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Santésuisse will Lösung für Freiburger Modell

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Vor einer Woche beklagte sich die Freiburger Gesundheitsdirektorin ­Anne-Claude Demierre (SP) über das mögliche Aus des Freiburger Modells über die pauschale Medikamentenabgabe in Pflegeheimen. Der Krankenversicherungsverband Santé­suisse habe gegenüber der Vereinigung Freiburger Alters­ein­richtungen gesagt, dass er das vergleichsweise kostengünstige System nicht mehr anerkennen wolle (die FN berichteten). Der Grund: Die seit diesem Jahr gültige Verordnung über den Risikoausgleich des Bundes verlangt die Aushändigung von individuellen Daten der Pflegeheimbewohner. Danach ist es Aufgabe der Krankenversicherer, die Daten zum Medikamentenkonsum ihrer krankenversicherten Personen der gemeinsamen Einrichtung KVG zu liefern, damit der Risikoausgleich berechnet werden kann.

Weiterhin verhandlungsbereit

In einer Stellungnahme dementiert Santésuisse, dass er sich gegen das Freiburger Modell stelle: «Wir verstehen das Anliegen der Pflegeheime sehr gut. Bedauerlicherweise genügt das Freiburger Modell aber nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen.» Darum suche der Verband zusammen mit den Pflegeheimen nach Alternativen. «Ende März werden wir die nächste Sitzung haben und eine praktikable Lösung erarbeiten. Von Abbruch der Verhandlungen kann keine Rede sein», heisst es.

Zwei Varianten

Santésuisse stellt zwei Varianten zur Debatte: Bei der ersten werden die Preise weiterhin kantonsweit für alle Heime ausgehandelt. Das Heim kauft die benötigten Medikamente ein. Neu schreibt die Heim­apotheke für jeden Patient eine separate Rechnung. Diese Lösung würde aber bedeuten, dass die ausgehandelten Rabatte weitergegeben werden müssen.

Bei der Variante zwei wird der Medikamentenverkauf an eine externe Apotheke ausgelagert. Diese würde die benötigten Medikamente pro Patient ans Heim liefern und eine Rechnung schreiben. Auch bei dieser Lösung fällt die Pauschale weg. Laut Santé­­suisse-Sprecherin Sandra Kobelt sparen die Heime dafür den Verrechnungsaufwand ein. Durch eine auf den Patienten zugeschnittene Beratung des externen Apothekers könne die Ausgabe von kostengünstigeren Medikamenten begünstigt werden. Bei beiden Lösungen ist eine Pauschale verhan­delbar.

Nicht eingehen will Santé­suisse auf die vom Kanton Freiburg vorgeschlagene Variante. Sie sah vor, das IT-System so anzupassen, dass die Daten der Heimbewohner trotz Pauschalsystem einzeln eruiert werden können: «Wir können die Erhebung der Daten nicht delegieren. Das erlaubt weder die Verordnung noch das Bundesamt für Gesundheit.»

Kanton will Kostenneutralität

Um den guten Willen für eine Lösung zu unterstreichen, hat Santésuisse die Frist für den Systemwechsel auf den 30. Juni 2018 verlängert. Ob die Vereinigung Freiburger Alters­einrichtungen auf die Vorschläge eingehen wird, muss sich noch zeigen. Anne-­Claude Demierre will zu den vorgeschlagenen Varianten nicht Stellung beziehen. «Wir begrüssen aber die Dialogbereitschaft von Santésuisse», liess sie gegenüber den FN verlauten. Sie betont, dass es für den Kanton wesentlich sei, weiterhin von einer Lösung zu profitieren, die eine Senkung der Gesundheitskosten erlaube.

Die Arzneimittel kosten gemäss dem Freiburger Modell für einen Bewohner eines Pflegeheims im Durchschnitt pro Tag 4.80 Franken. Im Schweizer Mittel sind es 8.55 Franken. Auf die 2600 Freiburger Pflegeheimbewohner hochgerechnet sind es 4,55 Millionen Franken im Jahr; im Schweizer Durchschnitt wären es 8,11  Millionen Franken.

Ob der Systemwechsel kostenneutral vollzogen werden kann, müsse sich langfristig zeigen, sagte Santésuisse-Sprecherin Kobelt.

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