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Wago Contact führt Kurzarbeit ein

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Lukas Schwab

DOMDIDIER «Aufgrund des reduzierten Bestellungseingangs sehen wir uns gezwungen, sofortige Massnahmen zu ergreifen, indem wir für circa 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Werkes in Domdidier ab dem 1. September Kurzarbeit einführen», teilte die Firma Wago Contact gestern mit. Seit dem Frühling habe man einen markanten Rückgang der Nachfrage auf den Exportmärkten festgestellt, der sich in den letzten zwei Monaten noch verstärkt habe. Anfangs sei der Rückgang der Bestellungen noch einer Anpassung der Lagerbestände der Kundschaft zugeschrieben worden. «Heute stellen wir jedoch einen echten Rückgang der Nachfrage fest», schreibt die Firma, die Verbindungsklemmen für elektrische und elektronische Komponenten herstellt, in der Medienmitteilung weiter.

Schweizer Franken als zusätzliches Problem

«Unsere schon länger gehegte Befürchtung hat sich leider bestätigt», erklärte Pierre Esseiva, Direktor der Wago Contact, auf Anfrage. Die Wirtschaftskonjunktur sei in fast allen Exportmärkten rückläufig, einzig in der Schweiz laufe es noch gut, in Deutschland und Japan halte es sich in Grenzen. «Das Bestellvolumen ist bei uns um rund ein Drittel zurückgegangen, in Franken gerechnet gar um 45 Prozent», so Esseiva.

Neben dem geringeren Auftragsvolumen als Hauptproblem habe die Firma zusätzlich mit dem überbewerteten Schweizer Franken zu kämpfen. Deshalb will Wago Contact neben der Kurzarbeit ein bereits eingeleitetes Prozessoptimierungsprogramm beschleunigt umsetzen, um die Produktivität des Standortes zu erhöhen. Damit könne aber nur ein Teil der durch den starken Franken gestiegenen Produktionskosten kompensiert werden. Deshalb sollen neu entwickelte Produkte, die zurzeit eingeführt werden, mittelfristig für zusätzliche Umsätze sorgen.

Von der Kurzarbeit betroffen ist laut Esseiva die gesamte Produktionsabteilung in Domdidier. Die Arbeitsreduktion soll rund 25 Prozent betragen. «Entlassungen sind im Moment kein Thema», so Esseiva. Vor etwas mehr als zwei Jahren, als Wago ebenfalls Kurzarbeit einführen musste, habe man damit sehr gute Erfahrungen gemacht. «Als es nach der Krise wieder aufwärtsging, konnten wir die Produktion dank der Kurzarbeit sofort wieder erhöhen.»

Düstere Prognose

Die Firma Wago Contact bekomme eine Krise jeweils früh zu spüren, sagt Esseiva. Er rechnet deshalb damit, dass bald auch andere Betriebe Bestellrückgänge hinnehmen müssten. Wie sich die Krise entwickle, sei sehr ungewiss. Dennoch gehe er davon aus, dass sie länger dauern und heftiger werden könnte als im Jahr 2009. «Damals haben die Staaten viel Geld in die Wirtschaft gepumpt», sagt Esseiva. Heute fehle es den meisten Ländern an Geld und die Schuldenlast werde kaum noch Konjunkturprogramme erlauben.

Die zwei Milliarden, mit denen der Bundesrat die Exportindustrie stützen wolle (siehe FN von gestern), seien ein Tropfen auf den heissen Stein. «Und die Massnahmen sind auf eine mittel- und langfristige Wirkung angelegt, kurzfristig bringen sie nichts.» Bis eine mögliche Senkung des Beitragssatzes an die Sozialversicherungen für gewisse Unternehmen Realität werde, dauere es wohl noch eine Weile.

Wegen rückläufigen Bestelleingängen muss Wago Contact die Produktion drosseln.Bild Charles Ellena/a

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