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Zwischen Hoffen und Bangen

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«Wir erachten es als sinnvoll und nötig, in der nächsten Zeit keine Proben und Anlässe mehr durchzuführen.» Dies hat der Vorstand des Cäcilienchors Düdingen seinen Mitgliedern vor wenigen Tagen geschrieben. Düdingen ist kein Einzelfall, auch andere Chöre haben sich angesichts der steigenden Fallzahlen für diesen Weg entschieden. Einige sehen eine Zwangspause «bis auf weiteres» vor, andere haben den Termin für eine Neubeurteilung der Situation auf Mitte November festgelegt, so etwa der Gemischte Chor Plaffeien. Auch der Cäcilienchor Düdingen hofft, dass es die Lage Anfang Dezember zulässt, Weihnachtslieder zu üben.

Ständig neue Informationen

«Die Verunsicherung ist sehr gross», sagt Manuela Dorthe, Co-Präsidentin des Cäcilienverbands Deutschfreiburg. Bisher hat sich dieser Verband jeweils an die Freiburger Chorvereinigung gehalten, die Schutzkonzepte für ihre Mitglieder ausgearbeitet hat. Letzte Woche hat diese Vereinigung ihren Mitgliedern mitgeteilt, dass für die Chöre entweder Maskenpflicht oder die Abstandsregel gilt. Einen Tag später musste sie dies korrigieren, weil der Kanton am Freitag die Richtlinie erlassen hatte, dass nur noch mit Maske gesungen werden darf. «Das zeigt, dass heute nicht mehr gilt, was gestern noch war.» Einige Chöre, die bislang auf Masken verzichtet hatten, haben nun die Proben ganz eingestellt. Im Chor St. Silvester zum Beispiel hat eine Umfrage unter den Sängern ergeben, dass diese keine Masken tragen wollen. Der Verein hat deshalb alles abgesagt.

Den Nachbarn hören

Andere haben sich schon früher ans Maskentragen gewöhnt. «Sie sagen, lieber mit Maske singen und dafür etwas näherrücken», sagt Manuela Dorthe. Denn mit anderthalb Meter Abstand sei es für die Sängerinnen und Sänger schwierig, den Nachbarn zu vernehmen. «Für viele ist das aber wichtig, weil sie den Nachbarn als Bestätigung der eigenen Stimme hören müssen.»

Das bestätigt Bruno Tinguely, Präsident des Cäcilienchors St. Ursen. Nur wenige Mitglieder hätten bei der Aufnahme der Proben Ende August aus Sicherheitsgründen darauf verzichtet, wieder mit dem Singen anzufangen, sagt er. «Wir hatten befürchtet, dass weniger kommen. Wir haben das zahlreiche Erscheinen so interpretiert, dass alle froh waren, ihr Hobby wieder ausüben zu können», sagt Bruno Tinguely. Die erste Probe hat der Chor im Saal des Restaurants abgehalten, um den Abstand zu wahren. «In der zweiten Hälfte der Probe haben wir den Sängerinnen und Sängern Masken ausgeteilt und sie gebeten, das Singen auf diese Weise auszuprobieren. Es gab keine Opposition, und die Rückmeldungen waren gut.» Das Maskentragen erlaubte es dem Chor, normal beieinander zu stehen und auch in der Kirche auf der nicht so grossen Empore zu singen. «Deshalb konnten wir am Erntedankfest und an der Patronsfeier auftreten», sagt Bruno Tinguely.

Ganz ist der Chor nicht vom Virus verschont geblieben. Zweimal fiel kürzlich die Probe aus, weil die Sänger eines Registers in Quarantäne gehen mussten, nachdem unter ihnen ein Mitglied positiv getestet worden war. «Doch nicht, weil sie zusammen in einem Register singen, sondern weil sie nach der Probe im Restaurant noch ein Glas zusammen getrunken haben», hält er fest. Der Chor appelliere an die Eigenverantwortung der Mitglieder, damit jemand schon bei den kleinsten Anzeichen von Symptomen nicht an die Probe komme.

Wie es jetzt weitergeht, hängt von den Entscheiden von Kanton und Bund ab. Momentan hält der Chor an der wöchentlichen Probe vom Donnerstag und auch an der Cäciliafeier vom 15. November fest. «Wir wollen in der Messe singen und geben danach in der Kirche noch ein Ständchen», sagt Bruno Tinguely. Wenn es neue Vorschriften gebe, wonach auch die Abstandsregel zwingend eingehalten werden müssen, dann werde wohl alles abgesagt. Denn auf der Empore oder im Probelokal ist dies aus Platzgründen nicht möglich.

