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Zwiesprache mit Fingerspitzengefühl

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Bischof Charles Morerod hat bei einem Vortrag in Luzern auf die Bedeutung eines aufrichtigen Dialogs zwischen den Religionen hingewiesen. «Wenn man nicht miteinander spricht, droht das Bild, das man sich vom anderen macht, zu einer Karikatur zu werden», sagte Morerod. Er feierte auf Einladung des katholischen Hilfswerks «Kirche in Not» einen Gottesdienst zum Gedenken an die verfolgten Christen im Nahen Osten.

Überall begegne man Menschen mit einer anderen Religion, sagte Morerod. «Es ist besonders wichtig, einander gut zu kennen.» Gegenüber kath.ch sagte er: «Wenn man miteinander spricht, muss man auch sagen, was man denkt. Aber natürlich mit dem nötigen Fingerspitzengefühl.» Verzichte man darauf, die Wahrheit zu sagen, bringe man den Dialog nicht voran.

In seiner Ansprache ging der Bischof auch auf religiös motivierte Gewalt ein. Dabei wies er darauf hin, dass auch die Christen ihre Geschichte mit Gewalt hätten, und zitierte eine einschlägige Stelle aus dem Buch Numeri im Alten Testament: «So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind; aber alle Mädchen, die unberührt sind, die lasst für euch leben.»

 Das sei doch das, was der Terrormiliz Islamischer Staat heute vorgeworfen werde, so Morerod. Doch: «Es gab auch Religionskriege bei uns. Auch wir haben das Evangelium verraten.» Dann fragte er: «Was machen wir mit solchen Bibelstellen? Wir lesen sie im Lichte des Evangeliums – und das ändert alles. Wir vergessen nicht, dass das Evangelium aus der Feder eines Evangelisten stammt.»

Kritische Frage an Muslime

Heute könne man die Muslime fragen, wie sich Gewalt vermeiden lasse, fuhr Morerod fort. Es heisse, Gott spreche im Koran ohne menschlichen Vermittler. «Wie also soll man den Koran interpretieren, wenn er sagt, es sei gut, Christen zu töten? Das ist eine Frage, die wir den Muslimen stellen. Und es ist an ihnen, darauf zu antworten.»

Der Luzerner Stadtpräsident Stefan Roth sagte, heute würden Millionen von Menschen aller Konfessionen diskriminiert und wegen ihres Glaubens benachteiligt. Angesichts von Abkapselungstendenzen machte er darauf aufmerksam, wie grosszügig die Schweizer im 1871 waren: Damals nahm die Schweiz 87 000 Soldaten der Bourbaki-Armee auf. Heute müsste es für eine Stadt wie Luzern doch machbar sein, einigen Hundert Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf zu bieten. Während des Gottesdienstes zündeten Mitarbeiter von «Kirche in Not» zum Gedenken an die Christen, die letztes Jahr in verschiedenen Regionen der Welt wegen ihres Glaubens sterben mussten, Kerzen an. kath.ch

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