Autor: Pascal Jäggi
Um sieben Uhr morgens bestätigte der Vorstand die beiden, vier Stunden später wurden Urs Schwaller und Thérèse Meyer-Kaelin gestern den Medien in Granges-Paccot als Co-Präsidenten der CVP des Kantons Freiburg vorgestellt. Die beiden Bundesparlamentarier werden die Partei durch das Wahljahr führen. 2012 soll eine neue Person an der Spitze der Kantonalpartei stehen.
Nach dem abrupten Abgang von Präsident Emanuel Waeber am 1. März sei schnelles Handeln nötig gewesen, erklärte Vizepräsident Christian Meier. Eine Task Force habe sich nach möglichen Kandidaten umgesehen. «Wir sind gezielt auf unsere Vertreter in Bern zugegangen», erklärte Meier. Schwaller und Meyer-Kaelin hätten rasch zugesagt.
Nur Co-Präsidium möglich
Das Co-Präsidium hat sich für die beiden aufgedrängt, alleine hätte keiner der beiden den Job übernommen. «Das ist eine Frage des Zeitmanagements», so Urs Schwaller. Meyer-Kaelin hält es mit John F. Kennedy. «Frag nicht, was deine Partei für dich tun kann, sondern was du für deine Partei tun kannst», sagte die Nationalrätin aus dem Broyebezirk in Abwandlung des Spruchs des US-Präsidenten.
Ruhe in Partei bringen
Urs Schwaller meinte, dass er als Vorbild vorangehen wolle. «Wir wollen zeigen, dass sich alle für die Partei engagieren sollen. Auch wir müssen Verantwortung übernehmen», so Schwaller. Die beiden Präsidenten wollen mit ihrem Engagement Ruhe in die Partei bringen. Angst vor der Aufgabe hat Urs Schwaller nicht. «Als Fraktionschef der CVP im Bundesparlament bin ich es gewohnt zu führen», meinte der Ständerat. Die Frage, ob er oder Thérèse Meyer-Kaelin die Partei 2012 noch führen werde, stelle sich momentan nicht, betonte Schwaller.
Klare Regeln befolgen
Es werden klare Verhaltensregeln gelten, gab der Sensler den Tarif durch. «Wenn jemand dagegen verstösst, wird das intern geklärt», sagte er. Nicht zuletzt wegen Abweichungen von den Regeln trat Emanuel Waeber zurück.
Der grosse Abwesende kam nur kurz zur Sprache an der Pressekonferenz. «Wir bedauern den Rücktritt von Emanuel Waeber. Ich wünsche mir, dass er in der Partei bleibt, in der er seit 30 Jahren politisiert», sagte Urs Schwaller. Entscheiden könne nur Waeber selber.
Das Präsidium muss am Parteitag vom 14. April noch formell von der Basis bestätigt werden, kann aber seine Arbeit bereits jetzt aufnehmen.
Aufgabe für de Buman
Neben dem Co-Präsidium wird auch der dritte CVP-Parlamentarier in Bern in den Freiburger Wahlkampf eingespannt. Nationalrat Dominique de Buman übernimmt die Koordination mit den Partnern für die Listenverbindungen (Grünliberale und BDP). Zudem soll er zusammen mit der Wahlkampfkommission in den Bezirken die kantonalen Wahlen vorbereiten.