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Dem Asbest auf der Spur

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Dem Asbest auf der Spur

Dank Freiburger Studie wurden neue Erkenntnisse zur Entfernung asbesthaltiger Bodenbeläge gewonnen

Die bisherigen Richtlinien bei der Entfernung von asbesthaltigen Bodenbelägen werden überdacht. Dies dank einer Studie der Freiburger Markus Schafer und Bernard Grobéty. Auch das Bundesamt für Gesundheit trägt diesen Resultaten Rechnung.

Von JEAN-LUC BRÜLHART

Mit Bekannten und Freunden ein Haus oder eine Wohnung renovieren ist auch mit Spass verbunden. Aber Vorsicht: Beim Entfernen von Bodenbelägen können sich Asbestfasern freimachen und die Atemwege angreifen. Je nach Verarbeitungsart kann Asbest leicht verwechselt werden mit Glaswolle oder Karton – wie beim dreischichtigen Bodenbelag mit Asbestkarton, dessen unterste Schicht zu 90 Prozent aus Asbest besteht.

Überarbeitete Broschüre

Um die Heimwerker auf die Gefahren beim unsachgemässen Umgang mit asbesthaltigen Bodenbelägen aufmerksam zu machen, hat das
Bundesamt für Gesundheit (BAG) im November 2005 eine überarbeitete Informationsbroschüre mit dem Titel «Asbest im Haus» herausgegeben. Sie enthält die neusten Er-kenntnisse einer Studie von Mar-
kus Schafer, ehemals Experte für Materialanalytik am «Institut universitaire romand de Santé au Travail (IST)» in Lausanne und heute Mitarbeiter in der auf Umweltberatung und -analytik spezialisierten Carbotech AG in Freiburg, und von Bernard Grobéty, Professor für Erdwissenschaften an der Universität Freiburg.

Raspeln, sägen, schleifen

In aufwändigen Feld- und Labortests haben Schafer und Grobéty bewiesen, dass nicht alle asbesthaltigen Bodenbeläge bei der Entfernung im Rahmen von Renovationen gleich grosse Konzentrationen Asbestfasern freisetzen. Dabei wurden die Produkte erstmals in einem standardisierten Test mechanisch in einer Experimentierkammer bearbeitet (geraspelt, gehobelt, geschliffen, zersägt). Schafer und Grobéty haben während diesen Bearbeitungsmethoden gemessen, wie hoch die Konzentration an Asbestfasern in einem Kubikmeter Luft war.

«Asbest ist
immer gefährlich»

Aufgrund der Resultate wurden die Empfehlungen für Schutzmassnahmen bei der Sanierung von Bodenbelägen in der BAG-Broschüre «Asbest im Haus» angepasst. «Asbest ist aber immer gefährlich», betont Bernard Grobéty. Bisher wurden bei allen asbesthaltigen Bodenbelägen aufwändige Schutzmassnahmen getroffen: Abdecken der betroffenen Räume mit Plastik, Spezialanzüge für die Arbeiter, Schleusen und Luftreinigungsanlagen. «Das ist zeitintensiv und verursacht – in einigen Fällen unnötigerweise – hohe Kosten», erklärt Schafer.

Das BAG wird die Studien-Ergebnisse im demnächst erscheinenden Faltblatt, das unter anderem in Do-it-yourself-Läden aufliegen wird, berücksichtigen.

Kriterien neu definieren

Markus Schafer und Bernard Grobéty wollten mit ihrer Arbeit die Kriterien für die Schutzmassnahmen beim Entfernen von asbesthaltigen Boden-belägen neu definieren. Nicht mehr die Dichte des Materials sollte entscheiden, sondern die Konzentration der Asbestfasern, die bei mechanischen Arbeiten freigesetzt werden und den Menschen und die Umwelt gefährden.

www.asbestinfo.ch, www.suva.ch/asbest, www.forum-asbest.ch, www.iurst.ch
Der Asbest und seine Folgen

Asbest ist ein Sammelbegriff für eine Gruppe von faserigen Mineralien, welche ebenfalls in der Schweiz zu finden sind. Zwischen 1900 und 1990 wurde Asbest in rund 3000 Produkten verwendet, darunter zahlreichen Bauprodukten. Unter Zugabe von Asbest konnte die Werkstoffeigenschaft dieser Produkte markant verbessert werden. So ist Asbest hitzeresistent und webfähig. Heute ist es möglich, Asbest in fast allen Anwendungsbereichen mit gleichwertigen Materialien zu ersetzen.

In gebundener Form ist der Asbest nicht gesundheitsschädigend. Erst wenn er mechanisch bearbeitet wird – zum Beispiel durch Bohren, Raspeln, Sägen oder Schleifen – gelangen Fasern in die Luft und damit in die Atemwege.

Schaden in den Lungen

Eine Asbestfaser kann sich in in kleinste, von blossem Auge nicht mehr sichtbare Fäserchen längs aufspalten. «Diese richten in den Lungen Schaden an», sagte Bernard Grobéty, Professor für Erdwissenschaften an der Universität Freiburg. Eingeatmet, können sie Krebs verursachen oder Pleuraplaque und die Staublungenkrankheit Asbestose hervorrufen.

Es kommt vor, dass in einem Kubikmeter Luft Millionen von Asbestfasern schweben – aber man sieht nichts davon. Es braucht schon ein Elektronenmikroskop, um die allerfeinsten Fasern zu erkennen, ein Lichtmikroskop reicht nicht. jlb

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