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Zwei Künstlergenerationen finden sich

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Der deutsche Künstler Ferdinand Kriwet ist 71 Jahre alt und begann seine Karriere als Jugendlicher mit einem Buch ohne Anfang und Ende, das 1961 unter dem Titel «Rotor» erschienen ist. Später arbeitete er weiter kreativ mit Schrift und Sprache, aber auch mit Bildern, Filmen und Installationen. Die Baslerin Hannah Weinberger ist 25-jährig und kommt künstlerisch aus einer digitalen und akustischen Welt, die sie kontinuierlich weiterentwickelt. Zwei Kunstschaffende, zwei Generationen, zwei Kunstwelten, die auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun haben, die aber jetzt in der Kunsthalle Fri Art in Freiburg zusammenfinden.

Bis zum 9. Februar überlässt die Kunsthalle ihre unteren Räume Hannah Weinberger, während das Obergeschoss Ferdinand Kriwet gehört. Die Kombination ist eher zufällig entstanden, wie Balthazar Lovay, der künstlerische Leiter des Fri Art, erklärt: Mit Hannah Weinberger habe er schon früher zusammengearbeitet, und auf Ferdinand Kriwet sei er vor einigen Jahren über eines von dessen Kunstbüchern aufmerksam geworden. «Mit beiden wollte ich ein Ausstellungsprojekt realisieren, und jetzt hat sich die Gelegenheit dazu ergeben», so Lovay, der seit Mai an der Spitze der Kunsthalle steht und nun seine zweite Ausstellung präsentiert.

Töne und Bilder

Die Besucherinnen und Besucher betreten zuerst die akustische und visuelle Welt von Hannah Weinberger. Ihre bisherigen Projekte waren in erster Linie Soundinstallationen, bestehend aus am Computer entstandenen Kompositionen. Für die Ausstellung im Fri Art kombiniert Weinberger ihre sphärischen Klänge erstmals mit Bildern: Auf Bildschirmen und Wandprojektionen bekommen die Besucher Videokompositionen zu sehen, die sie zum Beispiel durch nicht identifizierbare Städte und Landschaften führen.

Die Aufnahmen hat Hannah Weinberger selber gemacht, teilweise mit dem Smartphone oder mit einer Fotokamera. Stilistisch erinnere die Arbeit eher an Musikvideos als an echte Filme, sagt sie. Das sei durchaus gewollt: Sie schätze zwar die Arbeit von Filmemachern und arbeite auch an einem eigenen Spielfilm-Projekt. «Aber noch sehe ich mich selber nicht als Filmemacherin, und die Aufnahmen, die ich hier zeige, sind eher eine Art filmische Notizen.»

Bücher und Dias

Nach dem Rundgang zwischen Weinbergers Laptop, Soundanlagen und Flatscreens taucht man bei Ferdinand Kriwet im Obergeschoss in eine andere Zeit ein: Hier dominieren Bücher, Ton- und Bilddokumente aus den Sechziger- und Siebzigerjahren–und Diaprojektoren. Letztere aufzutreiben sei gar nicht so einfach gewesen, erzählt Balthazar Lovay. Ihm sei es aber wichtig gewesen, Kriwets bekannte Arbeiten aus den Sechziger- und Siebzigerjahren seinen jüngeren Werken gegenüberzustellen.

So ist neben anderen Büchern auch Kriwets erstes Buch «Rotor» ausgestellt, und es finden sich Beispiele seiner «konkreten Poesie» und seiner «Sehtexte». Im grössten Saal stehen sich die Audio- und Videoprojektionen «Apollovision» (1969) und «Las Vegas» (1977) gegenüber. Erstere ist ein Zusammenschnitt von originalen Ton- und Bilddokumenten zur ersten Mondlandung, Letztere eine schwindelerregende Sammlung von Leuchtschriften aus Las Vegas. Im hintersten Raum finden sich Künstlerbücher aus den letzten acht Jahren, in denen Kriwet seine Auseinandersetzung mit Wort und Bild, mit Kommunikation und Medien weiterführt.

Für Balthazar Lovay hat Kriwet in gewisser Weise die Sprache des Internets vorweggenommen: «Er war eine Art Mister Google, lange bevor es Google gegeben hat.» Und so liegen die Welten des 71-jährigen Deutschen Kriwet und der 25-jährigen Schweizerin Weinberger vielleicht gar nicht so weit auseinander.

Kunsthalle Fri Art,Kleinrahmengasse 22, Freiburg. Bis zum 9. Februar. Mi. bis Fr. 12 bis 18 Uhr, Sa. und So. 13 bis 18 Uhr. Do. 18 bis 22 Uhr: freier Eintritt und Bar.

 

Programm

Eine Führung und ein runder Tisch

Folgende Spezialanlässe stehen während der Ausstellung auf dem Programm:

Do., 19. Dezember, 18 Uhr:Adventsfenster mit Glühwein (im Rahmen der Adventsfenster-Aktion in der Unterstadt).

Sa., 18. Januar, 11 Uhr:Kommentierte Führung.

Do., 30. Januar, 20 Uhr:Runder Tisch mit Hannah Weinberger, Nicolas Brulhart, Julia Gelshorn und Damir Skenderovic.cs

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