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«Zweisprachigkeit ist nicht gratis»

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Zum dritten Mal findet morgen Samstag in Freiburg die Veranstaltung Rendez-vous bilingue statt. Bernhard Altermatt, Mitorganisator sowie Dozent und Forscher an der Universität Freiburg und der Fachhochschule für Wirtschaft, hat mit den FN über den Anlass und die Zweisprachigkeit im Kanton Freiburg gesprochen.

 

 Herr Altermatt, was bedeutet für Sie Zweisprachigkeit?

Das bedeutet, in zwei Sprachen kommunizieren zu können, zwei Sprachen zu verstehen, aber nicht unbedingt, beide gleich beherrschen zu müssen. Das Wichtige ist, dass man miteinander reden kann.

 

 Was wollen Sie mit Rendez-vous bilingue erreichen?

Uns ist wichtig, dass wir die Leute zusammenführen. Es sind aber nicht nur die Besucher, die untereinander in Kontakt treten oder sich an den Ständen informieren können. Wir möchten auch den Austausch zwischen den verschiedenen Ständen fördern. Dabei kommen vielleicht gemeinsame Ideen.

 

 Warum ist eine Veranstaltung wie Rendez-vous bilingue in Freiburg nötig?

Wissenschaftlich und politisch wird genügend über die Zweisprachigkeit diskutiert, aber dies ist immer sehr beschränkt auf interessierte Kreise. Ein Anlass wie ein Festival der Zweisprachigkeit oder eine Sprachenmesse für die Gesamtbevölkerung gibt es nicht. Mit dieser Veranstaltung wollen wir die Zweisprachigkeit sichtbar machen–auch weil die Stadt und der Kanton manchmal etwas Mühe haben, dies öffentlich zu konkretisieren. Rendez-vous bilingue ist also ein Beitrag, um die Diskussion anzustossen und eine Art Bewusstseinsbildung für die Zweisprachigkeit.

 

 Vor zwei Jahren war Biel zu Gast beim Rendez-vous bilingue, dieses Jahr ist es die Region Murten. Warum?

Die Stadt Murten und der Seebezirk sind zweisprachig. Zudem befindet sich Murten etwa auf halbem Weg zu Biel und gehört damit zu dieser grossen, zweisprachigen Region zwischen dem Jura und den Voralpen. Ich glaube zudem, dass der Link zwischen Murten und der Stadt Freiburg immer stärker wird, wenn es um die Zweisprachigkeit geht. In Murten sind die Welschen in der Minderheit, in Freiburg sind es die Deutschfreiburger. Wenn man also ein Problem auf der einen Seite lösen will, ist es auch immer gut, wenn man die andere Seite beachtet, wie beispielsweise bei der zweisprachigen Beschriftung der Bahnhöfe. Wenn es vorwärts gehen soll, müssen beide Regionen dabei sein.

 

 Wo sehen Sie Unterschiede oder Parallelen zu Biel?

In Biel sind wie in Murten die Deutschschweizer die Mehrheit. Das wird oft als grosser Unterschied zu Freiburg wahrgenommen,ich bezweifle aber, dass sich dies stark auf die Sprachenpolitik auswirkt. Wir im Kanton Freiburg–egal ob Stadt Freiburg oder Murten–stehen noch am Anfang einer richtigen Sprachenpolitik, welche die Zweisprachigkeit fördert.

 

 Was erhoffen Sie sich für die Zukunft?

Die Zweisprachigkeit ist nicht komplett gratis, sie braucht Effort, Zeit und Kompetenzen. Deshalb wäre es wichtig, dass der Kanton die Zweisprachigkeit vermehrt unterstützt, zum Beispiel mit finanziellen Anstössen. Aber wenn man wartet, bis die Politiker etwas machen, dann kann man lange warten. Deshalb versuchen wir mit Rendez-vous bilingue, das Bewusstsein für die Zweisprachigkeit auch von unten zustärken.

Bernhard Altermatt. Bild zvg

Programm

Musik und Informationen auf dem Python-Platz

Informationen zur Zweisprachigkeit und Diskussionen in entspannter Atmosphäre, dies bietet die dritte Ausgabe des Rendez-vous bilingue am Samstag auf dem Python-Platz. Um10.30 Uhrspielt Boris von der Burg, ein Songwriter aus Biel, um13 Uhrfolgen Marie & Claire aus Bern und um14.30UhrPop, Folk und Rock der Lausanner Band March. Um16 Uhrgibt es zum Abschluss Indie Rock mit der Bieler Band I Made You a Tape. VIP-Gast ist der Musiker Junior Manizao, Gastregion die Stadt Murten und das Seeland. Verschiedene Vereinigungen, Schulen oder Bibliotheken aus den Kantonen Freiburg und Bern bieten Stände zum Thema der Zweisprachigkeit. Zudem gibt es Spiele für Kinder.rb

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