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Zwei Sensler auf den Spitzenplätzen?

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«Ich bin sicher, dass Collomb gewählt worden wäre, und wir hatten ihn auch zu einer Kandidatur ermutigt.»

Marie-France Roth Pasquier

CVP-Vizepräsidentin

Dass der kantonale CVP-Vizepräsident Eric Collomb vorgestern ankündigte, wider Erwarten nicht für die Nationalratswahlen diesen Herbst zur Verfügung zu stehen, gibt parteiintern zu reden. Und das nicht ohne Grund: Gilt doch der zweite CVP-Sitz des zurücktretenden Dominique de Buman als umkämpftester aller Freiburger Sitze in Bundesbern, da alle anderen bisherigen Amtsinhaber wieder antreten. Offiziell will die Parteileitung zwar erst nächste Woche ihre Nominationen präsentieren, doch schon jetzt sind gewisse Tendenzen absehbar.

«Ich hatte von Anfang an gesagt, dass ich nicht ein drittes Mal als Neuer für den Nationalrat kandidieren möchte – und ich bin meiner Linie treu geblieben», sagte Eric Collomb auf Anfrage, «auch wenn der Bonus des Amtsinhabers erfahrungsgemäss nur 2000 bis 3000 Stimmen mehr bedeutet.» Soviel er wisse, habe die Parteileitung ihren Wunsch eines vorzeitigen Rücktritts de  Bumans mit diesem diskutiert; man sei sich aber offensichtlich nicht einig geworden, was er respektiere.

Zu seiner eigenen Entscheidung habe namentlich sein aufwendiges Engagement als Unternehmer, Grossrat und Präsident der Freiburger TCS-Sektion beigetragen. «Ich kann gut ohne Bern leben», so Collomb. Seine Chancen, in den Nationalrat gewählt zu werden, wären zwar da gewesen – seiner Wahl sicher hätte er sich aber nicht sein können. Er habe seinen Entscheid der Parteileitung übrigens schon Anfang Januar mitgeteilt, aber mit dem Publikmachen aus Rücksicht auf dieselbe bis diese Woche zugewartet. Die vorgestrige Mitteilung seines Rückziehers sei zwar in seinem eigenen Namen und nicht in demjenigen der Partei erfolgt – wohl aber nach Absprache.

«Tür wäre offen gewesen»

«Ich bedaure diesen Schritt Collombs, zumal er schon zweimal viel Zeit und Geld in einen Nationalratswahlkampf investiert und dabei vor allem für andere Stimmen gesammelt hat», sagte CVP-Vizepräsidentin Marie-France Roth Pasquier auf Anfrage. Der einseitig erklärte Rückzug des Grossrats aus Lully sei eine Überraschung. Sie vermutet dahinter gewisse berufliche Prioritäten, aber vielleicht auch eine gewisse Enttäuschung. Collomb werde jedenfalls seine Gründe für seine wohlüberlegte Entscheidung gehabt haben, die er ihres Wissens zusammen mit seiner Familie getroffen habe. «Ich bin sicher, dass Collomb gewählt worden wäre, und wir hatten ihn auch zu einer Kandidatur ermutigt», so Roth Pasquier. «Die Tür nach Bundesbern wäre für ihn offen gewesen. Doch er hat von Anfang an die Bedingung gestellt, dass Dominique de Buman nach seinem Präsidialjahr zurücktritt, damit er als Bisheriger ins Rennen steigen kann.» Dass Collomb der Partei mit diesem Schritt schade, glaubt Roth Pasquier nicht, denn Ähnliches komme bei allen Parteien vor. «Wir werden ihn ersetzen können», sagt sie. Die Chancen, den zweiten Sitz halten zu können, seien intakt. Ob Collomb Ambitionen hinsichtlich des Parteipräsidiums habe, wisse sie nicht. Dass er bei den übernächsten Nationalratswahlen wieder antrete, sei nicht unmöglich; es werde für ihn aber sicher nicht einfacher als dieses Jahr. Zur CVP-Liste wollte sich Roth Pasquier nicht im Detail äussern. Sie werde sowieso erst am 14. März von der Partei abgesegnet.

Eine Frage, die im Präsidium intensiv diskutiert worden sei, sei aber jene, ob man die beiden Spitzenplätze auf der Nationalratsliste zwei Senslern geben wolle, nämlich neben der Bisherigen Christine Bul­liard-Marbach Alt-Grossratspräsident Bruno Boschung aus Wünnewil. Dieser wollte dazu nicht Stellung nehmen. Für Eric Collomb ist ein Bulliard/Boschung-Ticket ein «mögliches Szenario». Der dritte CVP-Vizepräsident und Wahlkampfleiter der Partei, Grossrat Markus Bapst (Düdingen), nannte Bruno Boschung auf Anfrage einen «guten Kandidaten» und sagte: «Man hört von verschiedener Seite, dass Bulliard/Boschung eine Konstellation sei, die man unterstützen könne.» Den Entscheid Collombs respektiere er; allerdings sei der Zeitpunkt denkbar ungünstig für die Partei. «Es ist keine gute Nachricht für uns und macht die Situation für uns sicher schwieriger, da wir nun dringend einen Ersatz für ihn brauchen», bemerkte er.

De Buman bleibt bis zum Ende

Dominique de Buman verwies seinerseits auf seinen Entscheid vom vergangenen November, wonach er vom Volk für vier Jahre gewählt worden sei und seine vierte Amtszeit regulär beenden wolle. Bei diesem Entscheid bleibe er. Den Rückzug Collombs wollte er nicht kommentieren. Er wies aber darauf hin, dass es für sämtliche anderen ambitionierten Kandidaten ein Motivationsverlust bedeutet hätte, wenn Anfang Jahr einfach jemand nachgerutscht wäre.

«Ich hatte von Anfang an gesagt, dass ich nicht ein drittes Mal als Neuer kandidieren möchte.»

Eric Collomb

CVP-Grossrat

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