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Das Wasser als Zankapfel

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Wer in der Stadt Freiburg ein Glas Leitungswasser trinkt, wird sich meist kaum überlegen, wem dieses Wasser gehört. Lange Zeit war je- doch die Wasserversorgung der Stadt Freiburg ein Zankapfel zwischen Kanton und Stadt.

In seinem neu erschienenen und gestern vor den Medien präsentierten Buch «Des Eaux et Forêts aux Services Industriels de la Ville de Fribourg, ou d’une entreprise privée au service public communal» wirft der Historiker Jean-Pierre Dorand einen Blick auf die Zeit vor der Gründung der Industriellen Betriebe der Stadt Freiburg.

 Kampf ums Wasseramt

Der Neuenburger Ingenieur Guillaume Ritter gründet 1870 das private Unternehmen «Société générale des Eaux et Forêts» mit einem Kapital von zwei Millionen Franken, an dem sich auch die Stadt mit einem Stück Wald im Wert von 1,4 Millionen Franken beteiligt. Ziel dieses industriellen Projekts ist es, den Wald und die Wasserkraft der Saane zu nutzen und die öffentliche Wasserversorgung sicherzustellen. Dies erweist sich jedoch nicht als sehr einfach: Das Grundkapital ist zu beschränkt, die Installationen sind zu teuer. 1875 muss das Unternehmen Konkurs anmelden.

 Die Stadt, grundsätzlich an der Elektrizität interessiert, macht 1887 eine Offerte: 400 000 Franken für ein Unternehmen, das seinen Wert selbst zwischen 650 000 und 800 000 Franken schätzt. Während die Stadt noch am Verhandeln ist, macht auch der Kanton ein Angebot: Für 585 000 Franken wird er zum neuen Besitzer eines Unternehmens, das sowohl für die Elektrizität als auch für die Wasserversorgung zuständig ist. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg–nach über 30 Jahren Verhandlungen–kann die Stadt Freiburg das Wasseramt vom Kanton zurückkaufen.

«Nicht diplomatisch»

«Mich hat es überrascht zu sehen, mit welcher Entschiedenheit und Energie der Staatsrat bei diesem Kauf vorgegangen ist», sagte der Autor Jean-Pierre Dorand. «Die betreffenden Staatsräte wussten genau, was sie wollten, und haben blitzschnell gehandelt. Höflich oder diplomatisch war dies aber nicht.»

Ein Nachtessen als Lohn

Jean-Pierre Dorand sei mit seiner Idee selbst auf die Stadt und die Industriellen Betriebe zugekommen, sagte Gemeinderat Thierry Steiert. «Das Projekt erschien uns sehr interessant.» Auch mit dem Resultat ist er sehr zufrieden. «Auch wenn heute die Beziehungen zwischen Stadt und Kanton freundschaftlich sind: Es ist doch interessant, deren Geschichte zu kennen.» Von dem nur auf Französisch erhältlichen Buch wurden 500 Exemplare gedruckt. Interessierte können sich an die Industriellen Betriebe wenden, die das Projekt finanziert haben. Die Druckkosten belaufen sich auf 16 000 Franken, Lohn hat der Autor keinen erhalten. «Wir haben Jean-Pierre Dorand aber ein Nachtessen versprochen», sagte Thierry Steiert. «Dieses Versprechen werden wir auch halten.»

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