Wichtige soziale Kontakte

Manuela Dorthe nimmt stark an, dass der Bundesrat heute wieder ein Verbot für Chöre und Blaskapellen im Amateurbereich erlässt. «Es wäre zwar schade, aber irgendwie logisch», sagt sie. Wenn die Behörden dazu aufriefen, alle unnötigen Kontakte zu vermeiden, dann betreffe das auch die Hobbys.

Sie würde es trotzdem bedauern. «Für viele Sängerinnen und Sänger ist der Chor ein wichtiges soziales Netz. Er ist wie eine Familie. Die Chormitglieder kümmern sich umeinander.» Sie nennt den Cäciliensonntag, der vielen sehr wichtig ist. «Ein Mann hat mir kürzlich gesagt, es sei für ihn der schönste Tag im Jahr. Doch sogar er war bereit, dieses Jahr darauf zu verzichten und lieber Vorsicht walten zu lassen.»

Blasmusikvereine

Keine Planungssicherheit

Alle 16 Vereine des Musikverbands Sense mit etwa 700 Mitgliedern hatten im Herbst normal mit Proben angefangen. Bei grossen Gesellschaften wie etwa Düdingen wurden die Musikantinnen und Musikanten in zwei Gruppen aufgeteilt, um die Abstände wahren zu können. Andere Vereine haben andere Probelokale gesucht, weil ihre eigenen zu klein sind.

Angesichts der aktuellen Corona-Situation hätten einige Musikgesellschaften nun ihre Proben wieder unterbrochen, sagt Markus Zollet, Präsident des Musikverbands Sense, auf Anfrage. «Andere warten die Entscheide der Behörden vom Mittwoch ab.»

Kein Verein wisse derzeit, woran er sei und was er noch planen solle. «Die Konzerte, die bis Weihnachten geplant sind, sind alle in der Schwebe oder besser gesagt auf der Kippe», sagt Zollet. Die Unsicherheit betrifft die Durchführung der geplanten Anlässe an sich, aber auch die Vorbereitung, denn ohne Proben können die Konzerte nicht stattfinden. «Einiges ist schon abgesagt. Ich befürchte, dass noch weitere Anlässe dazukommen.»

Ausharren und warten

Das sei aber auch verständlich, sagt Markus Zollet. Denn niemand wolle die Verantwortung übernehmen, falls sich jemand an den Proben oder am Konzert anstecke. «So macht es keinen Sinn. Es braucht wohl einen langen Schnauf – wir müssen ausharren und abwarten, wie sich die Lage entwickelt.»

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Joderklubs

Einige hoffen noch

Der Jodlerklub Alphüttli Plaffeien hat letzte Woche den für den 28. November geplanten Jodlerabend abgesagt. «Es wäre nicht gegangen», sagt Sekretär Matthias Thürler. «Unsicherheiten und Risiken sind momentan zu hoch.» Der Klub war in mehrfacher Hinsicht gefordert. Zum einen war unsicher, ob der Jodlerabend angesichts der zunehmenden Ansteckungen überhaupt hätte stattfinden können. Zum andern war unklar, ob er auch ohne Verschärfung der Massnahmen das Schutzkonzept hätte einhalten können.

Das Schutzkonzept der Gemeinde für die Benutzung der Turnhalle etwa sieht vor, dass höchstens 25 Personen auf der Bühne sein dürfen. «Wir wären aber mindestens 30 gewesen, hätten also entscheiden müssen, wer nicht auftreten darf.» Die Unsicherheit bei einigen Mitgliedern sei gross gewesen. Einige hätten befürchtetet, als Firmeninhaber oder Mitarbeiter in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten auszufallen. «Deshalb haben wir sämtliche Aktivitäten eingestellt», sagt Thürler.

Kantonalpräsident Marcel Beyeler kann die grosse Unsicherheit unter den Klubs bestätigen. «Einige Klubs haben bereits ihre für Februar und März geplanten Jodlerabende abgesagt. Andere halten noch am Programm fest und hoffen.» Es gebe keine Richtlinien des Kantonalverbands, sagt er. «Jeder Klub muss die Situation selber einschätzen – es sei denn, es werden von den Behörden Massnahmen verordnet.»

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