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Zwei Lokale, zwei neue Chefinnen – und ein gemeinsames Ziel

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Als das Nouveau Monde 2005 sein zehnjähriges Bestehen feierte, wusste niemand, wie lange es das Kulturzentrum noch geben würde: Zwei Jahre zuvor war das Gebäude an der Zeughausstrasse in Freiburg, in dem sich das Lokal befand, durch einen Brand komplett zerstört worden. Nach einer Übergangssaison ohne festen Standort hatten die Verantwortlichen eine provisorische Lösung im Espace Moncor in Villars-sur-Glâne gefunden und hofften auf eine möglichst rasche Realisierung des Umbaus des Alten Bahnhofs Freiburg. Dort sollte das Nouveau Monde zusammen mit dem Filmfestival und dem Bollwerkfestival eine neue Heimat finden. Seit 2007 ist dies Realität, und die unsicheren Zeiten scheinen weit entfernt. Wenn das Nouveau Monde dieses Jahr seinen zwanzigsten Geburtstag feiert, tut es dies in einer stabilen Situation und an einem Ort, an dem es seine Zukunft planen kann.

Küchenteam macht Musik

Doch das Nouveau Monde wäre nicht das Nouveau Monde, wenn es nicht in ständiger Bewegung bliebe. Seit dem vergangenen Herbst hat das Lokal eine neue Direktorin: Stéphanie Bender übernahm das Amt nach sechs Jahren von Julien Friderici. Fast zur gleichen Zeit erhielt das Café des Alten Bahnhofs in der Person von Anne-Sophie Meyer eine neue Geschäftsleiterin. Die beiden Frauen wollen die Situation nutzen und das Kulturlokal und das Café noch näher zusammenbringen.

«Für das Publikum sind wir sowieso eins», erklärt die 39-jährige Stéphanie Bender gegenüber den FN. «Die Leute reden von Konzerten im Alten Bahnhof und vom Restaurant im Nouveau Monde. Anstatt dagegen anzukämpfen, wollen wir davon profitieren und noch enger zusammenarbeiten.» So könnte ein Konzert im Nouveau Monde von einer Ausstellung oder einem Referat im Café begleitet oder die Speisekarte einem kulturellen Anlass angepasst werden. «Wir haben viele Ideen, aber wir brauchen noch etwas Zeit, um sie umzusetzen», sagt Stéphanie Bender.

Einen ersten Eindruck von der neuen Zusammenarbeit gibt es am 20. Februar: Unter dem Titel «Soul Kitchen» wird das Küchenteam des Cafés nicht nur für das leibliche Wohl der Gäste sorgen, sondern als DJs auch gleich für die passende Musik. «Diese Leute arbeiten hier, weil sie sich für Kultur interessieren», so Bender. «Darum sollen sie sich auch im kulturellen Bereich einbringen können.»

Die Identität bewahren

Für Anne-Sophie Meyer, die neue Chefin des Cafés, war es eine Entdeckung, mit diesen Menschen zusammenzuarbeiten: «Alles hier hat Persönlichkeit», sagt die 29-Jährige, «die Menschen ebenso wie der Ort.» Darum solle der Ort auch etwas von den Leuten, die hier tätig seien, ausstrahlen. Individualität und Vielfalt, das sei es, was das Nouveau Monde seit seinen Anfängen ausmache, ergänzt Stéphanie Bender. Ein Theater am Freitag, ein Metal-Konzert am Samstag und ein Kulturbrunch für Familien am Sonntag–so sehe der Alltag des Lokals aus. Ebenso vielfältig präsentiert sich die Kundschaft des Cafés, die zum Mittagessen kommt, zum Feierabendbier oder zum Party-Wochenende.

Ein solcher Ort mitten in der Stadt sei selten, sagt Stéphanie Bender. Sie wolle darum unbedingt die Identität des Lokals bewahren. «Ich werde nicht alles auf den Kopf stellen», so die neue Direktorin des Nouveau Monde. Der bewährte Programmchef Sylvain Maradan werde seine Arbeit wie bisher weiterführen. «Die Leitlinien entwickeln wir gemeinsam und in Absprache mit dem Vorstand.»

