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«Ein Schiff kann so nicht weiterfahren»

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Die Reaktionen der Parteien auf den Abgang von HFR-Generaldirektorin Claudia Käch (siehe oben) liessen gestern an Deutlichkeit wenig zu wünschen übrig. «Ich verstehe die Entscheidung absolut», sagte der FDP-Fraktionschef des Grossen Rats, Peter Wüthrich (Domdidier), auf Anfrage. «Ein Schiff, das derart unkontrolliert und defizitär unterwegs ist, kann so nicht weiterfahren.» Und wie im Fussball könnten die Verantwortlichen in so einem Fall nicht die ganze Mannschaft auswechseln – wohl aber den Trainer. Nun seien aber noch weitere Massnahmen nötig, wie er es zusammen mit Grossrat Markus Bapst (CVP, Düdingen) in einer Motion gefordert habe. Es gelte, das HFR-Personal aus dem Staatspersonal­gesetz herauszulösen und in einen neuen Gesamtarbeitsvertrag zu integrieren.

«Ich bin sehr überrascht», sagte CVP-Fraktionspräsident Hubert Dafflon (Grolley). Er könne nicht beurteilen, ob persönliche oder strategische Gründe für diesen Entscheid ausschlaggebend waren. Jetzt gelte es abzuklären, ob eine Loslösung des HFR-Personals aus dem Staatspersonalgesetz die richtige Lösung für die Strukturprobleme des Spitals sei.

«Völlig überrascht» war auch SVP-Fraktionspräsident Emanuel Waeber (St. Antoni). «Claudia Käch machte einen sehr guten Eindruck», sagte er. Nur habe das Spital ein Strukturproblem, das aber vielschichtig sei. Das Personal stelle dabei nur einen Aspekt dar, neben der Struktur mit den Regionalspitälern, der Finanzierung als Ganzem und weiteren Faktoren.

«Licht ins Dossier bringen»

«Das HFR ist eine unabhängige Institution, und unsere Fraktion war in diese Entscheidung nicht eingebunden», betonte Sylvie Bonvin-Sansonnens (Grüne, Rueyres-les-Prés), Fraktionspräsidentin der Mitte-links-Grün-Fraktion. Sie sei aber nicht überrascht über diesen Schritt und grundsätzlich glücklich darüber, dass «ein echter Wille, Lösungen zu finden», da sei. Sie vertraue auf den HFR-Verwaltungsrat im Hinblick darauf, dass dies auch gelingen werde. Das Staatspersonalgesetz zu verändern wäre aber für sie sicher «der falsche Schritt». Zu allfälligen Fehlern von Claudia Käch wollte sich Bonvin-Sansonnens nicht äussern.

Der SP-Kantonalpräsident, Grossrat Benoît Piller (Avry-sur-Matran), hat diesen Schritt erwartet. Schon Ende 2016 habe sich Käch dahingehend geäussert, dass das Personal verantwortlich für das Spitaldefizit sei. Seine Partei habe diese Einstellung schon damals für einen Affront gehalten. Piller begrüsst es sehr, dass der Staatsrat «Licht ins Dossier HFR bringen» wolle. Es gelte nun aber, auch die Rolle des Verwaltungsrats genau unter die Lupe zu nehmen. Unbestritten ist für Piller, dass das HFR einen Teil des Service public ausmache. Das Staatspersonalgesetz für die Situation verantwortlich zu machen, sei «lächerlich».

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