Autor: Michel Spicher
Volleyball Frauen NLA Die Rollen waren für das erste Playout-Spiel zwischen Biel und Düdingen klar verteilt. Auf der einen Seite die Seeländer, die in sechzehn Qualifikationsspielen keinen einzigen Punkt und nur vier Sätze gewannen; auf der anderen Seite die Senslerinnen, die in der Vorrunde Biel zweimal bezwungen und insgesamt zwölf Punkte gesammelt hatten. «Ich bin hundertprozentig überzeugt, dass wir nicht auf dem Abstiegsplatz landen werden», gab sich Düdingens Trainer Michel Bolle nach dem letzten Meisterschaftsspiel denn auch zuversichtlich.
Verletzung von Bertolacci
Zwei Wochen und eine Playout-Partie später tönte es von Sensler Seite ganz anders. «Wir hatten riesiges Glück, dass wir nicht verloren haben», sagte Bolle nach dem Spiel in Biel.
Bevor die Düdingerinnen beim 3:2-Sieg (26:24, 25:19, 20:25, 20:25, 20:18) das Glück beanspruchten, hatten sie allerdings auch grosses Pech zu beklagen. Die Gäste führten mit zwei Sätzen, als Passeuse Lauren Bertolacci einen Fehltritt machte. «Ich kenne keinen einzigen Schweizer Spieler, der unter diesen Umständen noch weitergespielt hätte», so Bolle. Weil das Spiel der Düdingerinnen aber mit der Leistung der Australierin steht und fällt, biss Bertolacci auf die Zähne und spielte weiter.
Sechs Matchbälle abgewehrt
Die Zuspiele der humpelnden Passeuse waren in der Folge nicht mehr so präzise wie zu Beginn der Partie, und prompt mussten die Freiburgerinnen den 2:2-Satzausgleich hinnehmen. Trainer Bolle nahm Bertolacci Ende des vierten Satzes aus dem Spiel und gönnte seiner Spielmacherin eine längere Pause. Dieser Schachzug sollte sich am Ende auszahlen.
11:14 lagen die Düdingerinnen im fünften Satz scheinbar hoffnungslos zurück, ehe sie sechs Matchbälle abwehrten und in der Verlängerung doch noch zum erwarteten Sieg gegen das vorher punktlose Biel kamen.
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