Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Zwei Nachbar-Duelle in den Halbfinals

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Finnland atmete am Donnerstag tief durch, als Jesse Joensuu im Viertelfinal 8,8 Sekunden vor Schluss den Siegtreffer gegen die USA erzielte. Ein vorzeitiges Aus des eishockeybegeisterten Gastgebers wäre für die WM-Stimmung, die wegen der hohen Preise und des Unmuts gegenüber dem OK in der Bevölkerung ohnehin nie so richtig aufkam, vermutlich verheerend gewesen. «Danke Jesse» titelte die grösste Boulevardzeitung von Helsinki in übergrossen Buchstaben; Finnland kann weiter vom Titel an der Heim-WM träumen. Die nächste Aufgabe wird für die Finnen aber keineswegs einfacher. Mit Russland wartet im Halbfinal, der unter anderen vom Schweizer Brent Reiber gepfiffen wird, der bisher noch ungeschlagene Topfavorit auf den Titelverteidiger.

Finnlands Heimfluch

Finnland kämpft an diesem Turnier gleich gegen einen doppelten Heimfluch an. In sechs Versuchen kamen die Skandinavier bei den Titelkämpfen vor eigenem Publikum nie über den vierten Platz hinaus. Und seit 1986 hat kein Gastgeber mehr den WM-Titel im eigenen Land gewinnen können. Finnlands Captain Mikko Koivu weiss, wie man Russland richtig wehtut: Vor fünf Jahren hatte der NHL-Profi im WM-Halbfinal in Moskau gegen die Russen das Siegtor zum 2:1 in der Verlängerung erzielt und ein ganzes Land in tiefe Eishockey-Trauer gestürzt.

Diese Schlappe und die Halbfinal-Niederlage im Vorjahr (0:3) ist Motivation genug für die Russen. «Es wird ein hartes Spiel für beide Teams werden. Aber wir sind sehr hungrig», kündigte Superstar Alexander Owetschkin bei seinem kurzen Medienauftritt in Helsinki an. Der Stürmer der Washington Capitals hatte in seinem ersten Auftritt an dieser WM gegen die Norweger nach nur siebeneinhalb Minuten den ersten Treffer erzielt. Auch ohne Owetschkin haben die Russen davor aber bereits einen äusserst abgeklärten Eindruck hinterlassen.

«Die Schnauze voll»

Für die Halbfinals und die zwei Finalspiele zügelten gestern nicht nur die Russen, sondern auch die Tschechen von Stockholm nach Helsinki. Die Reise in die finnische Hauptstadt nicht mit machte dafür Schweden. Für die Tristesse (und die Schadenfreude in Finnland) beim Co-Gastgeber sorgten die Tschechen, die ebenfalls dank eines späten Tores – Milan Michalek traf 29 Sekunden vor Schluss zum Siegtreffer – in die Top Vier einzogen. Dabei legte der Weltmeister von 2010 einen «Fluch» ab, wie Trainer Alois Hadamczik unterstrich: «Wir hatten schon so oft gegen die Schweden verloren und echt die Schnauze voll.» Letztmals haben die Osteuropäer vor einem Jahr im Halbfinal gegen die «Tre Kronor» (2:5) verloren.

Dass es in den Halbfinals nun zum brisanten Spiel gegen die Slowaken kommt, ist für die Tschechen eine Extra-Belohnung. «Nach dem Spiel hatte ich 184 Glückwunsch-SMS aus Prag auf dem Mobiltelefon», sagte Hadamczik. Ob dabei eines von Vladimir Vujtek, dem ersten slowakischen Nationaltrainer mit tschechischem Pass, dabei war, ist nicht überliefert. Wohl eher nicht, aber möglich wäre es durchaus. Denn die beiden Tschechen kennen sich gut aus ihrer Zeit in Ostrava, wo sie beim HC Vitkovice beide als Trainer tätig gewesen waren, und treffen sich gelegentlich gar zum gemeinsamen Bier.

Vujtek wurde am Donnerstag 65 Jahre alt und muss wegen des Halbfinal-Einzugs seine Geburtstagsparty sausen lassen. «Ich wollte an diesem Samstag eigentlich in Prag mit vielen Gästen meinen 65. Geburtstag feiern. Das muss jetzt ohne mich stattfinden.» Ein schöneres Geschenk als den Sieg im Viertelfinal habe er noch nicht bekommen, so Vujtek weiter – mit Betonung auf «noch». Dem Weltmeister von 2002 winkt die erste Medaille seit 2003, als er Bronze gewann in … Helsinki.Si

Helsinki. WM 2012. Samstag, 19. Mai: Halbfinals: Russland – Finnland (13.30 Uhr MEZ) und Tschechien – Slowakei (17.30 Uhr). Sonntag, 20. Mai: Spiel um Rang 3 (15.00 Uhr MEZ) und Final (19.30 Uhr MEZ).

Mit vereinten Kräften zum Erfolg? Finnland würde nur zu gerne seinen Weltmeistertitel verteidigen.Bild Keystone

Meistgelesen

Mehr zum Thema