht gewählt wurde. «Ich habe mir schon damals gesagt, dass ich nach 20 Jahren einen Punkt machen will», so der Richter. «Jetzt ist der letzte Moment, wo ich mich beruflich noch einmal neu orientieren kann.»

Alexandre Papaux war ein scharfer Kritiker des Zusammenzugs des Kantonsgerichts im ehemaligen Augustiner-kloster. An einer Pressekonferenz vor einem Jahr hatte er gesagt, das Kantonsgericht brauche mehr Personal, aber das könne man in den Räumlichkeiten des Augustinerklosters nicht unterbringen.

Aus Partei ausgetreten

Vor zwei Jahren, unmittelbar nach dem Entscheid des Grossen Rates zum Augustinerkloster, war Papaux aus der Sozialdemokratischen Partei ausgetreten. Er sagte damals, ein Richter sollte nicht einer politischen Bewegung angehören, aber seine Partei hatte auch geschlossen den Umzug in die Unterstadt unterstützt.

«Dies hat mich in meinem Entscheid bestärkt», so Papaux. Er betont aber auch, dass er in seinem Richteramt eine grosse Befriedigung verspürt habe. «In dieser Zeit hat sich die Freiburger Justiz stark gewandelt.»

Ersatzwahl im Juni?

Georges Chanez, 2001 ans Kantonsgericht gewählt und sowohl in der zivilrechtlichen wie in der strafrechtlichen Abteilung tätig, tritt auf den 30. Juni 62-jährig vorzeitig in den Ruhestand. Der ehemalige Gerichtspräsident des Broyebezirks war auch in verschiedenen staatlichen Kommissionen tätig.

Der Grosse Rat hat im März dieses Jahres Catherine Overney bereits als Nachfolgerin von Chanez gewählt. Die Stelle von Papaux war im Amtsblatt vom Freitag erstmals ausgeschrieben. Justizratspräsident Josef Hayoz hofft, dass der Grosse Rat noch in seiner Juni-Session die Nachfolgeperson von Papaux wählen kann. Dies insbesondere, um die Anzahl hängiger Dossiers am Kantonsgericht nicht weiter ansteigen zu lassen.

Alexandre Papaux orientiert sich beruflich neu.Bild aw/a

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