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Zweisprachige Klassen an der OS Murten

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Es ist eine Premiere: Die Orientierungsschule der Region Murten (OSRM) möchte als erste im Kanton Freiburg eine zweisprachige Schulklasse einrichten. Am Mittwochabend hat die Schuldirektion die Delegierten des OS-Verbandes über ihr Grobkonzept informiert. Auf Anfrage erläuterte Sébastien Ducrest, Direktor der französischen Abteilung, es gehe darum, die Kenntnisse der Partnersprache zu fördern. Das Pilotprojekt soll 2018 mit einer ersten Klasse der Stufe 9H starten. Das Fernziel ist ein gemischtsprachiger OS-Lehrgang ab 2020, bestehend aus drei Jahrgängen. Das Vorbild sind die zweisprachigen Klassen, die es an Gymnasien schon gibt.

«Unser Vorhaben ist eine logische Folge der bisherigen Entwicklung», so Ducrest weiter. Zum einen erlaubt der Kanton im neuen Schulreglement zweisprachige Klassen. Zum anderen sei gerade die OS Murten besonders prädestiniert, so Iwan Volken, Direktor der deutschsprachigen Abteilung. Schon jetzt werden verschiedene Fächer zweisprachig unterrichtet, zum Beispiel Sport oder Hauswirtschaft, aber auch Freifächer wie Band, Schach und Chor. «Wir sind eine Schule mit zwei Sprachen unter einem Dach», so Volken.

Für Ein- und Zweisprachige

Das Zielpublikum sind Schüler der Niveaustufe B, die perfekt zweisprachig sind, und Muttersprachler der Stufe A, welche die Partnersprache gut beherrschen und sich bewusst für einen zweisprachigen Lehrgang entscheiden. «Es ist ein Wollen und nicht ein Müssen», betont Ducrest. Beide Sprachgruppen sollen in der Klasse gleichmässig vertreten sein. Die Schüler verpflichten sich für das ganze Schuljahr und dann, im Endausbau, für die ganze OS-Zeit.

Die Zweisprachigkeit im Unterricht möchten die Verantwortlichen pragmatisch handhaben. Ducrest gibt ein Beispiel: «Es soll nicht so sein, dass zum Beispiel prinzipiell Geschichte in der einen und Geografie in der anderen Sprache unterrichtet wird.» Die Lehrkraft, die der Klasse zugeteilt werde, lege mit ihrer Muttersprache die Unterrichtssprache für das laufende Schuljahr fest und definiere, ob der West- oder der Deutschschweizer Lehrplan dem Unterricht zugrunde liege. Der grosse Unterschied zum Stundenplan der sprachlich getrennten Klassen: Beiden Sprachen wird die gleiche Stundenzahl eingeräumt; zusätzlich wird in Halbklassen eine Stunde pro Woche die Partnersprache unterrichtet. Weil die Zweisprachigkeit höhere Ansprüche stelle, sei die Basis des Unterrichts der einfachere Stoff einer B-Klasse, führt Volken aus. Klar sei dennoch: Für alle Schüler der zweisprachigen Klasse soll der Weg ins Gymnasium offenstehen.

In der Pilotphase wird jedes Jahr eine neue erste Klasse gestartet, und es gibt jedes Jahr eine Klasse mehr. «Es ist eine echt zweisprachige und eigenständige Klasse», stellt Volken klar. Sie komme zu den rund 30 bestehenden Klassen hinzu und verursache deshalb auch zusätzliche Kosten: Im Endausbau rechnen die Verantwortlichen mit rund fünf zusätzlichen Vollzeitstellen. Platz für die neue Klasse sei vorhanden, so Volken. Die Sprache des Klassenlehrers definiere die Unterstellung der Klasse unter die Direktion einer der beiden Abteilungen.

Das Grobkonzept liege der Erziehungsdirektion für eine Vorabklärung vor. Im Sommer 2017 soll ein genaueres Konzept ausgearbeitet werden. Anschliessend wird dieses der Erziehungsdirektion für einen Entscheid unterbreitet. «Die ersten Signale sind positiv», freut sich Ducrest; die politischen Verantwortlichen stünden hinter dem Projekt. Man habe zwar versucht, an alles zu denken, so Ducrest, doch wie es halt so sei mit Pionierarbeit: «Überraschungen sind möglich.»

Versammlung

Statuten nach Fusion angepasst

Der Gemeindeverband der Orientierungsschule der Region Murten (OSRM) hat – wie andere Gemeindeverbände im Seebezirk auch – wegen der Fusionen um Murten und im Vully seine Statuten revidiert. Namentlich werden Zahl und Zusammensetzung der Führungsgremien sowie der Schlüssel der Lastenverteilung an die veränderte Situation angepasst. Die Delegierten der zehn Mitgliedsgemeinden haben die veränderten Statuten am Mittwochabend in Murten gutgeheissen. Sie genehmigten auch das Budget 2017. Der Voranschlag sieht eine Reduktion der Beteiligung der Gemeinden um drei Prozent oder insgesamt 200 000 Franken vor. Dies, weil insgesamt die Aufwände sinken. Investitionen hat der OS-Verband der Region Murten für nächstes Jahr nicht geplant.

fca/mkc

Zweisprachigkeit

«Interessant», aber nicht für alle Gemeinden angemessen

Das Projekt für zweisprachige Klassen in Murten stösst auf Sympathie. Aus Sicht der kantonalen Erziehungsdirektion sei das Projekt in Murten durchaus interessant, erklärt Sprecherin Marianne Meyer Genilloud auf Anfrage. Das Vorhaben entspreche der Idee des neuen Schulgesetzes und des Artikels zur Förderung des Sprachenlernens. Und es widerspiegele die gelebte Zweisprachigkeit in Murten, so Meyer: «Viele Schülerinnen und Schüler beherrschen die Partnersprache recht gut.»

Sie stellt aber klar: Das Konzept könne nur in Murten oder in anderen zweisprachigen Gemeinden angewendet werden. Es sei nicht möglich, es auf alle Orientierungsschulen des Kantons auszuweiten. Man könne eine OS nicht einfach dazu zwingen, zusätzlich zum herkömmlichen einsprachigen Unterricht noch einen separaten zweisprachigen Ausbildungsgang anzubieten.

fca

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