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Vier Projekte für einen starken Sensebezirk

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Bis gestern Freitag lief die Vernehmlassungsfrist für die Freiburger Gemeinden zum kantonalen Richtplan. Die Sensler Gemeinden haben eine gemeinsame Stellungnahme ausgearbeitet und vier Projektblätter verabschiedet, die sie beim Kanton einreichen. Eines davon betrifft den Verkehr, bei den drei weiteren geht es um touristische Projekte. «Hinter allen vier Vorhaben steht der ganze Bezirk, weil sie einen regionalen Nutzen und eine Bedeutung für den ganzen Bezirk haben», betont Manfred Raemy, Oberamtmann und Präsident des Gemeindeverbandes Region Sense.

Gleichzeitig treibt der Sensler Gemeindeverband das Projekt «Gemeinsame Arbeitszone im Sensebezirk» voran, von dem er hofft, dass es als kantonales Pilotprojekt der Neuen Regionalpolitik eingereicht werden kann (siehe Kasten). Alle diese Eingaben im Rahmen des kantonalen Richtplans haben eins gemeinsam: Der Sensebezirk tritt geeint auf. «Wir haben bereits bei der Energiestadt Sense, bei der bezirksweiten Trinkwasserstudie, beim regionalen Richtplan und bei der Tourismusstrategie gezeigt, dass wir eine gemeinsame Vision haben», erklärt Manfred Raemy. Die Einsicht bei den Gemeinden sei da, dass man sich zusammentun müsse, um beispielsweise gegenüber dem Kanton als starker Partner aufzutreten. «Lange war das nicht nötig, jetzt fordern Bund und Kanton immer mehr regionales Denken und Handeln.»

Eine alte Idee neu lanciert

Die Idee eines neuen Autobahnzubringers Friseneit bei Bösingen ist eines der Projekte, die die Sensler gerne im kantonalen Richtplan verankert hätten. Der Gemeindeverband beruft sich auf eine 2009 veröffentlichte Verkehrsstudie für den unteren Sensebezirk, die diese Variante empfiehlt. «Diese Studie ist heute nicht mehr ganz aktuell, da damals die Poyabrücke noch nicht gebaut war», sagt Raemy. Jedoch habe die Variante Friseneit auch heute noch Hand und Fuss. «Man könnte den Zubringer rea­lisieren, ohne viel Kulturland zu verlieren. Man müsste eine neue Zufahrt bei Schmitten bauen, könnte sich sonst aber auf bestehende Infrastrukturen stützen.»

Voraussetzung, dass dies funktioniere, seien jedoch zwei weitere Verkehrsprojekte: die Umfahrung Düdingen und die Verbindungsstrasse Birch–Luggiwil. Das Sense-Unterland habe zwar nicht die riesigen Verkehrsprobleme wie grosse Me­tropolen, jedoch habe das Gebiet grosses Entwicklungspotenzial. Zudem gehe der Richtplan von einem grösstmöglichen Wachstum aus. Deshalb brauche der Bezirk auch Möglichkeiten, um dieses aufzunehmen, so Raemy. «Der Verkehr nimmt dadurch zu, und die heutigen Probleme, zum Beispiel in Flamatt, verstärken sich.»

Deutliches Signal erwünscht

Wie gross die Chancen für die Variante Friseneit sind, kann Manfred Raemy heute nicht abschätzen. «Es geht nicht um ein Projekt, das in den nächsten fünf Jahren umgesetzt wird. Wir müssen aber heute die Möglichkeiten dafür vorsehen, damit es allenfalls in einigen Jahren realisiert werden kann, damit nichts verbaut wird.» Werde es heute nicht in den Richtplan aufgenommen, sei die Chance für eine spätere Realisierung sehr klein. Nur wenn der Kanton voll dahinterstehe, habe dies Gewicht beim Bund. «Es braucht ein deutliches Signal, dass solche Projekte aus dem Sensebezirk unterstützt werden.»

Die drei touristischen Projektblätter, die der Gemeindeverband einreicht, sind alle in der Region Plaffeien-Schwarzsee angesiedelt. Die Idee, auf dem Gypsera-Areal ein multifunktionales Zentrum zu realisieren, besteht bereits seit mehreren Jahren. Vorgesehen ist nun ein Projekt mit drei Komponenten: Der Bau eines Gebäudes, in dem Gewerbe, Dienstleistungen und touristisch bewirtschaftete Wohnungen untergebracht sind. Dazu ein Parkhaus, und als drittes eine Arena für Veranstaltungen. «Es geht darum, die Funktion des Geländes zu überdenken und es aufzuwerten», sagt Simon Ruch, Geschäftsführer der Region Sense. «Es soll nicht nur aus Parkplätzen bestehen, wie dies heute der Fall ist.» Schwarzsee sei als Tourismusstandort von kantonaler Bedeutung eingestuft. Diesem Umstand werde aber im kantonalen Richtplan zu wenig Rechnung getragen, ergänzt Manfred Raemy. Konkrete Details wie etwa Trägerschaft oder Finanzierung seien noch nicht geregelt. «Das ist auch nicht Sinn der Eingabe, aber wir wollen das Projekt gemeinsam angehen und breit abstützen. Die Region Sense übernimmt gewisse Koordinationsaufgaben.»

