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Zwischen Anspruch und Wirklichkeit

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Autor: Michel Spicher

Martin Weber, dank des Sieges im letzten Spiel (3:2 gegen YB U21) haben Sie die 40-Punkte-Grenze geknackt. Sind Sie zufrieden mit dem achten Tabellenplatz?

Sehr. Wir haben uns 40 Punkte zum Ziel gesetzt, 41 sind es am Ende geworden. Für unsere Verhältnisse haben wir eine gute Saison gespielt.

Ihre Verhältnisse?

Man darf nicht vergessen, dass Düdingen ein kleiner Club ist. Unser Budget ist für 1.-Liga-Niveau relativ bescheiden und auch punkto Infrastruktur sind wir nicht gerade verwöhnt. Wir wollen und können uns nicht teure auswärtige Spieler leisten, wir setzen lieber auf Spieler aus der Region und aus dem eigenen Nachwuchs.

Letztes Jahr beendete der SC Düdingen die Saison auf dem vierten Schlussrang und stellte mit 47 Punkten einen neuen Clubrekord auf. Diesen vermochten Sie heuer nicht zu toppen …

Man hat schon gemerkt, dass nach der Rekordsaison die Erwartungen an die Mannschaft gestiegen sind. Wir sind mit dem Druck aber gut umgegangen und haben unsere guten Leistung einigermassen bestätigen können. Viel wichtiger als ein neuer Rekord ist aber die Tatsache, dass es uns gelungen ist, unseren Platz im Mittelfeld zu konsolidieren.

Sportlich wäre aber dennoch mehr möglich gewesen …

Wir hätten sicher weiter vorne mitspielen können, aber man muss das Gesamtpaket sehen. Einerseits hatten wir einige Verletzte zu beklagen. Mit einem breiteren Kader hätten wir diese Ausfälle sicher besser auffangen können. Doch da sind wir an unsere Grenzen gestossen. Anderseits haben wir immer wieder Spieler in die zweite Mannschaft abgegeben. Da haben wir sicherlich auch den einen oder anderen Punktverlust riskiert.

Zur Winterpause lagen Sie noch im Rennen um einen Platz unter den ersten drei. Mit vier Niederlagen und einem Remis zum Rückrundenstart hat man die Chance auf eine Teilnahme an den Aufstiegsspielen für die Challenge League allerdings verspielt. Enttäuscht?

Den Start zur Rückrunde haben wir tatsächlich gründlich verpatzt. Wenn wir da das eine oder andere Spiel gewonnen hätten, wären wir sicher ganz vorne dabei gewesen. Die Promotionsspiele waren aber nie unser Ziel, deswegen bin ich auch nicht enttäuscht. Wir hätten die Lizenz IV für die Challenge League eh nicht beantragt und auch gar nicht bekommen.

Träumt nicht jeder Trainer von einem Aufstieg mit seinem Team?

Ich bin kein Träumer, so wie es andere Trainer beim SCD in der Vergangenheit waren. Ich weiss, was wir erreichen können, und das haben wir geschafft. Mir ist wichtiger, dass der SC Düdingen auch in vier Jahren noch in der 1. Liga spielt. Die Challenge League ist für unseren Verein eine Nummer zu gross.

In der Defensive waren Sie offensichtlich schon in der 1. Liga überfordert. Mit 68 Gegentreffern weisen Sie die schlechteste Quote aller Teams auf …

Warum wir so viele Tore kassiert haben, ist schwer zu sagen. Denn eigentlich hatten unsere Gegner selten viele Torchancen. Viele Gegentreffer sind auf unglückliche Art und Weise zustande gekommen, einige sind sicher auch auf unsere Selbstzufriedenheit zurückzuführen.

2,3 Gegentreffer pro Spiel ist aber ein unglaublich hoher Schnitt – das lässt sich nicht schönreden. Für die neue Saison gehen unsere Prioritäten bei der Planung entsprechend in diese Richtung.

Worauf führen Sie die angesprochene Selbstzufriedenheit zurück?

In den letzten neun Runden ging es für uns nicht mehr um so viel. Die Promotionsplätze lagen ausser Reichweite, dem Abstiegskampf waren wir dank der guten Vorrunde früh entflohen. Da ist die Gefahr gross, dass man die Zügel etwas schleifen lässt und sich mit dem Erreichten zufrieden gibt.

