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Zwischen 90 Rappen und 1.50 Franken

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Ja, wir akzeptieren Euro», sagt die Verkäuferin eines Kiosks an der Freiburger Perolles-Allee. Zu welchem Wechselkurs der Einkauf berechnet wird, kann die Frau allerdings nicht sagen. «Die Kasse zeigt mir einfach an, wie viel Wechselgeld ich in Schweizer Franken herausgeben muss.»

In Freiburger Geschäften mit Euro zu bezahlen, ist meist problemlos möglich. Von 20 besuchten Betrieben auf einem Rundgang durch die Stadt Freiburg erhielten die FN nur in zwei Käsehandlungen und einem Tea-Room den Bescheid, Euro werde nicht akzeptiert.

 Wo Einkäufe mit Euro möglich sind, kann das Personal in rund der Hälfte der Fälle keine Angaben machen, zu welchem Wechselkurs der Euro verrechnet wird. In einem Reisebüro sagt die Fachfrau, sie müsse den Kurs erst im Internet nachschauen. In der Bijouterie eines Einkaufszentrums versucht die Verkäuferin zwar, die Information ausfindig zu machen, es gelingt ihr aber nicht. Wenn sie ein Produkt über die Kasse einscanne, müsse sie das Verkaufsgeschäft auch abschliessen, entschuldigt sie sich.

Der Verkäufer eines Haushaltsgerätegeschäfts ist ebenfalls unsicher: Zwischen 1 und 1.20 Franken werde der Wechselkurs wohl liegen, sagt er. Er werde sich aber informieren. Später schickt er eine E-Mail: Man berechne einen Kurs von 1 zu 1. Dieser werde monatlich angepasst.

Der Kellner hat’s einfach

Halt bei einer Tankstelle: Das Benzin kostet 21.05 Franken. Auf Wunsch drückt die Angestellte an der Kasse auf die Euro-Taste: 23.38 Euro. Das macht umgerechnet einen Euro-Kurs von 90 Rappen. Damit verrechnet diese Tankstelle unter allen von den FN besuchten Geschäften den für den Kunden unvorteilhaftesten Euro-Kurs. An diesem Tag liegt der offizielle Wechselkurs bei 1.05 Franken für einen Euro. Das heisst, die Tankstelle macht pro Euro einen Gewinn von 15 Rappen.

Ebenfalls unter dem an diesem Tag gültigen Euro-Wechselkurs liegen die Ansätze in Gastrobetrieben. Ob in einem für seine Fondues bekannten Restaurant oder an der Kaffeebar im Equilibre, es gilt: ein Euro für einen Franken. Dasselbe sagen der Inhaber eines kleinen Kiosks im Perolles-Quartier und die Verkäuferin eines grossen Kaufhauses.

Ein Zugbillett Freiburg–Bern retour, zweite Klasse, kostet am Automaten 28 Franken. Auch da ist Bezahlen mit Euro möglich. Das Billett kostet 28 Euro. Doch wie sieht es am Schalter aus? Der Mitarbeiter gibt die gewünschte Reise in den Computer ein und lässt sie dann auf Euro umrechnen. Hier wird der Wechselkurs mit 1.01 Franken pro Euro verrechnet.

 Als einziges Geschäft hat eine Kleiderboutique am Ladentisch den Wechselkurs transparent gemacht: 1 Euro = 0.95 Franken. Bei einer anderen Filiale derselben Boutique hat der Kunde diese Information nicht. Der Test an der Kasse zeigt aber: Auch da gilt der Kurs von 95 Rappen.

Profitieren kann der Euro-Kunde lediglich in zwei Geschäften. Beim Tourismusbüro kostet ein Freiburg-Badge 3.20 Euro oder 4 Franken: Wechselkurs 1 zu 1.25 Franken. Und in einer Apotheke ist ein Schmerzmittel für 1.70 Euro oder 2.55 Franken zu haben. Dies entspricht einem Wechselkurs von 1 Euro zu 1.50 Franken. So hoch war der Euro letztmals im Sommer 2009.

Wechselkurs: Im Alltag selten ein Thema

W elchen Euro-Wechselkurs Schweizer Geschäfte für ihre Kunden anwenden, ist für die Stiftung für Konsumentenschutz kaum je ein Thema gewesen. «Es gab Reklamationen, weil die SBB ihren Euro-Kurs nur jährlich anpassten. Dies ist aber nun korrigiert», sagt André Bähler von der Stiftung. Ansonsten seien zu diesem Thema wenig Meldungen eingegangen: «Touristen melden sich seltener bei uns.» Grundsätzlich könne jeder Geschäftsbetreiber selber einen Wechselkurs bestimmen, sagt Mathieu Fleury vom Westschweizer Konsumentenverband. «Aber es muss transparent sein gemäss Verordnung über die Bezeichnungen.» Die Detaillistengruppe Bulle hatte Ende Januar einen Informationsabend zum Thema Wechselkurs. «Dabei ging es aber um die Weitergabe von Rabatten», sagt Präsidentin Valérie Schmutz. In ihrer Boutique wolle vielleicht einer von 500 Kunden mit Euro bezahlen; da würde sie den Kurs schnell am iPhone ablesen. Für die Murtner Detaillisten sei das Thema noch zu jung, sagt Präsidentin Janine Grützner. Der Kurs liege im Ermessen jedes Geschäftes, der Richtwert liege wohl um 1.10 Franken. Zudem gebe es in Murten viele Banken, wo man den Tageskurs ablesen könne. uh

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