«Ich habe mir ein Rennvelo gekauft, und mir vorgestellt, dass ich dem Krebs einfach davonfahre.» So beschreibt die Bernerin Esther Bieri Zulauf die Zeit, in der sie an Brustkrebs erkrankte. Sie ist eine von fünfzehn Frauen, die im Dokumentarfilm «Rope of Solidarity» erstaunlich offen über ihre Krankheit sprechen.
Solidarische Seilschaft
«Rope of Solidarity» bedeutet «Seilschaft der Solidarität»: Der Titel bezieht sich darauf, dass im Film hundert von Brustkrebs betroffene Frauen aus ganz Europa an einer Seilschaft solidarisch das Breithorn, einen Viertausender, erklimmen. «Die Besteigung des Bergs beinhaltet die Symbolik des Kraftaktes, den Kampf gegen den Krebs aufzunehmen», so die Berner Regisseurin Gabriele Schärer, die heute Abend im Kino Murten zu Gast ist. Sie kennt die Krankheit aus ihrem engsten Umfeld: Ihre Mutter lebt seit 40 Jahren damit.
Die Wanderinnen hätten die Filmarbeiten begrüsst. «Sie wollten von ihrem Kampf erzählen», so Schärer über die fünfzehn Frauen, die im Film zu Wort kommen. Kommentare hat die Regisseurin bewusst weggelassen. «Ich möchte die Aussagen der Frauen zur Debatte stellen. Ich will Fragen aufwerfen, nicht beantworten.» Jeder solle sich selber Gedanken machen. «Im Film geht es nicht primär um Brustkrebs, sondern um starke Frauen und um das Leben», betont Schärer.
Die Filmvorführung im Kino Murten mit anschliessender Diskussion findet im Rahmen einer Reihe von Anlässen statt, welche die Krebsliga Freiburg zum internationalen Informationsmonat zum Thema Brustkrebs organisiert. Neben der Regisseurin sind für die Diskussion auch Vertreterinnen und Vertreter der Krebsliga anwesend. ea/luk
Le cinéma Feuerwehrmagazin N° 1,Schulgasse 18, Murten. Fr., 8. November, 19.30 Uhr. www.kino-murten.ch
