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Zwölf Millionen und 200 Tonnen heben ab

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Am Mittwoch frühmorgens geht es los: Ein sogenannter Raupenkran hievt das gut 150 Tonnen schwere Schiff «Neuchâtel» von der Werft in Sugiez in den Broyekanal. Es ist eine Präzisionsarbeit: Die Fracht, die mitsamt der Tragwiege knapp 200 Tonnen schwer ist, muss im Gleichgewicht bleiben und darf auf keinen Fall zu baumeln beginnen. Mit einem kleineren Kran beladen die Arbeiter den hinteren Teil des Raupenkrans mit mehreren zehn Tonnen schweren Gussstahlblöcken. Erst dann fährt der Raupenkran sachte ans Wasser. Kurz vor zehn Uhr ist es so weit: Der Rumpf des 101-jährigen Raddampfers «Neuchâtel» berührt das Wasser und das Schiff gleitet sanft in die Broye.

 Während knapp drei Jahren wurde das historische Schiff in der Werft in Sugiez auf Vordermann gebracht. Die Renovation initiiert hat der Verein Trivapor, der dafür rund zwölf Millionen Franken gesammelt und ins Schiff gesteckt hat (siehe Kasten). Dass dies möglich war und die «Neuchâtel» wieder in See stechen kann, ist nicht zuletzt einem Mäzen zu verdanken. Dieser sah sich die Einwasserung «seines» Dampfers vom Privatboot aus an. Wohlweislich–denn die vielen Journalisten, die beim Spektakel dabei waren, hätten ihn zu gerne vor das Mikrofon und vor die Kamera gekriegt.

Mit der «Neuchâtel» werden nun Testfahrten durchgeführt, die Arbeiter nehmen die Dampfmaschine in Betrieb und stellen den Innenausbau fertig. «In der Saison 2014 soll das Schiff wieder eingesetzt werden», sagt André Bernoulli vom Verein Trivapor. Den Dampfer betreiben wird die Schifffahrtsgesellschaft des Neuenburger- und Murtensees (LNM). Laut Bernoulli sei vertraglich geregelt, dass die LNM pro Saison mindestens 20 Fahrten öffentlich auf den drei Juraseen durchführt. Man hoffe jedoch, dass die «Neuchâtel» dereinst als Kursschiff von See zu See fahre.

Platz für 300 Passagiere

Während die meisten Kursschiffe von zwei oder drei Personen betrieben werden können, müssen auf der «Neuchâtel» vier Mitarbeiter im Einsatz sein. Platz bietet das Schiff für 300 Passagiere. Ursprünglich hatten viel mehr Leute Platz: Gebaut wurde die «Neuchâtel» für den Transport von 550 Personen.

Zahlen und Fakten

Eine finanzielle Zangengeburt

Am 15. Juni 1912 fand die Jungfernfahrt des Raddampfers «Neuchâtel» auf dem Neuenburgersee statt. 1968 wurde sie ausrangiert und diente bis Ende 2006 als Restaurant im Hafen von Neuenburg. Der Verein Trivapor mit rund 4000 Mitgliedern und Gönnern kaufte das Schiff 2007. Die Renovation kostet insgesamt rund zwölf Millionen Franken. Geldgeber sind neben einem Mäzen die öffentliche Hand und Sponsoren. Die vier Kantone Freiburg, Bern, Neuenburg und Waadt haben Trivapor eine Kostenbeteiligung von insgesamt vier Millionen Franken in Aussicht gestellt, doch nur Neuenburg und Waadt haben sich am Ende beteiligt. In einer Anfrage zweier Grossräte hielt die Freiburger Regierung fest, es habe nie eine Zusage gegeben. Drei Berner Grossräte fordern ihre Regierung mit einer Motion zur Beteiligung auf.hs

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