«Der Marke vertrauen»

Auch Anne-Sophie Meyer will im Café nicht sofort alles ändern. Einige Ideen habe sie aber schon, verrät sie. Sie will eine kreative, nachhaltige, lokale Küche entwickeln. Zudem öffnet das Café seit kurzem früher seine Türen, um auch frühmorgendliche Passanten bedienen zu können (siehe Kasten oben). «Ich möchte, dass sich alle bei uns wohlfühlen», so Meyer.

Das Gleiche wünscht sich Stéphanie Bender für das Nouveau Monde: «Alle Besucher, so unterschiedlich sie auch sind, sollen in unserem Programm etwas finden, was sie anspricht–oder sich auf etwas Neues einlassen, weil sie der Marke Nouveau Monde vertrauen.»

«Für das Publikum sind wir sowieso eins.»

Stéphanie Bender

Direktorin Nouveau Monde

«Alles hier hat Persönlichkeit, die Menschen ebenso wie der Ort.»

Anne-Sophie Meyer

Geschäftsführerin Café Alter Bahnhof

Nouveau Monde: Zwanzig verrückte Jahre

D as Nouveau Monde feiert dieses Jahr sein 20-jähriges Bestehen und blickt dabei auf eine «verrückte Zeit» zurück, wie es die neue Direktorin Stéphanie Bender formuliert: Vom Aufbau einer multikulturellen Plattform und eines Aufführungssaals über den Brand im Jahr 2003 und die unsicheren Übergangsjahre bis zur Wiedereröffnung im Alten Bahnhof und der Entwicklung in den letzten Jahren habe das Lokal in zwei Jahrzehnten viel erlebt. «Das Jubiläum ist für mich als neue Leiterin Chance und Herausforderung zugleich», sagt Bender. Zum Programm will sie noch nicht zu viel verraten. Die Idee sei, im Mai und Juni mit verschiedenen Veranstaltungen ausserhalb der Mauern des Alten Bahnhofs die Nähe zum Publikum zu suchen. Das Angebot werde, passend zum Nouveau Monde, vielfältig und breit gefächert. Der Startschuss fällt am 21. Mai. cs

Öffnungszeiten

Neu schon für den Morgenkaffee offen

Anne-Sophie Meyer hat im «Café Culturel de l’Ancienne Gare» neue Öffnungszeiten eingeführt und kommt damit einem Wunsch vieler Gäste nach: Seit dem 1. Februar ist das Café morgens unter der Woche bereits um 6.30 Uhr geöffnet und nicht wie bisher erst um 9 Uhr. Am Sonntag gehen die Türen um 9 Uhr statt um 11 Uhr auf; am Samstag bleibt es wie bisher bei 13 Uhr. Die Schliessungszeiten bleiben unverändert: Montag bis Donnerstag sowie Sonntag 23.30 Uhr, Freitag und Samstag 3 Uhr.cs

Zu den Personen

Eine Walliserin und eine Düdingerin

Stéphanie Benderwurde 1975 in Martigny (VS) geboren und kam fürs Studium nach Freiburg. 2002 erlangte sie ein Lizenziat in Wirtschaftswissenschaften und wandte sich danach dem Kulturmanagement zu: Sie arbeitete unter anderem für die Fondation Pierre Gianadda in Martigny und für die «Saison culturelle» von Montreux. Seit sechs Jahren lebt sie in Freiburg und kannte das Nouveau Monde schon, bevor sie am 1. November 2014 dessen Direktorin wurde. Der kleine Saal mit 300 Steh- respektive 120 Sitzplätzen, die Vereinsstruktur und die Synergien mit dem Café, dem Filmfestival und dem Bollwerkfestival im gleichen Gebäude hätten sie an dem Posten gereizt, sagt sie.

Anne-Sophie Meyer,geboren 1985, ist als Tochter einer deutschen Mutter und eines französischen Vaters in Düdingen aufgewachsen. Sie begann ein Studium der Physischen Geografie und der Umweltwissenschaften, sattelte dann aber auf die Gastronomie um. Sie absolvierte die Hotelfachschule Thun und arbeitete in verschiedenen Gastronomiebetrieben, zuletzt im Gast- und Kulturhaus Der Teufelhof in Basel. Am 1.Oktober 2014 übernahm sie die Leitung des Kulturcafés im Alten Bahnhof Freiburg. Sie habe hier einen kreativen Ort mit einem aussergewöhnlichen Team gefunden, sagt sie. Diese Atmosphäre will sie nutzen, um die Karte des Cafés gemeinsam mit ihrem neuen Küchenchef weiterzuentwickeln.cs

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