Dank der komfortablen Tabellensituation konnten Sie als Trainer vermehrt den Nachwuchs einsetzen …

Ich habe immer wieder junge Spieler eingesetzt, um ein Zeichen zu setzen. Der Nachwuchs ist unser Kapital, er soll sehen, dass er in der ersten Mannschaft eine Chance erhält. Leider ist die Integration der Nachwuchsspieler in Düdingen in den letzten Jahren etwas vernachlässigt worden.

In Ihrem Kader befinden sich schon einige ältere Spieler. Was bedeutet dies für Ihre Planung für die kommende Saison?

Wir müssen so planen, dass möglichst nicht alle Routiniers gleichzeitig aufhören. Und wenn sie eines Tages ihren Rücktritt geben, müssen wir dafür sorgen, dass junge, mit dem Club verwurzelte Spieler die entstandenen Lücken füllen können.

Steht Ihr Team für die kommende Saison bereits?

Adrian Spycher wechselt zum FC Kerzers, ansonsten bleiben alle Stammspieler beisammen. 90 Prozent des Kaders hat bereits unterschrieben. Für die Offensive suchen wir noch zwei Verstärkungen.

Es war noch nie so leicht wie dieses Jahr, die Spieler zu halten. Sie waren sogar bereit, finanzielle Abstriche in Kauf zu nehmen. Wenn man sportlich erfolgreich ist und in der Mannschaft einen super Zusammenhalt hat, fällt die Spielersuche halt leichter.

Martin Weber hat gut lachen: Sein SC Düdingen hat sich im Mittelfeld der 1. Liga etabliert.Bild Corinne Aeberhard

FC Freiburg: Gute Ausgangslage nicht genutzt

Jacques Descloux, haben Sie die 0:5-Niederlage in Naters überwunden?

Nein, das war ganz schön hart. Am Tag nach der 0:5-Niederlage habe ich sogar SMS vom abgestiegenen FC Terre Sainte erhalten, in dem er mir Spielmanipulation vorwarf. (Naters musste mit fünf Toren Differenz gewinnen, um auf Kosten von Terre Saint den Ligaerhalt zu schaffen, Red.). Das tat natürlich weh, umso mehr der Vorwurf absolut ungerechtfertigt ist.

War es das unerfreuliche Ende einer unerfreulichen Saison?

Unsere Vorrunde war ganz gut, in der Rückrunde lief es uns aber nicht mehr. Trotzdem blieben wir lange im Rennen um einen Platz für die Promotionsspiele zur Challenge League, dies, weil auch die direkten Kontrahenten immer wieder patzten. Dass wir davon nicht profitieren konnten, das hat mich am meisten enttäuscht. Mehr noch, als unser Fall auf den sechsten Schlussrang.

Woran hat es gelegen?

Das ist schwer zu sagen. Vielleicht waren wir zu Weihnachten zu gut klassiert und haben uns etwas überschätzt. Vielleicht haben wir uns auch zu viel Druck auferlegt, nachdem wir erfahren haben, dass wir die Lizenz für die Aufstiegsspiele erhalten haben. Jedenfalls fehlte uns von da an die Siegermentalität, die Fähigkeit, auch mal Spiele zu gewinnen, wenn es nicht so läuft. Wir vermochten plötzlich keine der wichtigen Partien mehr für uns zu entscheiden. Zudem hatten wir viele Verletzte zu beklagen.

Die Ausfälle betrafen vor allem Ihre Offensivabteilung. Die Freiburger Defensive hat in der Rückrunde aber auch viel von ihrem einstigen Glanz verloren …

In der Saison 2009/10 standen wir hinten kompakt und sicher. Auch anfangs dieser Saison mussten wir kaum Tore zulassen. Dass wir in der Rückrunde dann phasenweise so dominiert werden konnten, ist mir unerklärlich. Unser Ziel war es, sowohl spielerisch als auch in der Klassierung Fortschritte zu machen. Beides ist uns nicht gelungen.

Das tönt, als stünde dem FC Freiburg eine turbulente Sommerpause bevor …

Ein Drittel unseres 21-Mann-Kaders wird den Verein verlassen, von sich aus oder auf unser Drängen hin. Darunter Spieler Doua, Fragnière, Horovitz, Fasel und Verdon. Ich steige in meine dritte Trainersaison bei Freiburg und da tut etwas Blutauffrischung immer gut. Wir suchen neue Spieler, einen Stürmer, einen Spielmacher und einen Innenverteidiger.ms

Jacques Descloux.Bild aw/a

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