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Zwischenhoch über Freiburg?

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Gastkolumne

Autor: Claudine Brohy

Zwischenhoch über Freiburg?

Wie schon seit vielen Jahren wird uns der Santiklous heute seine weisen und auch ironischen Betrachtungen über das politische und soziale Geschehen in der Welt zweisprachig mitteilen. Andächtig wird die versammelte Menge zuhören, manche werden dem französischen Text, andere eher dem deutschen vermehrt Aufmerksamkeit schenken. Eine nicht unbedeutende Anzahl von Personen wird bei den Anekdoten und Wortspielen in beiden Sprachen schmunzeln. Wie viele?

In den letzten Wochen wurde wieder vermehrt über die Zweisprachigkeit geschrieben und gesprochen. Regelmässig erhitzt die Thematik die Gemüter, einmal mehr die Frankophonen, dann eher die Deutschsprachigen; die Intensität und Emotionalität kann man jeweils anhand der in den zwei Tageszeitungen abgedruckten Leserbriefe messen. Im Moment wird über die von der neuen Kantonsverfassung explizit genannte Möglichkeit diskutiert, dass sich Gemeinden als offiziell zweisprachig erklären können, die Stadt Freiburg ist davon besonders betroffen, oder über Massnahmen, welche die Stadt Freiburg zur Förderung der Zweisprachigkeit und des Austauschs zwischen den Sprachgemeinschaften ergreifen könnte. Eine neue Generation von Eltern setzt sich wieder für einen intensiveren Kontakt mit der Partnersprache im Kindergarten und in der Schule ein, und ein Forum versammelt Bürgerinnen und Bürger zu Diskussion und Meinungsaustausch und will konstruktive Wege beschreiten. Alles schon da gewesen, werden viele denken. Und doch fehlt etwas in Freiburg: eine regelmässige und objektive Standortbestimmung über die Befindlichkeit der Freiburgerinnen und Freiburger in Sachen Sprachen, in Bezug auf ihre Sprachkompetenzen, ihre Identität, ihre Einstellungen, ihre Visionen. Diese würde allfällige Probleme und auch Positives erfassen, eine Art Observatorium oder Barometer sein, dessen Messungen im Zeitvergleich das Sprachenklima erfassen würde. Man könnte daraus erschliessen, ob eine globale Erwärmung oder eher eine Abkühlung stattgefunden hat. Andere zweisprachige Regionen und Gemeinden haben solche Instrumente eingesetzt.

Und vielleicht würde man auch merken, dass die Zweisprachigkeit in Freiburg nicht nur Standortvorteil, sondern einfach auch Alltag ist.

Claudine Brohy ist Linguistin und wohnt in Freiburg. Sie ist zweisprachig aufgewachsen, hat in Freiburg und in Kanada studiert. Sie interessiert sich für die verschiedenen Aspekte der Zweisprachigkeit und ist Mitglied einer FN-Autoren-Gruppe, die im Monatsrhythmus frei gewählte Themen zur Zweisprachigkeit bearbeitet.

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