Ein erster Schritt für die Rettung des Hotel-Restaurants zum Wasserfall in Jaun–in der Bevölkerung auch «Hof» genannt–ist gemacht. Laurent Schuwey, Berthold Buchs und Thomas Rauber haben vor kurzem die «Hotel zum Wasserfall Immobilien AG» gegründet. Sie bildet die Grundlage für den Kauf der Liegenschaft von der bisherigen Besitzerin. «Noch diese Woche soll die Liegenschaft überschrieben werden», bestätigt Laurent Schuwey einen Bericht der Zeitung La Gruyère. Er ist zuversichtlich, dass das Geschäft reibungslos über die Bühne geht.

Laurent Schuwey ist Mitglied der Arbeitsgruppe, die sich im Juni gebildet hat, um den Kauf des Gastrobetriebs in die Hände zu nehmen und Investoren zu suchen (die FN berichteten). «Unser erstes Ziel war es, einen Käufer für den Hof zu finden», sagt er. Es sei nicht leicht gewesen, Investoren für das Projekt zu begeistern. Deshalb sei es ein logischer Schritt gewesen, dass Mitglieder der Arbeitsgruppe sich in der Aktiengesellschaft engagieren. «Wir haben verschiedene Varianten angeschaut, und diese war die beste», sagt Laurent Schuwey. Die drei hätten sich diesen Schritt gut überlegt. «Wir waren uns aber einig weiterzumachen.»

Bald wieder eröffnen

Als nächster Schritt soll eine baldige Eröffnung des Gastronomiebetriebs an die Hand genommen werden. «Unser Wunsch ist es, ihn so rasch wie möglich wieder zu verpachten. Wir hoffen, dass wir einen Wirt oder eine Wirtefamilie finden, die ihn übernehmen.» Falls dies nicht möglich sei, müsse sich die neu gegründete Aktiengesellschaft andere Lösungen überlegen. Gemäss Schuwey könnte der seit Februar 2013 geschlossene «Hof» den Betrieb sofort wieder aufnehmen. «Es sind zwar schon einige Sanierungsmassnahmen notwendig», sagt er. «Wir wissen, dass man investieren muss.» Doch sei der Gastrobetrieb bis zu seiner Schliessung in diesem Zustand voll funktionsfähig gewesen. Deshalb könnte die Sanierung auch später schrittweise vollzogen werden. «Wir konnten in den letzten zwei Monaten nicht alle Probleme lösen», so Schuwey. «Es gibt noch viele offene Fragen.»

Möglicherweise wird die Aktiengesellschaft durch weitere Gesellschafter erweitert. «Wir schauen, wie es sich entwickelt.» Mit dem Entscheid, sich beim Kauf zu engagieren, wollten die künftigen neuen Besitzer etwas für ihr Tal tun. «Wir engagieren uns für die Gemeinde. Aber es muss im Endeffekt auch funktionieren», hält Laurent Schuwey fest. «Wir wollen einen Betrieb auf die Beine stellen, der schwarze Zahlen schreibt.»

Leute sind erleichtert

Eigentlich wollten die Aktionäre das Geschäft erst nach dem definitiven Kauf publik machen. Nun sind schon vorher Gerüchte aufgekommen. Ein Zeichen, wie sehr das Thema in der Bevölkerung präsent ist. «Viele Leute sind erleichtert», beschreibt Laurent Schuwey die Reaktionen. «Sie sind froh, dass wir etwas unternommen haben. Der Hof liegt ihnen am Herzen.»