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Zwei Völker scharen sich um die Bienen

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Zurzeit stehen die Imker in den Startlöchern für die neue Saison und überprüfen unter anderem, wie es ihren Bienenvölkern geht und ob diese den Winter gut überstanden haben. Im Sensebezirk beschäftigt die Bienenhalter momentan aber vor allem die Vereinslandschaft innerhalb des Imkerwesens. Seit Freitagabend gibt es nebst dem 150-jährigen Imkerverein des Sensebezirks einen zweiten, der sich Bienenfreunde Senseland nennt (siehe FN vom Montag). Die Abspaltung liegt einem Zerwürfnis einzelner Mitglieder – darunter der Bieneninspektoren – mit dem Vorstand des Vereins zugrunde (siehe Kasten).

Franziska Ruprecht, Präsidentin des Imkervereins des Sensebezirks, reagiert gelassen auf die Gründung des neuen Vereins. «Wenn wir ihnen nicht bieten können, was sie wollen, und sie sich nicht mit uns identifizieren können, ist es wohl besser so», sagte sie gestern auf Anfrage. Der Vorstand könne die Mitglieder nicht in dem Masse zu Weiterbildungen verpflichten, wie einige der unzufriedenen ehemaligen Mitglieder dies gewünscht hätten, nennt sie einen Grund für die Unstimmigkeiten. Innerhalb des Imkervereins habe es Verunsicherung und Unverständnis ausgelöst, dass einige Mitglieder das Bedürfnis hätten, einen neuen Verein zu gründen, sagt Ruprecht auf die Frage, wie die Reaktionen auf die unruhige Versammlung vom 11. Februar ausgefallen seien.

Einige fahren zweispurig

Sie werde die Zusammenarbeit mit dem neuen Verein nicht suchen, sagt Franziska Ruprecht. Sie wünsche ihm aber viel Glück. «Wenn alle am Schluss mehr davon haben, und vor allem wenn die Imker und die Bienen davon profitieren können, kann es nur positiv sein.» Hat die Präsidentin nicht Angst, dass viele Imker den Verein wechseln? «Es gibt wohl einzelne, die zurzeit doppelspurig fahren und schauen wollen, was der andere Verein ihnen anbietet.» Die neu gegründeten Bienenfreunde Senseland zählen 27 Mitglieder, der Imkerverein des Sensebezirks gut 220 Mitglieder. Um als Sektion in den Dachverband deutschschweizerischer und rätoromanischer Bienenfreunde (VDRB) aufgenommen zu werden, muss der neue Verein 60 Mitglieder zählen.

Richard Wyss, Präsident des VDRB, hat keine Freude an der Gründung eines zweiten Imkervereins im Sensebezirk: «Wir können Grabenkämpfe nicht gebrauchen.» Zudem sei gemäss Statuten eine territoriale Abgrenzung der Sektionen Pflicht. «Wir wollen nicht, dass im gleichen Gebiet zwei Sektionen zuständig sind», sagt er. Denn es solle Struktur ins Vereinswesen der Imker gebracht werden, so Wyss. Den Bienenfreunden Senseland macht diese Vorschrift keine Sorgen, wie Vorstandsmitglied Walter Kilchmann erklärt. Ihnen sei das Inhaltliche wie die Aus- und Weiterbildung der Imker sowie die Förderung der Jungen viel wichtiger. «Alles andere wird die Zeit regeln», so Kilchmann.

Zahlen und Fakten

Kantonstierarzt will die Aussagen überprüfen

Zwei der drei Bieneninspektoren des Sensebezirks hatten sich an der Hauptversammlung des Imkervereins des Sensebezirks unter anderem darüber beklagt, dass zu viele Sensler Imker das unbewilligte Milbenbekämpfungsmittel Amitraz einsetzen würden, der Verein nichts dagegen unternehme und auch andere Regeln zu wenig streng durchsetze. Das kantonale Amt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen, dem die Inspektoren unterstellt sind, bestätigt, dass 2016 auf kantonaler Ebene bei 76 Wachsproben rund ein Viertel mit Rückständen des illegalen Mittels Amitraz belastet gewesen waren. Ob der Sensebezirk stärker als andere Bezirke davon betroffen sei, kann das Amt jedoch nicht sagen. Wie Kantonstierarzt Grégoire Seitert auf Anfrage erklärt, ist das Amt zurzeit daran, die Aussagen der Inspektoren zu überprüfen. Zudem finde wohl auch eine Mediation zusammen mit dem Verein statt. Er könne erst in der zweiten Hälfte des Frühlings mehr dazu sagen, so Seitert.

ak

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