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Zweisprachige Schulen als Vorbild

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Finnische Schulen sind vor allem bekannt für ihr phänomenales Abschneiden an den Pisa-Studien. Doch auch die besten Schulen können dazulernen. Darum besuchten gestern und heute neun Lehrerinnen und Lehrer die Freiburger Kollegien. Sie stammen aus einer zweisprachigen Stadt im Südwesten Finnlands: Vaasa schreibt sie sich in Finnisch und Vasa in Schwedisch.

Die zwei Schulen, an denen die Mitglieder der Delegation arbeiten, das schwedischsprachige Vasa-Gymnasium und das finnischsprachige Vaasan Lyseon Lukio, teilen sich seit zwei Jahren einen Campus. Trotzdem sind sie getrennt organisiert. Nun versucht das Personal, den Austausch zwischen den beiden Gymnasien zu fördern. Darum sind sie nach Freiburg gekommen. Sie wollen wissen, wie die Administration an zweisprachigen Schulen funktioniert, und nicht zuletzt, wie ein zweisprachiger Lehrgang gelingt. Beatrice Leisibach, Verantwortliche für den Austausch am Kollegium Heilig Kreuz, hat den Kontakt mit Finnland hergestellt.

Zweisprachigkeit hautnah

Am Donnerstagmorgen besuchten die Finnen und Finninnen den zweisprachigen Unterricht und erlebten so die Schulpraxis hautnah. Am Nachmittag tauschten sie sich mit der Schulleitung des Kollegiums Heilig Kreuz über das Funktionieren einer zweisprachigen Schule aus.

Tomas Brännkärr, Geschichtslehrer und zuständig für die Koordination der beiden Schulen, interessierte das Verhältnis der Schüler untereinander: «Gibt es keine Spannungen zwischen deutsch- und französischsprachigen Schülern?» Als Beatrice Leisibach verneinte, zeigte sich die ganze Delegation erstaunt. «In Finnland gibt es viel Skepsis gegenüber der jeweils anderen Sprache», erklärte Anne Levonen, Rektorin der schwedischsprachigen Schule.

Kritik an Austausch

Der Austausch zwischen der schwedisch- und finnischsprachigen Schule ernte nicht nur Begeisterung, erzählte Levonen weiter. «Gerade die schwedischsprachige Minderheit fürchtet, durch die Zusammenarbeit mit finnischsprachigen Schulen könnte das Schwedische ganz verschwinden», sagte Levonen. Von finnischsprachiger Seite gäbe es aber viel Applaus für das in Finnland einzigartige Projekt. Brännkärr betonte, wie selten zweisprachige Schulen in Europa sind: «Wir sind etwas Besonderes.» Kari Kukkohovi, Rektor der finnischsprachigen Universität, sieht auch Vorteile für die Lehrer: «Seit wir zusammenarbeiten, konnte auch ich mein Schwedisch verbessern.»

Schwedischlehrerin Heli Koskinen interessierte sich vor allem für die Klassentandems: Lektionen, in denen Schüler aus einer französisch- und einer deutschsprachigen Klasse zusammen Unterricht haben. Dieses Modell wendet sie bereits an. «Hier habe ich neue Methoden kennengelernt, wie ich meinen Unterricht bereichern kann», sagt sie. Auch die Rektorin des Kollegiums Heilig Kreuz, Christiane Castella Schwarzen, zeigte sich zufrieden über den Besuch: «Der Austausch mit einer anderen Schule ist eine gute Sache.» Sie könnte sich vorstellen, im Gegenzug auch die Schulen in Vaasa zu besuchen.

Kollegium Heilig Kreuz: Wichtiger Austausch zwischen den Sprachen

D ass eine zweisprachige finnische Delegation ausgerechnet das Kollegium Heilig Kreuz besucht, ist kein Zufall. Die Schule pflegt die Zweisprachigkeit auf vielfältige Weise. So sind von den insgesamt 44 Klassen sechs zweisprachig, haben also Unterricht sowohl auf Deutsch als auch auf Französisch. Daneben gibt es Klassentandems: Je zwei Halbklassen einer Sprache werden zusammen unterrichtet.

Gute Erfahrung hat Austausch-Koordinatorin Beatrice Leisibach ausserdem mit individuellen Tandems gemacht: Zwei Schüler treffen sich in ihrer Freizeit und bringen sich gegenseitig ihre Sprache bei. Daneben haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, einen mehrwöchigen Aufenthalt in einer französischsprachigen Stadt in der Schweiz oder einer deutschsprachigen in der Schweiz oder in Deutschland zu machen. Dabei leben sie bei Gastfamilien und besuchen die lokalen Schulen.

Im Rahmen eines kulturellen Austausches können Schülerinnen und Schüler ausserdem in Chile während drei Monaten Spanisch lernen. Ganz neu ist zudem das Austauschprogramm mit der freiburgischen Partnerstadt Nova Friburgo in Brasilien. nas

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