Beim zweiten Projekt geht es um die Weiterentwicklung des Skigebiets Schwarzsee. Vorgesehen ist unter anderem die Erweiterung der Beschneiung auf der Riggisalp-Piste, der Ersatz der in die Jahre gekommenen Zweier-Sesselbahn und die Erweiterung des Skigebiets, indem das Trassee der Geissalp dazugenommen wird. «Der Druck auf die Skigebiete und Bergbahnen nimmt zu. Sie müssen immer mehr anbieten können, um attraktiv zu sein und zu bleiben», so Raemy.

Das letzte Projektblatt der Region Sense betrifft das Gebiet des heutigen Hapferenlifts in der Flachsmatt in Plaffeien. An diesem Hang ist eine «Mountain­bike-Farm» geplant mit diversen Pisten und Hindernisparcours – für Familien und angefressene Sportler. Der Lift soll dabei als Transportmittel eingesetzt werden. Manfred Raemy ist überzeugt, dass man mit diesen Projekten den wichtigen Wirtschaftszweig Tourismus im Sensebezirk stärken könnte.

Seebezirk

Gemeinden sehen die Peripherie vernachlässigt

Auch die Gemeinden des Seebezirks haben vier Projektblätter verabschiedet. Diese betreffen die Erweiterung des Papilioramas in Kerzers, die Erweiterung der bestehenden Sportanlagen in Gurmels, die Aufwertung von Mont-Vully und die Arbeitszonen von regionaler Bedeutung, sagt Pierre-André Burnier, Vizepräsident des Gemeindeverbands See. Bei Letzterem unterstreiche der Verband die Bedeutsamkeit der vier interkommunalen Zentren Courtepin, Gurmels, Kerzers und Mont-Vully. Aus Sicht des Verbands spricht der kantonale Richtplan viel vom Kantonszentrum, habe aber die Tendenz, die Peripherie zu vergessen. Unter anderem darauf weise man den Kanton in der 20-seitigen Eingabe hin.

jmw

 

Sensler Arbeitszonen

«Könnte ein kantonales Pilotprojekt werden»

Die Sensler Gemeinden sind dabei, über die Gemeindegrenzen hinaus gemeinsame Arbeitszonen zu definieren. Dieses Projekt ist jedoch noch nicht im Richtplan aufgeführt, da die Vorarbeiten eben erst begonnen haben», sagt Manfred Raemy, Oberamtmann und Präsident der Region Sense. «Es könnte zu einem Pilotprojekt für den ganzen Kanton werden», ergänzt Simon Ruch, Geschäftsführer der Region Sense. Vorgesehen ist, dieses noch im Verlauf von 2018 für die Umsetzung als Projekt der Neuen Regionalpolitik (NRP) einzureichen. «Die Idee hinter dieser gemeinsamen Arbeitszone entspricht genau dem kantonalen Richtplan», sagt Manfred Raemy. «Arbeitszonen dürfen nicht mehr nur lokal und kommunal angeschaut werden, sondern regional.» Auch wenn dann grössere Arbeitszonen im Sense-Unterland, -Mittelland und -Oberland definiert würden, so soll doch in den Gemeinden ein Spielraum für die Entwicklung des kleinen lokalen Gewerbes möglich sein. «Wir müssen nun abklären, wo die grossen Arbeitszonen Sinn machen, wie sie am besten erschlossen werden und wie sie realisiert werden können.» Das heisse, dass einzelne Gemeinden bereit sein müssten, ihre Bauzonen zugunsten von anderen zu verkleinern. «Wir müssen definieren, wer die Erschliessungskosten zahlt und wie im Gegenzug die Einnahmen aufgeteilt werden», so Simon Ruch. «Ein Grundkonsens bei den Gemeinden ist vorhanden.» Für Düdingen, wo im Birch eine Arbeitszone kantonaler Bedeutung definiert worden ist, sei das grosse Entwicklungspotenzial klar. «Dieses gilt es zu stärken, und gleichzeitig müssen wir schauen, was im Sense-Oberland, im Mittelland und im übrigen Sense-Unterland möglich ist.»

im

 

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